Seit Jahren ist das Ergebnis unverändert: Der Google Play Store kann zwar mehr Downloads verbuchen als Apples iOS App Store, die Umsätze mit iOS-Apps sind aber dafür deutlich höher. 90 Milliarden Downloads wurden 2016 über die beiden App Stores abgerufen, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 15 Prozent. Laut einer aktuellen Studie der Marktforscher von App Annie ist aber nicht nur die Downloadzahl, sondern auch die Nutzungsdauer gestiegen.
Interessant sind die regionalen Unterschiede der Downloads: Bei den Downloads von Google Play hat Indien Ende des Jahres die USA überholt: Dabei gibt es in Indien noch relativ wenig Smartphones, die Studie geht von einer Marktdurchdringung von 30 Prozent und erwartet weiteres Wachstum.

Umsätze 2016
Bei den Umsätzen ist der iOS App Store dem Konkurrenten wie in früheren Jahren überlegen, Von den insgesamt 35 Milliarden Dollar Umsatz entfallen knapp 23 auf die iOS-Plattform, gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum um fast 50 Prozent. Davon sollen Spiele für 75 Prozent der Absätze verantwortlich sein, beim Play Store sogar 90 Prozent. Den kompletten Umsatz im App-Markt schätzt App Annie allerdings noch höher ein: Inklusive Anzeigenumsätze und Drittanbieter-Stores hätte der Erlös fast 89 Milliarden Dollar betragen.
Android ist in Deutschland bekanntlich weiter verbreitet als iOS, was sich auch bei den Umsätzen zeigt: Während Deutschland bei den iOS-Umsätzen auf Platz 9 liegt, liegt es im Google-Play-Ranking auf dem vierten Platz – nach Japan, USA und Südkorea.
China und Spiele immer wichtiger
Was Umsätze mit iOS-Apps betrifft, ist für Apple seit dem letzten Jahr China der wichtigste Markt. Im Laufe des Jahres hat China die relativ langsam wachsenden Märkte in Japan und den USA rasant überholt. Bei iOS-Downloads wird das Wachstum des App Store vor allem durch China angefacht, das für 80 Prozent verantwortlich zeichnet. Allein im vierten Quartal setzte der iOS App Store in China über zwei Milliarden US-Dollar um, was Apples starke Fokussierung auf China erklärt. Der Hauptanteil der Umsätze entfällt auf Spiele, in China handelt es sich dabei etwa um einem Titel wie „Fantasy Westward Journey“. Für Außenstehende überraschend: Der durchschnittliche Erlös pro Kunde und Monat ist bei den Top-Spielen sehr hoch, in Japan (hier sind vor allem Rollenspiele beliebt) gibt ein Gamer pro Spiel und Monat 30 US-Dollar aus, in China 25 US-Dollar. Als denkwürdigste App des Jahres 2016 bezeichnen die Autoren ebenfalls ein Spiel, den Titel Pokèmon Go: Hatte das Spiel doch innerhalb von 110 Tagen 800 Millionen US-Dollar umgesetzt.
Den höchsten Umsatz machte ebenfalls ein Spiele-Unternehmen: Bei den kombinierten Umsätzen bei iOS und Google Play (weltweit) ist das auf dem ersten Platz das Unternehmen Line. Rang zwei und drei erhalten der Spielehersteller Inter Active Corp und Spotifiy. Der Videodienste Netflix ist auf Platz vier, Tencent auf Rang fünf.