Update 08.08.2018:
Apple Music baut seine Empfehlungen aus und fügt den drei automatisch generierten Wiedergabelisten Chill-Mix, Favoriten und Neue Musik eine vierte hinzu: Freunde-Mix . Diese erscheint jeweils montags neu und führt 25 Titel auf, die zu den Lieblingssongs der Leute gehören, mit denen man sich über Apple Music vernetzt hat. Der Mix erscheint jedoch nur, wenn man eine gewisse Mindestanzahl an Freunden in Apple Music gefunden hat. So gibt es nun an vier von sieben Wochentagen Neues im Bereich “Für Dich”: Sonntags den Chill-Mix, Freunde-Mix am Montag, Favoriten-Mix am Dienstag und Neue-Musik-Mix am Freitag.

Update 09.07.2018:
Erst vor gut drei Monaten hat Apple offiziell bestätigt, dass Apple Music 40 Millionen Abonnenten zählt. 20 Millionen davon befinden sich offenbar in den USA, wie Digital Music News herausgefunden hat (via Engadget ). Eben diese Zahl hat es dem Apple-Dienst erlaubt, in den USA seinen Rivalen Spotify zu überholen. Dazu berichten die Quellen, dass Apple Music gegenüber Spotify deutlich schneller wächst. Ist der Vorsprung momentan recht winzig, kann sich dies natürlich noch bis Weihnachten ändern. Außerhalb der USA wird sich der Kampf wohl nicht so leicht gestalten: Während Spotify die restlichen zahlenden 50 Mio. Abonnenten außerhalb der USA hat, kann Apple nur auf 20 Mio. Apple-Music-Nutzer in Europa, Asien etc. zählen. Dazu ist Nordamerika generell ein Heimspiel für Apple: Die Verbreitungsrate der eigenen Produkte ist recht hoch, so ist es ein leichtes, durch gezielte Marketing- und Rabatt-Kampagnen die Nutzer zu dem Umstieg zu überzeugen.
Update 27.04.2018:
Apple hat offenbar eine weitere Kampagne für Apple Music gestartet. Laut mehrerer Berichte erhalten Nutzer in den USA eine Einladung zum weiteren kostenlosen Probe-Monat. Diese Einladung geht offenbar an solche, die in der Vergangenheit Apple Music für drei Monate ausprobiert hatten, das Abo jedoch nicht mehr verlängerten. Die Einladungs-Mail lautet: “Hast du uns vermisst? Wir haben einen kostenlosen Monat für dich!” Der Promo-Code ist nur für die nicht zahlenden Apple-Nutzer in den USA gedacht und läuft innerhalb eines Monats ab.
Update 19.04.2018:
Nach Ansicht des Analysten Ben Schachter von Macquarie Capital wächst Apple Music auch in den kommenden Jahren mit bis zu 40 Prozent und ist damit der größte Treiber beim Wachstum von Apples Services. Die Kehrseite: Mit einem immer stärkeren Apple Music wird Apples Profitabilität sinken, da der Dienst nur eine Marge von 15 Prozent habe. Apple zahlt Musikern weit mehr pro Stream als der Konkurrent Spotify , der auf eine Marge von 24 Prozent kommt, der aber auch einige Klagen wegen zu geringer Kompensation anhängig hat. Allein seit September letzten Jahres hat Apple Music zehn Millionen neue Abonnenten hinzu gewonnen, insgesamt sind es nun mehr als 40 Millionen zahlende Kunden. In drei Jahren könnten es 110 Millionen sein .
Update 12.04.2018:
Neuer Meilenstein, neuer Chef: Apple Music hat nun 40 Millionen Abonnenten und bekommt einen neuen Chef, wie Variety berichtet und Apple bestätigt. Oliver Schusser fungiert ab sofort als Vice President of Apple Music & International Content. Schusser war bisher außerhalb der USA für die Inhalte von App Store, iTunes Movies, Filme und iBooks zuständig und berichtet direkt an Apples SVP Internet Software and Services, der ihn vor etwa 14 Jahren zu Apple holte. Schusser wird seinen Arbeitsplatz von London nach Kalifornien verlegen und dort im Apple Park und in Apples Niederlassung in Culver City bei Los Angeles arbeiten.
Wenn man sich die Meldung vor genau einem Monat ansieht, kann man ungefähr ausrechnen, wie schnell die Abo-Zahlen bei Apple Music wachsen: Nämlich rund eine halbe Million pro Woche oder zwei Millionen Abonnenten pro Monat.
Update 13.03.2018:
Zuwachs: Auf dem Festival South by Southwest in Austin, Texas, hat Apples Senior Vice President Software and Services Eddy Cue eine neue Zahl genannt. Apple Music habe nun 38 Millionen bezahlende Kunden. Das sind zwei Millionen mehr als noch im Februar, zum Marktführer Spotify mit seinen 71 Millionen Abonnenten ist es aber noch ein weiter Weg. Immerhin ist Apple klare Nummer zwei, Amazon zählt 16 Millionen Kunden für Amazon Music Unlimited, Pandora steht bei 5,8 Millionen Abos. Lediglich Google nennt für Google Play Music keinen Zahlen. Anders als Spotify bietet Apple Music keinen kostenlosen, werbefinanzierten Zugang an, dafür aber eine dreimonatige Probephase. In dieser würden derzeit acht Millionen Kunden stecken, Cue nennt hierfür erstmals Zahlen.
Update 05.02.2018:
Wachablösung: Apple Music wird in den USA am Streaming-Konkurrenten Spotify vorbeiziehen und auch weltweit dauert es nicht mehr lange, bis Apple mehr zahlende Abonnenten haben wird, berichtet das “Wall Street Journal”. Das Wachstum von Apple Music ist deutlich stärker als das beim bisherigen Marktführer, Apples Dienst legt monatlich um 5 Prozent zu, während Spotify nur noch um zwei Prozent zulegt. Mittlerweile habe Apple Music 36 Millionen Abos verkauft, wie der Anbieter gegenüber dem WSJ bestätigt. Noch in diesem Sommer werde Apple Spotify in den USA überholen, genaue Zahlen sind jedoch nicht bekannt. Spotify behauptet von sich, 70 Millionen Abonnenten weltweit zu haben. Inklusive der kostenlosen dreimonatigen Testabos habe Apple bereits die Konkurrenz überholt.
Update 11.07.2017: Streaming boomt
Musikstreaming setzt sich immer mehr durch, wie die Experten von Nielsen Netratings in Erfahrung gebracht haben wollen . Im ersten Halbjahr 2017 habe es weltweit 184,3 Milliarden On-demand-Audio-Streams gegeben, 64 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größte Nachfrage habe es nach Streams von Drakes neuem Album More Life gegeben, der Rapper konnte in der ersten Jahreshälfte insgesamt 1,8 Milliarden Streams verzeichnen. Rund um ihren Superbowl-Auftritt war auch Lady Gaga im Stream extrem populär. Nielsen nennt jedoch keine einzelnen Zahlen für die konkurrierenden Dienste, man darf aber annehmen, dass diese in erster Näherung mit den Abozahlen korrelieren. Auch sind gesprochene Texte mit dazu gezählt, also etwa Podcasts. Der Boom des Streamings hat eine Kehrseite, die Umsätze mit Kaufmusik gehen weiter zurück. Allein bezahlte Downloads haben übers Jahr um 20 Prozent verloren.
Update 22.06.2017: Neuer Deal
Neuer Deal: Laut Bloomberg will Apple die Verträge mit der Musikindustrie neu verhandeln und den Anteil, den die Plattenfirmen aus den Einnahmen von Apple Music erhalten, reduzieren. Damit würde Apple dem Konkurrenten Spotify folgen, der jüngst den Share für die Labels von 55 Prozent auf 52 Prozent drücken konnten. Das Argument, das auch Apple einsetzt: Streaming wächst weiterhin stark, die Industrie erschließt sich damit eine neue Einnahmequelle, ohne dass die bisherigen zu sehr kannibalisiert würden. Eben aus der Befürchtung heraus hatte Apple vor zwei Jahren bei Start von Apple Musik den Labels 58 Prozent der Einnahmen zugesprochen. Mittlerweile hat Apple Music 27 Millionen Abonnenten, weiterhin läuft aber de iTunes Store mit seinen Kaufdownloads gut. Nach Schätzung des Verbandes der US-Musikindustrie RIAA machen kostenpflichtige Downloads von Musik immer noch 24 Prozent der Verkäufe aus.
Update 31.05.2017: Neue Show
Apples erste eigene TV-Serie für Apple Music, ein Ableger von James Cordens “Carpool Karaoke” bekommt nun endlich einen Premierentermin. Ab dem 8. August wird Apple neue Folgen der Show an Abonnenten von Apple Music streamen, eigentlich war der Start schon für den April geplant gewesen. Warum es zu der Verschiebung kam, gab Apple nicht bekannt. Dafür nennt das Unternehmen jedoch Details zum geplanten Programm: Jeden Dienstag soll eine andere Gruppe von Superstars sich den Gurt anlegen, über die für Fahrgemeinschaften bestimmten Spuren brettern und dabei lauthals singen. So werde es Shows mit James Corden und Will Smith oder LeBron James geben, der Familie Cyrus, Shakira mit Trevor Noah oder John Legend, Alicia Keys und Taraji P. Henson. Für Apple Music produzieren die Folgen CBS Television Studios und Fulwell 73, auf Apple Music sind die Gesangseinlagen im Stadtverkehr in voller Länge zu sehen. In James Cordens Late Late Show auf CBS wird Carpool Karaoke ein Bestandteil bleiben, dort sind aber jeweils nur Ausschnitte zu sehen.
Update 22.05.2017: Kein kostenloses Probe-Abo in der Schweiz
Wettbewerb: Apple hat in der Schweiz, in Australien und Spanien die dreimonatige kostenlose Testphase von Apple Music beendet. Neukunden können den Streaming-Service jedoch zu einem günstigen Preis ausprobieren, für einen Frank, respektive 99 australische Cent und 99 Euro-Cent. Dabei handelt es sich offenbar um eine Reaktion auf Spotify, das in jenen Märkten ebenso für den Testzeitraum einen kleinen Betrag fordert. In allen anderen Ländern, in denen Apple seinen Musikstreaming-Service anbietet, kann man nach wie vor die ersten drei Monate umsonst reinhören. Die neue Preisstruktur wollte Apple bisher nicht kommentieren.
Update 05.05.2017: Prominenter DJ
Wer in der Nacht zum Montag ein offenes Ohr für Heavy Metal hat, der sollte um Mitternacht Apples 24/7-Radiosender Beats 1 einschalten. Denn um 3 Uhr nachmittags Westküstenzeit setzt sich erstmals Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich vor das Mikrofon im Studio in Los Angeles und moderiert die Radio-Show “It’s Electric”. Für ihn gehe damit ein Kindheitstraum in Erinnerung, einmal für ein weltweites Publikum den DJ geben zu dürfen, verrät Ulrich im Interview mit teamrock.com . Also merken wir uns bis zur Nacht auf den 8. Mai: “Exit: light, enter: night”. Die Sendung wird aber am Montag Mittag unserer Zeit wiederholt…
Update 27.03.2017: Raised on Radio
Laut Apple ist das 24/7-Streaming-Radio Beats1 nach Hörern die größte Radiostation der Welt, genaue Zahlen nennt Apple Musics Head of Content gegenüber The Verge jedoch nicht. Das ist jedoch etwas anders, wenn es um aktuelle Daten zum neuen Album “More Life” des Rappers Drake geht. Das bei Apple Music hörbare Werk wurde in den ersten 24 Stunden nach Erscheinen fast 90 Millionen Mal gestreamt, in der ersten Woche 300 Millionen Mal. Damit übertraf das neue Drake-Album sogar dessen Vorgänger “Views” mit seinen 250 Millionen Streams in der Woche. Den absoluten Rekord hält noch Ed Sheerans “Dived” mit 384 Millionen Streams über Spotify in der ersten Woche, Spotify hat aber eine deutlich größere Kundenbasis. Der Rapper Drake – auch schon auf Keynotes als Apple-Testimonal aufgetreten – nutze Apple Music immer mehr als seinen wichtigsten Distributionsweg, als solcher habe der Dienst SoundCloud ersetzt. So lasse Drake auch immer wieder exklusive Material über Beats1 streamen. Der in Apple Music integrierte und auch außerhalb der Bezahlschranke hörbare Streamingsender hat sich erneut als Multiplikator erwiesen.
Update 20.02.2017: iTunes beliebt
Wenn man die US-Nutzer fragt, woher diese ihre Musik am liebsten beziehen, mag die Antwort überraschend ausfallen. In der letzten Zeit suggerieren die Nachrichten aus der Musik-Industrie einen erbitterten Kampf zwischen den größten Musik-Streaming-Anbietern wie Spotify und Apple Music. Doch offenbar ist das noch nicht bei der Basis angekommen. Denn die befragten US-Nutzer wählen iTunes als die beliebteste Anlaufstelle für neue Musik . Die Plattform kommt auf 30 Prozent der Gesamtanteile des digitalen Musikmarktes. Auf dem zweiten Platz folgt Pandora mit 23 Prozent, auf Platz 3 – Spotify mit 13 Prozent. Apple Music landet zwar in der Auswertung auf Platz sechs mit sieben Prozent, man sieht aber, dass der digitale Musik-Markt fest in Apples Händen ist: Zusammen kommen iTunes und Apple Music auf 37 Prozent der Marktanteile. Google Play und Amazon Music besetzen auf der Skala die Plätze vier und fünf mit 12 und 9 Prozent respektive. Die Umfrage mit 1000 erwachsenen Befragten fand bereits im September statt.
Update, 17.02.17: An Tagen wie diesen
Die Woche endet so wie sie begonnen hat: In Apple Music gibt es Musik einer Band, die zuvor nicht per Stream zu hören war. War aber das Hinzufügen von Price’s bei Warner erschienenen Werken für Musikfans weltweit eine Meldung wert, hält sich der Nachrichtenwert, dass nun auch die Toten Hosen bei Apple Music und anderen Diensten mit dabei sind, in von der deutschen Sprache gezogenen Grenzen. Man soll Campino und seine Crew aber nicht unterschätzen, auch sie haben Fans in aller Welt, vor allem in Argentinien ist die Hosen-Gemeinde seit einer Südamerikatour vor bald zwanzig Jahren nicht unerheblich. Und in der Tat: “Diàs Como Estos” ist auch in Apple Music dabei. Die Hit-Single hätte es ja beinahe gar nicht auf das 2012er-Album “Palast der Republik” geschafft. Vermutlich noch in diesem Jahr wird ein neues Hosen-Album zu hören sein – hoffentlich dann auch gleich im Stream.
Das ist nicht bei jedem neuen Werk der Fall, auch nicht von Künstlern, die ihre Musik schon per Stream anbieten. Wir erinnern an Adeles “25”, das über ein Jahr von der Veröffentlichung als CD, LP und Kaufdownload in das Abo gebraucht hat. Seit Januar käuflich, aber nicht bei Apple Music: Mike Oldfields neuer Longplay “Return to Ommadawn”. Umso erfreulicher, dass es das neue Ryan-Adams-Album “Prisoner” seit heute nicht zur zu kaufen, sondern auch zu streamen gibt.
Update, 15.02.17: Carpool Karaoke und Entwickler-Casting
Apples Einstieg in das Geschäft mit TV-Inhalten steht unmittelbar bevor. Im April wird es neue Folgen von Jamdes Cordens Carpool Karaoke bei Apple Music zu sehen geben, einen Trailer hatte Apple anlässlich der Grammy-Verleihung am Wochenende gezeigt. Auch “Planet of the Apps”, eine Mischung aus Dokumentation über Entwickler und einer Casting-Show für junge Unternehmen und ihre Produkte werde in Kürze auf Apple Music zu sehen sein. Für die Jury des Wettbewerbs um die beste App hat Apple Jessica Alba, will.i.am, Gwyneth Paltrow und Gary Vaynerchuk verpflichtet. Der Gewinner wird seine App im App Store besonders herausstellen können und für die Entwicklung Risikokapital von Lightspeed Ventures erhalten.
Update, 13.02.17: When Doves Cry
In der Nacht zum Montag wurden in Los Angeles die Grammys verliehen, fünf davon räumte die britische Sängerin Adele mit ihrem Album “25” und der Single “Hello” ab – Werke, die Ende 2015 erschienen waren. Posthum ausgezeichnet – ebenso fünfmal – wurde David Bowie für sein letztes Album “Black Star”. Adele und Bowie sind schon länger bei Apple Music erhältlich, anlässlich der Grammys gab nun aber das Label Warner Music das Komplettwerk von Prince für andere Streamingdienste frei – bis dato war der im April vergangenen Jahres überraschend verstorbene Künstler nur bei Tidal im Abo zu hören. Die Freigabe gilt indes nicht nur für Apple Music, sondern unter anderem auch für Spotify und Napster. Spotify hatte in den letzten Wochen Andeutungen gemacht und sein Logo in US-amerikanischen Großstädten auf einem Purpur-Hintergrund plakatiert.
Zu seinen Lebzeiten hatte sich Prince noch gegen Streaming ausgesprochen und nur bei Tidal eine Ausnahme gemacht: Anders als Apple Music, Spotify und Konsorten bietet Tidal Musik auch in hoher Audioqualität an. Lediglich ” HITNRUN Phase Tw o” war noch vor Princes Ableben bei Apple Music erschienen. Die Musikwelt trauert indes um Al Jarreau , der am Wochenende im Alter von 76 Jahren in Los Angeles verstorben ist. Seine unsterbliche Musik ist jedoch in großem Umfang bei Apple Music zu hören.
Update, 6.02.17: Von Spotify gewechselt
Apple misst sich vor allem an Spotify und versucht den Rückstand hinsichtlich Abozahlen auf die Schweden aufzuholen. Ein womöglich wichtiger strategischer Transfer ist Apple nun gelungen: Steve Savoca nimmt mit Wirkung zum 1. Februar seine Arbeit bei Apple Music auf. Savoca war bis August 2016 als VP of Content bei Spotify dafür zuständig, die Beziehungen zu unabhängigen Labels zu pflegen und auf diese Art und Weise mehr Künstler dazu zu bringen, ihre Musik im Stream anzubieten. Bei Apple werde Savoca laut Business Insider genau die gleichen Aufgaben wahrnehmen und weiterhin von seinem New Yorker Büro aus arbeiten.
Update, 17.01.17: Apple Music will ein wichtiger Teil der Pop-Kultur werden
Keine Grenzen: Auf der Television Critics Association Press Tour hat der für Apple Music zuständige Apple-Manager Jimmy Iovine erklärt, das es für den Dienst keine Grenzen gäbe – und auch keinen Plan, wohin genau die Reise gehen soll. Doch werde sich Apple Music nicht auf Musik beschränken, sondern durchaus auch Videoinhalte der Populärkultur über seine Infrastruktur verbreiten: “Wenn die von South Park in meine Büro kommen, werde ich sie gewiss nicht wegschicken, weil sie keine Musiker sind.” In Kürze wird es bei Apple Carpool Karaoke des britischen Komikers James Corden zu sehen geben.
Update, 23.12.16: Plattform, Promoter oder beides?
In einem Gespräch mit der New York Times erklären der Vorstand von Apple Music Jimmy Iovine und der Oberherr über die musikalischen Inhalte des Dienstes Larry Jackson, wie sehr Streaming im letzten Jahr die Musikszene verändert hat und wie Apple die Beziehung zu den Künstlern aufrecht erhält. Besonders falle auf, dass Hip-Hop im Streaming besonders erfolgreich sei und so zu einer neuen Populärmusik werde, obwohl sie kaum im Radio läuft. Zu den Top-Alben des Jahres 2016 gehörte daher auch Frank Oceans “Blonde”, das zunächst exklusiv bei Apple Music lief und um das sich Apple besonders bemühen musste, da Ocean noch vertraglich an seine alte Plattenfirma gebunden war. Iovine und Jackson sehen Apple Music daher als ideale Plattform für Künstler, da man bei Apple sowohl für das künstlerische als auch für das kommerzielle Interesse der Musiker großes Verständnis habe. Nach wie vor seien die wichtigsten Konkurrenten nicht andere Anbieter, sondern Musikpiraten. Jackson sieht aber Apple Music im Vorteil: Die Benutzererfahrung bei BitTorrent etwa sei so unvergleichlich schlecht, dass man dem Qualität und Übersichtlichkeit entgegensetzen könne. Eine Anekdote am Rand: Der inszenierte Sturz vom Laufband, den das Testimonial Taylor Swift im Werbevideo erlitt, war tatsächlich deren eigene Idee.
Update, 7.12.16: Neuer Meilenstein erreicht
Apple Music bedient nun 20 Millionen zahlenden Abonnenten, wie Apple via Pressemeldung bekannt gibt. Damit sei man der am schnellsten gewachsene Streaming-Dienst. In der Tat hatte der Marktführer Spotify zum Start von Apple Music vor gut 18 Monaten nach acht Jahren seines Betriebs erst diese 20 Millionen Bezahlabos eingesammelt, konnte aber noch weitere gut 80 Millionen Musikhörer zu seinen Nutzern zählen, die kostenlose, durch Unterbrecherwerbung finanzierte Streams nutzten. Mittlerweile hat Spotify die kostenpflichtigen Abos mehr als verdoppelt – zuletzt sprach der Gründer Daniel Ek im September von 40 Millionen. So haben die Schweden im gleichen Zeitraum, in dem Apple von 0 auf 20 Millionen Kunden wuchs, ebenso 20 Millionen zahlende Hörer hinzugewonnen.
In der gleichen Pressemitteilung nennt Apple auch die Bestseller aus deutschen Apple Store, bei den Singles haben es Alan Walkers “Faded”, “Don’t be so shy (Filatov & Karas Remix)” von Imany und das Duett von Sia und Sean Paul “Cheap Thrills” in die Top 3 geschafft. Die drei best verkauften Alben waren “Advanced Chemistry” von Beginner, Udo Lindenbergs Spätwerk “Stärker als die Zeit” in der Deluxe Version und “Views” des Apple-Music-Testimonials Drake. An Kaufdownloads hält der iTunes Store 43 Millionen Songs vor, also keine zehn Prozent mehr als die 40 Millionen Titel, die man via Apple Music im Streaming hören kann.
Update, 25.11.16: Neuer Werbespot mit prominentem Sportler
Wer am Donnerstag Abend auf Pro 7 “The Voice of Germany” gesehen und auch während der Werbepause nicht abgeschaltet hat, wird den Werbespot schon kennen: Im Auftrag von Apple und der Deutschen Telekom rennt der Innenverteidiger des FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft Mats Hummels durch die Wälder des Isarhochufers, dabei via Apple Music den Song “Ahnma” von den Beginnern hörend. Regie führte Simon Verhoeven, dessen Komödie “Willkommen bei den Hartmanns” derzeit erfolgreich in den Kinos läuft.
Mit Hummels’ Unterstützung bewirbt die Telekom dabei ihr Angebot für Neu- und Bestandskunden , die nach Registrierung mit ihrer Mobilfunknummer sich sechs Monate Apple Music gratis sichern können. Das lässt sich jedoch nur sinnvoll nutzen, wenn man noch kein Abo von Apple Music hat – oder es nach der dreimonatigen Test und sogar danach gekündigt hat. Die (Neu-)Buchung erfolgt über die Telekom, die 9,95 Euro werden nach Ablauf der sechs Monate über die Mobilfunkrechnung abgerechnet.
Die Telekom ist nicht per Zufall auf einen Spieler des FC Bayern München als Testimonial gestoßen, seit der Saison 2001/2002 ist der Bonner Konzern Hauptsponsor des Rekordmeisters.
Update 12.10.16: Jimmy Iovine erklärt Apple Music
Was ist denn nun eigentlich Apple Music, eine Plattenfirma, eine Tech-Company, eine Künstleragentur oder nur ein Vehikel Apples, mehr Kopfhörer, iPhones und Macs zu verkaufen? In einem ausführlichen Interview mit dem renommierten Musik-Magazin Billboard erklärt Jimmy Iovine , wie er Apple Music sieht, welche Entwicklungsgeschichte das aus Beats Music hervorgegangene Unternehmen hat und was nötig ist, um die Welten der Musiker, der Plattenlabels und der Technologie miteinander vertraut zu machen und schließlich zu verschmelzen. Vorneweg: Iovine sieht Apple Music vor allem als Ergänzung und als Werkzeug für Künstler und Plattenfirmen, der Dienst sei aber nicht selbst ein Label oder Produzent.
Schon im Jahr 2003 – dem Premierenjahr des iTunes Music Store – habe der Produzent Iovine erkannt, dass Apple ein wesentlicher Player im Musikvertrieb des 21sten Jahrhunderts sein werde und damals mit Steve Jobs und Eddie Cue Kontakt aufgenommen. Zunächst habe er aber mit seinen Getreuen wie Dr. Dre und Trent Reznor die Unternehmen Beats Electronic und Beats Music aufgebaut. Iovine und Konsorten standen aber vor allem vor dem Problem, Leute zu finden und auszubilden, die beide Sprachen verstünden, die der Musik und die der Informationstechnologie. “Die Leute aus dem Pop-Business mussten lernen, mit Ingenieuren so zu sprechen, dass diese sie verstehen. Sonst hätten sie sie einfach abgeschrieben.” Vor drei Jahren hatten die Beats-Gründer Iovine und Dr. Dre die Uninversität von Kalifornien mit 70 Millionen US-Dollar unterstützt, um ein Institut aufzubauen, das Studenten gleichermaßen in Kunst, Technologie und Business ausbildet. Bei Beats habe man zehn Jahre gebraucht, um ein Team aufzubauen, dass sich gleichermaßen auf Kunst und Technologie verstehe, erst dann habe man sich von Apple übernehmen lassen.
Iovine bestätigt im Gespräch mit Billboard zudem noch zwei Zahlen, die seit kurzem kursieren: Apple Music hat mittlerweile 17 Millionen zahlende Abonnenten und bietet diesen 40 Millionen Songs an. Letztere Zahl hat Apple in einem selbstironischen Werbespto mit dem Moderator der Late Late Show James Corden bereits thematisiert, in dem auch Jimmy Iovine neben Eddy Cue und Bozoma St. John auftritt:
Update 6.9.16: Wer kein Telekom-Kunde ist, kann auf das Angebot des Mobilfunkanbieters nicht zugreifen, kann momentan aber Apple Music im Abo etwas vergünstigt erhalten. Paypal bietet seit gestern auf seiner Seite Paypal-Gifts ebenfalls den Streaming-Dienst von Apple an. Die erste Option ist für drei Monate zum normalen Preis von 29,97 Euro, das Jahres-Abo ist jedoch für 99 Euro zu haben. Dies ist 20,88 Euro weniger als der Normalpreis (119,88 Euro) für den Dienst direkt bei iTunes.
Die Kollegen der iFun haben ebenfalls ein interessantes Detail im Google Play Store entdeckt. Apple Music als App hat im Konkurrenz-Store offenbar die Marke von 10 Millionen Downloads geknackt. Die Wettbewerber-App Spotify hat allerdings bereits mehr als 100 Millionen Downloads, hier muss man hinzufügen, dass Spotify jedoch deutlich länger im Goolge Play Store zur Verfügung steht: Apple Music wurde Ende 2015 im Google Play Store veröffentlicht, Spotify ist seit mindestens 2013 dort verfügbar.
Geänderte Metadaten-Verwaltung für Apple Music
Apple ändert den Abgleich von Audiodateien der iCloud-Musik-Bibliothek, was vor allem Doppelabonnenten von iTunes Match und Apple Music entgegen kommen wird. Denn mit einem Abo des Streamingdienstes wird iTunes Match nun endgültig überflüssig. Auch für Apple Music synchronisierte Titel nutzt Apple fortan den von iTunes Match bekannten akustischen Fingerabdruck, die Ergebnisse werden also genauer. Bisher waren nur die Metadaten entscheidend, was teils zu unsinnigen Ergebnissen führte, da etwa Studioaufnahmen und Liveversion durcheinander gerieten. Weitere Neuerung: Lädt man via Apple Music einen Titel, den man gekauft hat, aus der iCloud auf ein anderes Gerät, ist dieser nun frei von DRM – und ließe sich somit von einem zweiten Mac aus mit einem iPod Nano oder iPod Shuffle synchronisieren und auf CD brennen. Wer also iTunes Match und Apple Music abonniert hat, kann nun die automatische Verlängerung von iTunes Match bedenkenlos ausschalten. Das geht, indem man im iTunes Store auf seinen Account klickt und dort die Option wählt, das Abo nicht mehr zu verlängern. Wer bisher nur iTunes Match oder Apple Music oder keines von beiden abonniert hat, für den ändert sich nichts.

Apple Music hat am 30. Juni 2015 seinen Betrieb aufgenommen, skeptisch beäugt. Würde Apple mit dem Streamingdienst die Umsatzeinbrüche bei den Kaufdownloads kompensieren können? Genügend Künstler überzeugen können, ihre Werke auch im Abo anzubieten? Und schlussendlich: Genügend zahlende Kunden überzeugen können? Ein Jahr später sind einige dieser Fragen beantwortet, aber viele nach wie vor offen. Immerhin ist es Apple gelungen, schon 15 Millionen zahlende Kunden zu gewinnen, das ist immerhin die Hälfte der Kundenzahl von Spotify. Wir blicken auf ein Jahr Apple Music zurück – und schauen auch nach vorne.
Die Konkurrenz begehrt auf
Acht Jahre Vorsprung im Streaming-Business sind nicht so leicht aufzuholen, doch stagnieren die Zahlen Spotifys bei etwa 100 Millionen Nutzern, davon 30 Millionen zahlende Kunden. Anscheinend werden die Schweden angesichts des raschen Wachstums von Apple Music nervös und bezichtigt nun Apple der Wettbewerbsbehinderung. Stein des Anstoßes: Apple hat eine neue Version der Spotify-App für iOS zurückgewiesen. In einem Brief an Abgeordnete des US-Kongresses beschwert sich Spotify, dass Apple seinen Freigabeprozess für den App Store, als “Waffe” einsetze, um “Konkurrenten zu schaden”. Apple stellt sich hingegen auf den Standpunkt, die App verletze mit seinem Businessmodell die Regeln des App Store. Wer In-App-Verkäufe einsetze, müsse auch Apples Abrechnungssystem nutzen, das sei in der Spotify-App nicht der Fall. Spotify stört sich vor allem an der “Apple-Steuer”, die das Abo verteuere, im App Store verlangt Spotify bisher 13 US-Dollar, über seine Website 10 US-Dollar im Monat. In der App hat Spotify In-App-Käufe abgestellt, was gegen die Richtlinien des App Stores verstößt
Gegen die Vorwürfe Spotify’s wehrt sich Apples Rechtsvorstand Bruce Sewell mit klaren Worten. Wie Sewell gegenüber Buzzfeed erklärt, wolle der Konkurrent im Streaming-Business nun auf einmal Ausnahmen von Regeln, die für alle Entwickler schon lange gelten. Zum Start von Apple Music habe es keine neuen Regeln gegeben, als Spotify zum Konkurrenten Apples wurde. Apple müsse nun die “Halbwahrheiten und Gerüchte”, die über den Vorfall kursieren, wieder gerade rücken. Spotify konnte bisher von App Store auch eher profitieren, 160 Millionen Mal wurde die App des Dienstes aus dem Store geladen.
Dass Streamingangebote wie Apple Music, Spotify und Tidal nicht nur dem Verkauf von CDs schaden, sondern auch dem von Downloads, mag keiner bestreiten. Apple hat jedoch Berichte zurückgewiesen, nachdem man den Verkauf von Musikdownloads über iTunes einstellen möchte und stattdessen nur noch Apple Music im Abo anbiete. Die Quellen des Branchenblatts Digital Music News beharren aber auf ihrer Darstellung: Bei Apple gebe es ernsthafte Überlegungen, in einem Zeithorizont von zwei bis drei Jahren den Verkauf von Downloads einzustellen. Man wolle nicht den gleichen Niedergang wie bei den CDs erleben. Wie schnell der Plan umgesetzt werden könnte, hängt von der weiteren Entwicklung des Streamingangebots Apple Music ab. Einstweilen verbleibt auch der Store mit Kaufdownloads fester Bestandteil von iTunes respektive von iOS.
Interesse an Tidal – der nächste Schritt
Noch bevor Apple im Mai 2014 bekannt gegeben hatte, Beats für 3 Milliarden US-Dollar aufzukaufen, war der Rapper Dr. Dre in einem Video zu sehen, in dem er in einem Tonstudio herumalberte, er sei ja nun bald der reichste Rapper der Welt. Apple dürfte das zwar nicht gefallen haben, der Deal scheiterte dennoch nicht. Man darf gespannt sein, ob Dr. Dres Sangeskollege Jay Z bald ähnliche Andeutungen macht und sich zumindest als den zweitreichsten Rapper der Welt bezeichnet. Denn Apple will angeblich den Streamingdienst Tidal übernehmen, in den sich Jay Z erst vor einem guten Jahr mit 56 Millionen US-Dollar eingekauft hatte. Derzeit liefen in Cupertino geheime Verhandlungen über ein Akquise, deren Ausgang sei aber völlig offen und ein Deal nicht zwangsläufig, berichtet das Wall Street Journal . Seitdem Jay Z Tidal führt, konnte der Dienst etliche Album-Premieren feiern und etwa neue Werke von Beyoncé, Rihanna und Kanye West zunächst exklusiv anbieten. Auch der im April verstorbene Prince hatte sein Gesamtwerk nur bei Tidal im Stream angeboten, bei Apple Music wohl zu Testzwecken nur ein einziges Album. Nach einer Übernahme könnte Apple Music deutlich an Abonnenten zulegen, Tidal würde immerhin bis zu vier Millionen Nutzer einbringen. Weit interessanter für Apple dürften aber die Beziehungen Jay Zs zu Musikerkollegen sein, die exklusive Vereinbarungen ermöglichten. So war Apple seinerzeit auch mehr an Beats’ Personal und Beziehungen interessiert als an den Kopfhörern.
Der Analyst Gene Munster spekuliert nun über den Preis, den Apple für Tidal bezahlen müsste und legt ihn auf 500 Millionen US-Dollar fest. Zum Vergleich: Für Beats hatte Apple seinerzeit 3 Milliarden US-Dollar bezahlt. Eine Übernahme von Tidal könnte jedoch das Angebot von Apple Music massiv verändern, erklärt Stereophile.com . Nicht nur kämen Künstler hinzu, die bisher nichts oder nur wenig über Apple Music streamten ( Prince ), Tidal brächte wohl auch ein Angebot mit hochaufgelöster Musik zu einem höheren Preis ein. Unwahrscheinlich, das Tidal in einer unabhängigen Form weiter existieren würde.
Wer alles dabei ist – und wer nicht
Im November 2015 hatte sich die britische Sängerin Adele geweigert, ihr neues Album ” 25 ” per Streaming auf Apple Music oder Spotify anzubieten. Das hat sich am 24. Juni geändert, das Werk steht seither via Apple Music zur Verfügung. Aber auch Nutzer von Spotify und anderen Streamingdiensten können es sich im Rahmen ihres Abos anhören und zu ihren Favoriten hinzufügen. Adele hatte Streaming nicht grundsätzlich abgelehnt, ihre Werke “19” und “21” sind seit Anbeginn von Apple Music im Katalog enthalten. Etwas überraschend war der Verzicht auf das Streaming von “25” dann doch, schließlich hatte die britische Sängerin ihr Album auch in einem ausführlichen Interview auf Beats 1 beworben. Adele’s Vorgehen könnte aber Schule machen und neue Alben erst Monate nach ihrem Release auf Schallplatte, CD und als Kaufdownload in das Streaming gehen. Dies widerspricht aber den Interessen Apples, das möglichst viel exklusives Material im Stream anbieten möchte.
Eine völlige Absage an Streams im Allgemeinen und Apple Music im Speziellen hat hingegen Neil Young in einem Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung erteilt. Seiner massiven Kritik sind aber auch einige Widersprüche enthalten. Wörtlich heißt es in dem Interview etwa: “Apple verlangt, dass ein Song, den sie bei iTunes anbieten, nur eine bestimmte maximale Länge haben darf. Ein Technologiekonzern will mir vorschreiben, wie meine Arbeit auszusehen hat? Die können mich mal.” Einer der Songs auf dem neuen Album ” Earth ” ist 28 Minuten lang, zwischen den Songs des Live-Albums sind keine Pausen. Was Apple aber ebenfalls verbiete: “Deshalb wird die Platte weder bei iTunes noch bei vergleichbaren Diensten erscheinen.”
Diese Regeln müssen aber völlig neu sein oder exklusiv für Neil Young gelten, auf die Schnelle lassen sich zwei Gegenbeispiele finden, auch wenn diese älteren Datums sind. So ist Mike Oldfields Ein-Stück-Album ” Amarok ” aus dem Jahr 1990 sehr wohl bei Apple Music im Stream zu hören, auch Marillions ” Clutching At Straws ” legt keine Zwangspausen zwischen den ineinander übergehenden Songs ein.
Neil Young ist zudem bei seiner Ablehnung von Apple Music nicht ganz konsequent: Zahlreiche Alben des Künstlers sind sowohl im iTunes Store zu kaufen als auch Stream zu beziehen, hier allerdings nur ein Bruchteil des Gesamtwerkes.
In Konkurrenz zu Apple ist Neil Young mit seinem Projekt Pono getreten, einem Musik-Player, der nicht auf MP3 und andere komprimierte Formate setzt, sondern auf High-End-Audio. Schon 2008 hatte Young Apple vorgeworfen, mit dem iPod und dem iTunes Store die Qualität von Musik zu zerstören. Großer kommerzieller Erfolg ist dem Pono nicht beschieden.
Kayne West im Februar: “My album will never never never be on Apple. And it will never be for sale… You can only get it on Tidal.” Der Wind hat sich allerdings längst gedreht zu haben, das einstige “forever Tidal-Exclusive” Album ” The Life of Pablo “, das “nie, nie, niemals auf Apple” erscheinen sollte, gibt es nun doch bei Apple Music und dazu auch in den Streaming-Angeboten von Google und Spotify. Kurz vor seinem überraschenden Tod im April hatte auch der Popstar Prince seinen Widerstand gegen Apple Music offensichtlich aufgegeben – oder den Dienst zumindest einmal ausprobiert. Sein 2015er-Album ” Hit ‘n Run Phase Two “, das es ursprünglich auch nur bei Tidal gab, ist seit März bei Apple Music verfügbar. Von den anderen 37 Studioalben des Ausnahmemusikers verliert sich jedoch kaum eine Spur bei Apple Music, auch nicht von “Hit ‘n Rund Phase One”. Im iTunes Store ist das Werk von Prince weitestgehend als Bezahldownload verfügbar.
Eine Art von Kehrtwende hatte die Country-Pop-Sängerin Taylor Swift bereits letzten Sommer zum Start von Apple Music vollzogen, sie hatte die dreimonatige Testphase, in der Musiker kein Geld hätten bekommen sollen, stark kritisiert und damit gedroht, ihr Hit-Album “1989” nicht im Streaming anzubieten. Dieses war aber dann aber doch von Anfang an prominent bei Apple Music platziert, im Dezember folgte der Konzertfilm von der 1989-Tour (Wer übrigens das Album hören möchte, obwohl er oder sie Taylor Swift gar nicht schätzt: Ryan Adams hat es im vergangenen Winter komplett gecovered und bei Apple Music eingestellt. Natürlich unter dem gleichen Namen: 1989 ).
Es war am 24.12.15 wie ein Weihnachtsgeschenk: Nach langwierigen Verhandlungen haben die Rechtsvertreter der überlebenden Beatles sowie die Erben von John Lennon und George Harrison zugestimmt, die Werke der Fab Four auch auf Streamingdiensten anzubieten. Vor sechs Jahren erst waren die Beatles in den iTunes Store eingezogen, die Alben wurden dafür eigens neu aufbereitet.
Wer für Apple Music wirbt: Pop-Stars, Modeschöpfer und Rapper
Taylor Swift, vor einem Jahr Beschwerdeführerin gegen Apples Geschäftsmodell, dient dem Konzern nun als Testimonial für Apple Music. In einem in der Woche nach Ostern veröffentlichten Werbevideo zeigt die Sängerin, wie Apple Music und seine Wiedergabelisten das Fitnesstraining überstehen helfen – wenn man sich nicht zu sehr von der Musik ablenken lässt:
Der zu einem Werbespot gewordene, “vom wahren Leben inspirierte” Laufbandunfall war natürlich keiner, sondern von langer Hand geplant. Auch wenn das Veröffentlichungsdatum 1. April zunächst einen anderen Schluss nahelegte. Die Kollegen von Adweek haben die Hintergründe recherchiert und haben dabei erfahren, dass es bei dem einen Spot nicht bleiben werde, Taylor Swift werde in weiteren Kurzfilmchen Apple Music bewerben. Die Werbung sei ohne das Mitwirken einer Agentur entstanden, am kreativen Prozess war unter anderem der “Head of Content” von Apple Music, Larry Jackson und der ausführende Produzent von Believe Media, Anthony Mandler beteiligt. Einen derartigen Spot mit seinem Witz, seiner Information und seinem gewissen Etwas zu konzipieren, sei “wie einen Song zu schreiben”, schwärmt Jackson. Die kurze Geschichte von der durch Musik vom Training abgelenkten Sängerin sollte laut Mandler zeigen, wie sehr Musik “jeden Aspekt des Lebens besetzt” – Apple Music sei dabei “das Rückgrat dieses Konzepts”. Swift mit ihren 73 Millionen Followern in sozialen Medien sei eine ideale Partnerin gewesen, ihre Reichweite übertrifft die der klassischen Fernsehsender bei Weitem. Dennoch ist der Spot mittlerweile auch auf allen Kanälen des US-Fernsehens zu sehen. Und zeigt angeblich Wirkung: Die Verkäufe des in der Werbung zu hörenden Drake-Songs ” Jumpman ” seien weltweit um 431 Prozent angestiegen, die Abspielzahlen der erwähnten Wiedergabeliste “Gymflow” um 325 Prozent.
Schon wenige Wochen danach kommt ein weiteres Werbevideo für Apple Music mit der Country-Sängerin heraus. Mit dem Training scheint sie durch zu sein, die Geschichte geht nun weiter: Taylor Swift macht sich zum Ausgehen bereit und lässt beim Schminken vor dem Badezimmerspiegel die Playlist “Jukebox Hits: ’00s Alternative Rock” spielen, respektive den ersten Titel daraus: “The Middle” von Jimmy Eat World. Logisch, dass der Lippenstift zum imaginierten Mikro wird. Eine Pointe wie in dem Video mit der Tretmühle fehlt.
Nach dem gefakten Unfall auf dem Laufband und dem Playbacktanz vor dem Badezimmerspiegel bekommen wir in einem dritten Werbevideo Taylor Swifts für Apple Music zu sehen, wie ihr Wohnzimmer aussieht. Naja, zumindest bekommen wir etwas zu sehen, das wir uns als das Wohnzimmer des Pop-Stars vorstellen sollen. Taylor freut sich auf einen “ruhigen Abend” und legt eine von Apple Music kuratierte Playlist “Friday Night Rocks!” auf. Der erste Titel ” I Believe in a Thing Called Love ” von The Darkness lässt sie schließlich auf dem Tisch tanzen. Das Gitarrenriff klingt zumindest im ersten Takt fast so, als stamme es von einer Band, die zuletzt ihren Sänger, der nicht mehr hören kann, durch einen ersetzte, der derzeit weder singen noch laufen kann…
Bei Swift als Testimonial bleibt es aber nicht: Der Rapper und Hip-Hop-Produzent DJ Khaled ist ein neues Werbegesicht für Apple Music. In den ersten beiden Spots tritt er mit dem Ex-Model Naomi Campbell und dem Schauspieler Ray Liotta auf. DJ Khaled ist seit diesem Jahr vertraglich an Apple gebunden, sein neues Album “Major Key” wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte zunächst exklusiv bei Apple Music erscheinen.
Apple hat zudem einen weiteren Prominenten für Apple Music verpflichtet, den Modeschöpfer Alexander Wang. Er hat sich dabei unter die Kuratoren eingereiht und präsentiert im Kanal Apple Music Fashion in den drei Playlists ” Vibe “, Chill ” und ” Hype ” seinen Musikgeschmack, eingeschränkt auf Genres wie Hip-Hop, Dance und Elektro.
Sonos und Airplay
Die bisherigen Abonnenten des Dienstes Beats Music, den es nur in den USA gibt, werden mit dem Umstieg auf Apple Music ein wesentliches Feature vermissen: Die gestreamte Musik lässt sich nicht mehr auf die Audiogeräte von Sonos weiter streamen. Abhilfe ist jedoch unterwegs. Wie der ehemalige Beats-CEO Ian Rogers – jetzt bei Apple Music Senior Director – auf Twitter ankündigte, wird “so bald wie möglich” Apple Music Sonos unterstützen, aber eben nicht zum Launch. Bestätigt hat dies Apple gegenüber Buzzfeed und die Ansage konkretisiert. Demnach arbeite man mit Sonos zusammen und werde bis zum Ende des Jahres die Unterstützung bringen.
Sonos-Anlagen lassen sich schon jetzt von iPhone und iPad drahtlos ansteuern, mit Hilfe der Sonos App . Ausgeschlossen davon sind aber Titel, die aus der iCloud auf iPhone und iPad gestreamt werden, man muss aus seiner iTunes-Mediathek sie also zuerst auf das Gerät laden. Apple Music lässt sich aber drahtlos ohne Weiteres auf Airplay-fähige Geräte streamen, auch auf das Apple TV und damit das Soundsystem des Fernsehapparates. Eine Apple Music App für das Apple TV hat Apple für den Herbst angekündigt – neue Hardware ist ohnehin überfällig schon im Vorfeld der WWDC wurde über einen TV-Streamingdienst und eine neue Software für das Apple TV spekuliert.




Features
- 30 Millionen Lieder aus dem iTunes Store als Stream und Download
- In Deutschland, Österreich, Schweiz
- “iTunes Match” inklusive – exotische Lieder werden hochgeladen und als Stream verfügbar
- iTunes Radio – Streaming mit neuen, kuratierten Listen
- Beats 1, Musikradio mit Shows und Interviews
- Komplette Integration mit iTunes und der Musik-App
- Siri-Unterstützung („Spiele Charts von 1989“)
- „Connect“: Künstlern folgen, exklusive Inhalte und Botschaften sehen
- Für fast alle Geräte (iOS, PC, Mac, Android)
Was Apple Music kostet
Apple Music kostet 9,99 Euro pro Monat für das Einzelabo. In den ersten drei Monaten ist Apple Music gratis. Eine Besonderheit von Apple Music: Für 14,99 Euro pro Monat dürfen bis zu sechs Familienmitglieder Apple Music gemeinsam nutzen, erhalten dabei aber individuelle Empfehlungen. Dies zeichnet Apple Music vor der Konkurrenz aus, einzig Spotify bietet eine Option für Familienangehörige, diese müssen aber pro Person den halben Kaufpreis entrichten, so dass 6 Familienmitglieder bei Spotify insgesamt mehr als doppelt so viel wie für Apple Music zahlen – insgesamt fast 35 Euro pro Monat.

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt

©Macwelt
An einer teilnahmeberechtigten Hochschule eingeschriebene Studenten und Studentinnen können seit Frühjahr 2016 Apple Music für den halben Preis beziehen. Ob ihre Universität oder Fachhochschule mit dabei ist, erfahren die Studierenden über das Portal UNiDAYS , bei dem sie eingeloggt sein müssen, um Apple Music für 5 Euro im Monat zu bestellen. Die Mitgliedschaft ist allerdings auf 48 Semester, pardon, 48 Monate begrenzt, das Abo ist aber nicht funktional eingeschränkt. Studententarife gibt es auch in Australien, Dänemark, Großbritannien, Irland, Neuseeland und den USA.
Mit bisher drei verschiedenen Apple Music-Mitgliedschaften wollte das Unternehmen für jeden Nutzer ein passendes Angebot schaffen: Die Einzelmitgliedschaft kostet 9,99 Euro pro Monat, mit der Familienmitgliedschaft können für 14,99 Euro bis zu sechs Personen den Streaming-Dienst nutzen und als Student zahlt man lediglich 4,99 Euro. Wie TechCrunch berichtet, gibt es nun auch eine Mitgliedschaft für ein ganzes Jahr – für 99 Euro.
Allerdings scheint es so, als Apple gar kein Interesse daran hat, dass die Nutzer von diesem Angebot wissen. Auf der offiziellen Apple Webseite wird „für jeden das richtige“ Angebot präsentiert, allerdings fehlt von der einjährigen Mitgliedschaft jede Spur.
Um diese erwerben zu können, muss man schon ziemlich tief in die Trickkiste greifen.
Wenn Sie derzeit noch kein Apple Music-Nutzer sind, kann man lediglich aus den drei verschiedenen Standard-Angeboten wählen. Wenn Sie aber bereits Apple Music nutzen, können Sie in Ihren Abonnement-Einstellungen zu einer jährlichen Mitgliedschaft wechseln. Neue Nutzer sind daher darauf angewiesen, zuerst eine Monatsmitgliedschaft zu kaufen, um dann auf die Jahresmitgliedschaft wechseln zu können.
Um die Jahresmitgliedschaft auswählen zu können, befolgen Sie folgende Schritte:
- Öffnen Sie die App Store-App
- Klicken Sie in der unteren Menü-Leiste auf den Reiter Highlights
- Scrollen Sie nach ganz unten und tippen Sie auf Ihre Apple-ID
- Tippen Sie auf „Apple-ID anzeigen“
- Tippen Sie auf Abo und wählen Sie „Apple Music-Abo“ aus
Nun erhalten Sie eine Übersicht über die verschiedenen Abo-Optionen, darunter auch das Jahres-Abo für eine Einzelperson. Für Studenten wird sich dieses Angebot aber nicht lohnen, welche im Jahr um die 60 Euro für den Dienst zahlen. Lediglich die Einzelpersonen, die bisher 9,99 Euro im Monat zahlen, können mit der Jahresmitgliedschaft somit um die 20 Euro pro Jahr sparen.
Breites Angebot
30 Millionen Titel hat es laut Apple im Stream zum Start des Angebots gegeben, nur Spotify hat ähnlich viel zu bieten. Zum Kauf bietet der iTunes Store jedoch 43 Millionen Songs an – die Unterschiede sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Ein Jahr nach dem Start des Angebots ist die Lücke auch deutlich geringer geworden, nicht nur, weil die Beatles ihren Gesamtkatalog auch im Streaming anbieten.

©Apple
Die Einschränkungen
Rechtlich ausgedrückt ist ein Musikabo wie Apple Music oder Spotify Premium eine auf die Dauer des Abos befristete Nutzungslizenz. Sie als Kunde haben sich die Hör-Rechte an der Musik nur ausgeliehen. Sobald Sie Ihr Abo beenden, verschwindet auch der Zugriff auf die Musik wieder. Dazu ist die Wiedergabe auf die unterstützten Geräte und Apps beschränkt. Alben aus Apple Music auf einen USB-Stick kopieren und ins Autoradio stecken, geht nicht. Sie können Musik jedoch wie gewohnt per Bluetooth oder Airplay an Lautsprecher und Audiogeräte übertragen. Beinahe ironisch, dass Apple iTunes im Jahr 2001 als Tool eingeführt hatte, um Ihre Musik von CD zu importieren, digital zu verwalten und beispielsweise Mixtapes auf CD zu brennen – oder auf den iPod zu kopieren. “Die Musik gehört Dir”, sagte Apple damals.
Zukunft
Neben Apple Music gibt es einige weitere Musikangebote von Apple. Wie geht es bei diesen weiter?
iTunes Store : Apple wird weiterhin Alben und einzelne Lieder als Download verkaufen. Schließlich sind nicht alle Künstler bei Apple Music dabei und nicht jeder Nutzer will einen Abo-Dienst.
iTunes Match : Der Cloud-Dienst für eigene Musik wird zunächst bestehen bleiben. Da iTunes Match aber ohnehin in Apple Music enthalten ist, steht die weitere Zukunft dieses Produktes womöglich auf der Kippe.
iTunes Radio : Die virtuellen Radiostreams nach Genre und Geschmack bleiben erhalten, die Premium-Version davon ist Teil von Apple Music. Mit Apple Music kommt iTunes Radio zudem erstmals nach Deutschland.
Die technischen Hürden
Um Musik von Apple Music zu hören, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Der Dienst funktioniert auf vielen Apple-Geräten, aber nicht auf allen. Apple Music setzt entweder ein iOS-Gerät mit mindestens iOS 8.4 (iPad 2 und iPhone 4S oder neuer) voraus oder die neueste iTunes-Version 12.2 am PC oder Mac. Linux ist hier außen vor. Dies gilt leider auch für die iPods, ausgerechnet Apples klassischer Musikplayer ist raus. Nur der iPod Touch mit iOS 8.4 kann mitspielen, alle anderen bleiben leider außen vor. Seit November 2015 gibt es die App Apple Music auch für Android, mit dem Apple TV 4 und tvOS 9.x und höher lässt sich Apple Music auch auf den Fernseher streamen. Seit Februar 2016 können auch Besitzer der Soundsysteme von Sonos Apple Music in all ihren Räumen nutzen. Apple Music lässt sich auch mit jedem Windows-PC nutzen. Alles, was Sie dazu benötigen, ist die Apple-Software iTunes und eine Apple-ID, also ein Konto für den iTunes Store. Damit können Sie Apple Music am Rechner ausprobieren. Apple Music ist ebenfalls als eine gesonderte App im Google Play Store vertreten . Nach Wunsch können sich die Android-Nutzer die App herunterladen und den Dienst aus seinem Smartphone nutzen.
Apple Music offline nutzen
Wer mit einem schmalen Datentarif unterwegs ist oder schlicht Wert darauf legt, dass der Musikstream nicht mitten im U-Bahntunnel abbricht, der hört Musik am liebsten ohne Streaming. Apple Music kann hierbei glücklicherweise helfen. Denn so lange das Abo läuft, darf man Musik beliebig herunterladen und auch lokal ohne Streaming anhören. Dies funktioniert genau so wie heute schon mit Musik von iTunes Match oder “iTunes in the Cloud”: wir sehen die verfügbare Musik in der Übersicht und ein Klick auf das Cloud-Symbol startet den Download. Mit den Updates der Musik-App hat Apple die Symbolik deutlich verbessert, es wird schneller klar, welche Songs bereits auf das iPhone geladen sind und welche nur in der Cloud hängen.
Verbindung aus der Garage
Der Bereich Connect in Apple Music ist für diejenigen Musikhörer interessant, die mehr über ihre Lieblingskünstler erfahren wollen. Diese wiederum können einfach aus Garageband auf Connect posten – interessant ist diese Option also auch für vertragslose Künstler. Diese Verknüpfung ist im jüngsten Update auf Garageband 10.1 auf dem Mac noch nicht eingerichtet, mit der iOS-Version auf iPhone und iPad ist sie schon möglich. Künstler sollen so direkt mit ihren Fans in Verbindung treten können, etwa neue Hook-Lines oder Riffs vorstellen und so eine Art von Marktforschung betreiben können.
Wem Connect nichts gibt und wer sich lieber auf die Musik konzentrieren will, kann die Funktion unter iOS 8.4 einfach ausschalten. Dafür muss man in der App Einstellungen zunächst die Einschränkungen aktivieren (Einstellungen – Allgemein – Einschränkungen). Ist das passiert, findet sich im zweiten Schalter-Block der Eintrag “Apple Music Connect”. Schiebt man den Regler nach links, verschwindet Connect aus der Music-App. Noch besser: Auf der frei gewordenen Stelle erscheinen die Playlists, man kann also mit einem Tipp auf sie zugreifen.
Etwas anders lässt sich Connect in der aktuellen Version von iTunes 12.2 abschalten. Dafür ruft man aus der Menüleiste die Einstellungen auf (unter iTunes) oder alternativ die Tastenkombination Befehlstaste-Komma. Unter “Kindersicherung” gibt es eine neue Checkbox “Apple Music Connect”, über die man das neue soziale Netzwerk deaktivieren kann. In iOS 10 und iTunes unter macOS verschwindet Connect nicht ganz, wird aber zu einem Unterpunkt von “Für Dich” degradiert.
Was sich mit iOS 10 und macOS ändert
Anlässlich seiner Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple auch Neuerungen und Verbesserungen von Apple Music gezeigt, die jedoch erst einmal nur für die mobile App Music auf iPhone, iPad und iPod Touch relevant sind. iTunes auf dem Mac und die Integration von Apple Music in das Programm bleibt nach dem jüngsten Update auf Version 12.4 erst einmal unverändert. Doch auch unter dem kommenden macOS Sierra wird Apple Music ein neues Gewand bekommen.
Wie der bei Apple zuständige Senior Vice President Eddy Cue stolz verkündet sei das völlig neue Design des Dienstes einem Prinzip untergeordnet: “Die Musik soll der Held sein”. Mit den Änderungen verspricht Apple einen intuitiveren Zugang zur Musik. Und in der Tat ist die einst überfrachtete App in iOS 10, dessen finale Version im Herbst erscheinen wird, deutlich übersichtlicher geworden. Der erste und wichtigste Tab der App heißt nun “Library”, der auch einen Punkt “Kürzlich hinzugefügt” erhält und schneller den Zugriff auf die auf dem iPhone gespeicherte Musik liefert – besonders unterwegs fernab von offenen WLANs nützlich. Neu und ziemlich cool: Zu den Songs gibt es nun auch Texte, jedoch noch keine konkrete Aussage, wie komplett die Sammlung der Lyrics denn nun ist. Während der Show zeigt die Musik-Promoterin Bozoma Saint John, die mit Beats zu Apple gekommen war, jedoch anhand eines Klassikers, wie nützlich das Feature sein kann. Wer von uns hat sich nicht gefragt, welche Silben, Worte und Satzfragmente da nun genau in “Rapper’s Delight” uns zu Ohren kommen?
Der Tab “For You” in der Music-App bringt die kürzlich gespielten Songs in den Vordergrund und präsentiert auf täglicher Basis neue Wiedergabelisten. Connect, das bisher eher lieblos gepflegte soziale Netz, in dem sich Künstler ihren Fans präsentieren können, ist nun zu einem Unterpunkt von “Für Dich” geworden. Der nächste Tab heißt “Browse”, hier findet man vor allem die kuratierten Wiedergabelisten und Top-Charts. Radio bleibt ein eigener Tab, Beats 1 steht natürlich hier im Vordergrund und gibt hier den Zugang zu vergangenen und künftigen Radioshows. Die Genre basierten Stationen bleiben in einem Unterpunkt von Radio.
Die Musik-App auf iPhone und iPad hat anfangs durch Unübersichtlichkeit geglänzt, schon mit dem Update auf iOS 9 ist vieles besser geworden, da Apple die Bedienoberfläche verschlankt und vereinfacht hat. Weitere Optimierungen bringt nun aber iOS 9.2, in dem Fehler beim Speichern von Songs auf dem iPhone behoben sind. Will man einen Song einer Wiedergabeliste hinzufügen, kann man nun dabei auch eine neue erstellen. Im Bereich Wiedergabelisten sind nun nicht mehr die zuletzt erstellten zu sehen, sondern die häufig genutzten. Zudem hat Apple die Abteilung der klassischen Musik verbessert und die Namen der Komponisten sichtbar gemacht, nachdem sich manche Nutzer über die “Kraut und Rüben” im Bereich Klassik beschwert haben. Auch schön: Schon in der Übersicht sieht man, welche Alben und Songs bereits auf das iPhone (oder iPad und iPod Touch) geladen sind. Endlich aber bekommt die Oberfläche die gewohnte optische Konsistenz zurück. Will man Alben und Songs aus der Cloud laden, kann man jetzt wieder das Wolkensymbol mit dem Pfeil nutzen. Der grammatikalisch fragwürdige Eintrag “Offline verfügbar” ist aus dem Extra-Menü (die drei Punkte) verschwunden.
Das war der Start am 30. Juni 2015: Zane Lowe legt in Los Angeles los
Pünktlich um 8 Uhr Westküstenzeit (17 Uhr MESZ) stellte Apple am 30. Juni das Update auf iOS 8.4 bereit, das die neue Musik App mitbringt, die Voraussetzung für Apple Music ist . Zeitgleich erscheint auch OS X 10.10.4, ein paar Stunden später dann iTunes 12.2 für den Mac und für Windows. Auch Macs mit älteren Betriebssystemen als OS X 10.10 Yosemite kommen in Genuss des neuen iTunes, da Apple die Musiksoftware auf dem Desktop nicht an das aktuelle Betriebssystem koppelt. Bis 18 Uhr MESZ haben die meisten Musikfreunde ihre Geräte aktualisiert und können dem neuseeländischen DJ Zane Lowe lauschen, wie er das Programm von Beats 1 eröffnet : Der erste über das Internet-Radio gestreamte Song heißt “Spring King” und stammt von der Band City aus Manchester. Lowe ist nur einer von drei populären DJs, die für Beats 1 aus London, New York und Los Angeles senden, weitere prominente Kollegen sind Ebro Darden und Julie Adenuga, die das weltweit empfangbare 24/7-Programm musikalisch gestalten. Anders als die Kollegen vom Formatradio haben die drei Aushängeschilder und ihre weniger prominenten Kollegen nicht auf Einschaltquoten zu achten. Obwohl das Programm einen möglichst breiten Geschmack bedienen soll, leisten sich die DJs auch Überraschungen. Zane Low spielt etwa noch vor 18.30 Uhr “For Those About to Rock” von AC/DC – und wenig später Pharrell Williams’ neue Single “Freedom” in einer Weltpremiere. Das Programmschema und Informationen zu den DJs hat Apple übrigens auf tumblr bereit gestellt.

©Apple