Benehmen sich Programme oder das System nicht so, wie sie sollen und stürzen zum Beispiel ab oder bleiben hängen, gibt es mehrere Methoden, den Fehler einzugrenzen und dann hoffentlich auch zu finden. Zudem gibt es ein paar Maßnahmen, um Hardwareprobleme zu identifizieren und teilweise auch zu beheben. Um bei Problemen nicht in Panik zu geraten, sollte man zudem immer ein aktuelles Backup zur Verfügung haben, was sich mit Time Machine bequem erledigen lässt. Ein zusätzlicher, möglichst aktueller Klon des Startvolumes kann ebenfalls nicht schaden.
1. Neustart
Ein nicht wirklich unbekannte, aber manchmal schlicht vergessene Maßnahme bei Problemen mit der Software ist, den Mac auszuschalten und anschließend neu zu starten. Denn es kann im Arbeitsspeicher etwas durcheinander geraten sein. Ein Neustart leert diesen und eventuelle Fehler sind somit verschwunden, sofern kein Hardware-Defekt vorliegt.
2. Gesicherter Modus
Weniger bekannt ist das Starten im gesicherten Modus. Dazu startet man den Mac neu, hält dann sofort die Umschalttaste gedrückt und wartet, bis auf dem Bildschirm der Fortschrittsbalken erscheint. Beim Start im gesicherten Modus passiert folgendes: Zuerst wird das Verzeichnis des Startvolumes geprüft und eventuell gefundene Fehler werden behoben. Außerdem lädt der Mac im gesicherten Modus nur diejenigen Kernel-Erweiterungen, die standardmäßig installiert sind, verhindert, dass Startobjekte und Anmeldeobjekte geladen werden, deaktiviert alle Schriften, die nicht mit dem System ausgeliefert wurden, und löscht etliche Cache-Dateien. Tritt das Problem nun nicht mehr auf, startet man den Mac neu im normalen Modus und prüft, ob das Problem weiterhin vorhanden ist. Etliche Probleme werden nämlich durch den Start im gesicherten Modus schon gelöst. Falls das Problem weiterhin besteht, muss man alle zusätzlich zum System installierten Erweiterungen, Schriften sowie alle Anmelde- und Startobjekte überprüfen, vor allem diejenigen, die man erst vor kurzem installiert hat.
3. Erste Hilfe

Mit dem Festplattendienstprogramm lässt sich ebenfalls das Verzeichnis des Startvolumes überprüfen und gegebenenfalls auch reparieren. Dazu markiert man links in der Seitenleiste das Startvolume und klickt in der Symbolleiste auf „Erste Hilfe“. Nun wird das Volume eingefroren, worauf nach dem Klick auf „Ausführen“ hingewiesen wird (man kann also nicht weiterarbeiten), und nach dem Klick auf „Fortfahren“ wir das Verzeichnis geprüft und repariert. Dies ist eine schnelle Methode, um Verzeichnisprobleme zu beheben. Das funktioniert ab der Systemversion El Capitan. In früheren Systemversionen lässt sich das Startvolumen nur reparieren, wenn man nicht von diesem gestartet ist. Die einfachste Methode ist, von der Wiederherstellungspartition zu starten und dann mit dem Festplattendienstprogramm das Startvolume zu prüfen.
4. Die Wiederherstellungspartition

Neben dem Startvolumen verfügen alle neueren Macs über eine versteckte Wiederherstellungspartition mit einem abgespeckten System und einigen Hilfsprogrammen. Um von der Wiederherstellungspartition zu starten, hält man beim Neustart sofort Befehlstaste-R gedrückt, bis das Apple-Logo auf dem Bildschirm erscheint. Ist der Mac gestartet, erscheint das Fenster „macOS-Dienstprogramme“. Mit dem Festplattendienstprogramm kann man nun das Startvolume prüfen und reparieren oder auch löschen. Mithilfe der Option „macOS erneut installieren“ lässt sich das System auf dem Startvolume durch ein neues System ersetzen, Programme und Benutzerdaten bleiben dabei erhalten, es wird nichts gelöscht. Voraussetzung hierfür ist eine bestehende Internetverbindung, da die Daten von Apples Servern auf den Mac übertragen werden. Hat man (hoffentlich) ein Backup mit Time Machine erstellt, kann mit „Aus Time Machine-Backup wiederherstellen“ das Startvolume aus dem letzten Backup wiederherstellen. Man kann einen aktuellen Mac auch über das Internet von einer Wiederherstellungspartition starten, wozu man beim Start Wahl-Befehlstaste-R gedrückt hält. Dann wird das Wiederherstellungssystem von Apples Servern auf den Mac übertragen und von diesem gestartet.
5. Freien Platz kontrollieren

Ist das Startvolume zu voll, kann dies zur Folge haben, dass System und Programme sehr langsam werden, abstürzen oder einfach hängen bleiben. Um die Belegung des Volumes zu prüfen, klickt man auf das Apple-Logo links in der Menüleiste, wählt „Über diesen Mac“ aus und klickt auf „Festplatten“. Dann sieht man, wie viel Platz noch frei ist. Es sollte mindestens doppelt so viel freier Platz vorhanden sein wie der Arbeitsspeicher groß ist, etwas mehr schadet aber auch nicht. Ist der Platz knapp, kann man auf „Verwalten“ klicken und bekommt dann aufgelistet, wie viel Platz von Dokumenten, Programmen, Fotos oder iTunes belegt wird. Ein Klick auf „Dateien überprüfen“ ermöglicht es festzustellen, welche großen Dateien vorhanden sind, und per Klick auf „Downloads“ lässt sich der oft übersehenen Ordner „Downloads“ prüfen, in dem sich auf manchen Macs viel Müll angesammelt hat. Nicht mehr benötigte Dateien lassen sich gleich löschen, indem man den Mauszeiger über einen Eintrag in der Liste bewegt und auf das sich einblendende Kreuzsymbol klickt. Um sich die Datei im Finder anzeigen zu lassen, klickt man auf die sich ebenfalls einblendende Lupe. Das Fenster bietet noch weitere Optimierungsmöglichkeiten. So kann man unter anderem aus dem iTunes-Store stammende Filme aus der iTunes-Mediathek löschen lassen, die man schon angesehen hat, oder nach einem Klick auf „Musikerstellung“ in der Seitenleiste die große Sound-Library von Garageband entfernen lassen, falls man sie nicht benötigt.

6. Hardware-Probleme
Manchmal tut die Hardware nicht das, was sie soll. So reagiert beispielsweise die Hintergrundbeleuchtung von Tastatur und Bildschirm eines Macbook nicht mehr auf das Umgebungslicht, auch wenn die Option „Helligkeit anpassen“ in den Systemeinstellungen aktiviert ist. Oder ein Macbook geht nicht korrekt in den Ruhezustand, wenn man es schließt, oder der Akku wird nicht korrekt geladen, auch wenn er noch nicht am Ende seiner Lebenszeit angekommen ist. In diesen Fällen und auch bei anderen Problemen mit der Hardware hilft es oft, den System Management Controller (SMC) zurückzusetzen. Dazu schaltet man das Macbook aus und trennt alle externen Geräte inklusive des Netzteils. Anschließend drückt man auf der linken Seite der Tastatur gleichzeitig Umschalt-Control-Wahltaste sowie die Einschalttaste und hält alle Tasten 10 Sekunden lang gedrückt. Einen Desktop-Mac schaltet man zum Zurücksetzen des SMC aus, trennt das Stromkabel vom Rechner, wartet 15 Sekunden, schließt das Stromkabel wieder an und wartet weitere fünf Sekunden, bevor man ihn wieder einschaltet. Zudem gibt es bei jeden Mac einen kleinen nichtflüchtigen Speicher, das NVRAM, in dem die Einstellungen für die Bildschirmauflösung, die Lautstärke und das Startvolume dauerhaft abgelegt sind. Diesen Speicher kann man zurücksetzen, wenn mit diesen Einstellungen etwas nicht funktionieren sollte. Dazu startet man den Mac neu, drückt sofort die Tastenkombination Befehl-Wahltaste-P-R und hält die Tasten so lange gedrückt, bis der Startton erneut zu hören ist. Bei den 2016 erschienenen Modellen des Macbook Pro hält man die Tasten 20 Sekunden lang gedrückt, da bei diesen Modellen der Startton deaktiviert ist.
7. Hardware testen
Alle neueren Macs haben einen integrierten Modus, um die Hardware zu testen. Bei allen ab Juni 2013 erschienenen Modellen nennt sich dieser Test Apple Diagnostics, bei früheren Modellen Apple Hardware Test. Um den Test zu starten, schaltet man ihn aus und trennt außer Tastatur, Maus, Bildschirm und Netzteil alle Geräte vom Rechner. Dann startet man den Mac neu und drückt sofort die Taste „D“ und hält diese gerückt, bis bei Apple Diagnostics der Fortschrittsbalken erscheint beziehungsweise beim Apple Hardware Test das entsprechende Programmsymbol. Apple Diagnostics läuft automatisch ab, den Apple Hardware Test startet man dagegen manuell, wobei man die Wahl zwischen dem normalen und einem ausführlichen Test hat. Wir ein Fehler gefunden, kann man bei Apple Diagnostics auf „Weitere Hilfe“ klicken. Dann startet der Mac von der Wiederherstellungspartition und öffnet eine Webseite, über die man die Seriennummer des Mac und den Referenzcode des gefundenen Fehlers an Apple senden kann und daraufhin Hinweise zum möglichen Support und Service bekommt, abhängig jeweils, ob der Mac noch Garantie hat oder nicht. Apple Diagnostics lässt sich auch über das Internet starten, wenn man beim Neustart Wahltaste-D gedrückt hält.