E-Bikes sind im Trend, nicht nur als alternatives Verkehrsmittel in der Stadt, sondern auch für Freizeitradler, die sich Steigungen nicht mehr hochquälen wollen oder können. Noch sind die Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor, der zusätzlichen Schub gibt, aber noch recht teuer und vor allem unflexibel: Ist der Akku nämlich leer, tritt es sich doppelt so schwer. Und manchmal möchte man auch ganz ohne Hilfsmotor sich abstrampeln.
Das Nürnberger Startup Relo hat nun ein Konzept vorgelegt, das die Elektromobilität flexibilisiert. Der von Relo entwickelte Antrieb lässt sich nämlich ohne Probleme an bestehende Fahrräder montieren, sofern der Rahmen groß genug ist. Nur bei Klapprädern und einigen Damenrädern funktioniert das aus Platzgründen nicht. Da aber Relo für die Tretlagerformen Vierkant, Hollowtech 2 und Octalink Adpater bereit stellt, seien etwa 85 Prozent der Fahrräder mit dem Elektroantrieb nachrüstbar.
Nicht nur der Akku lässt sich abstecken – um ihn etwa nach der Fahrt ins Büro dort zu laden – sondern auch der Motor, der 250 Watt leistet. So kann man frei entscheiden, ob man den Zusatzantrieb nutzt oder das Fahrrad mit bloßer Muskelkraft vorantreibt. Das ist dank eines Leerlaufs auch dann möglich, wenn man Motor und Akku angesteckt lässt, doch dann muss man die komplette zusätzliche Masse mitbewegen. Mit nach Herstellerangaben 3,7 Kilogramm ist der Antrieb aber relativ leicht, an Materialien verwendet Relo die Leichtmetalle Magnesium und Aluminium.
Die Steuerung des Motors erfolgt entweder über am Lenker montierbare Daumenschalter oder eine iOS-App. Diese ist zurückhaltend gestaltet und bietet neben der Wahl der Antriebsstufen nur noch die Anzeige von Akkuladestand und der aktuellen Geschwindigkeit. Auf Wunsch zeichnet die App aber weitere Daten der Fahrt auf, etwa Streckenverlauf, Geschwindigkeit, Zwischenzeiten oder Trittfrequenz. iPhone und Daumenschalter kommunizieren via Bluetooth LE mit dem Antrieb.
Der Relo-Antrieb kostet inklusive Montage beim Fahrradhändler rund 2.200 Euro, auf der Website des Herstellers ist eine Liste von Fachbetrieben zu finden, die den Hilfsmotor montieren. Wer noch ein neues Fahrrad braucht, sollte sinnvoller Weise mindestens 1.000 Euro dafür ausgeben, auf diese Weise käme man mit dem Relo-Rad in die preisliche Größenordnung aktueller E-Bikes.