Der Süden Italiens gilt seit jeher als Armenhaus und insbesondere die Stadt Neapel von einer dysfunktionalen Verwaltung und dem organisierten Verbrechen geplagt. Das hat Apple jedoch nicht davon abgehalten, in Zusammenarbeit mit der Regierung in Rom und der Universität Federico II die iOS Developer Academy zu errichten, die heute eröffnet hat. Bei der Vorstellung der Plänen im Januar dieses Jahres hatte Tim Cook den Unternehmergeist der Stadt im Mezzogiorno gelobt und gemeint, dass Apple hier mit seiner Akademie erfolgreich werden könne.
Das Institut ist in einem Neubau der Universität untergebracht, die mit ihren Glasfassaden eine Anmutung von Apple Store in den sonst recht herunter gekommenen Vorort San Giovanni a Teduccio bringt, wie der britische Guardian berichtet . Für die 200 Plätze habe es innerhalb von 11 Tagen 4000 Bewerbungen gegeben, im kommenden Jahr will Apple die Kapazität auf 400 Studenten erweitern.
Die Studienräume sind nach Apples Vorstellungen und Vorschlägen eingerichtet, die Entwickler von morgen arbeiten stets in Gruppen an runden Tischen, können sich aber auch auf Sofas und andere Sitzgelegenheiten zurück ziehen. Jeden Tisch kann das Lehrpersonal separat bei der Arbeit ansprechen und den Studierenden so individuell weiter helfen. Diese bekommen iPhone und iPad von der Bildungseinrichtung gestellt.
Dass der App Store mittlerweile für einige Entwickler zu einem lukrativen Haupt- oder Nebengeschäft geworden ist, ist nicht zu bestreiten. Apple gibt an, die europäischen Entwickler haben kumulativ durch ihre Apps über 10 Milliarden Euro verdient. Aber auch der Urheber selber muss einige Schritte tun, damit der digitale App-Markt für die Entwickler attraktiv bleibt und neue Talente anzieht. So hat Apple Ende letztes Jahres die eigene Programmier-Sprache Swift an die Öffentlichkeit abgegeben, Swift ist nun Open Source . Zudem bringt Apple seit iOS 10 die Lern-App “Playgrounds” , die den Kindern Swift beibringt.