Für Surfer hat die neue Safari-Version 11 viel zu bieten: Apple verspricht eine deutlich verbesserte Performance, so haben die Entwickler vor allem die Javascript-Performance deutlich verbessert – Safari 11 sei unter High Sierra dadurch der schnellste verfügbare Desktop-Browser. Aber auch die iOS-Version von Safari profitiert von der verbesserten Performance, sind doch Mac- und iOS-Version kaum noch verschieden. Beim Benchmark ARES6 ist etwa Safari 11 fast doppelt so schnell wie Chrome 58 und annähernd fünf Mal schneller als Firefox 53.
Was Google, Facebook und andere werbetreibende Unternehmen wenig freuen wird: So genannte Tracking-Cookies werden jetzt automatisch erkannt und gelöscht, was das so genannte Cross-Site Tracking durch Werbeanbieter erschwert. Ein Blogeintrag bei Webkit.org erklärt den Prozess der „ Intelligent Tracking Prevention “ genauer. So löscht das System etwa Cookies automatisch , wenn die zugehörige Seite seit 30 Tagen nicht aufgerufen wurde. Auch die Einstellungen für bestimmte Seiten kann man individuell anpassen, etwa Benachrichtigungen, Zoomstufe und Content-Blocker – auf Wunsch kann man bestimmte Seiten auch direkt im Reader öffnen. Laut Apple sehe man dann schließlich keine Werbung, was man als Betreiber einer werbefinanzierten Nachrichtenseite übrigens nicht gerne hört.
Ebenfalls neu: Das automatische Abspielen von Audio- und Videodateien wird geblockt, man kann das automatische Abspielen von Medien aber für einzelne Seiten auch erlauben. Vor allem für lästige Werbe-Videos sollte dies das Aus bedeuten.
Was nur die mobile Version betrifft: Drag-and-Drop wird jetzt unter iOS unterstützt, man kann etwa ein Bild aus Safari per Drag-and-Drop in ein Dokument einsetzen.
Web-Videokonferenzen und bessere Verschlüsselung
Wichtig für Entwickler ist außerdem die Unterstützung vieler neuer Technlogien . So bietet Safari 11 mehr Multimedia-Unterstützung: Erstmals unterstützt Safari den Standard WebRTC für Webkonferenzen und das Medie Capture API ermöglicht Webseiten den Zugriff auf Kamera und Mikrofon – natürlich nur nach Erlaubnis des Nutzers.
Interessant für Web- und App-Entwickler ist auch die Unterstützung von WebAssembly. Der Standard WebAssembly ist kein Ersatz für Javascript, soll die Skriptsprache aber für rechenintensive Aufgaben ergänzen – etwa bei Webanwendungen. Verbessert: Auf den Home-Bildschirm gesicherte Web-Apps unterstützen jetzt mehr Funktionen. Nutzten kann man dank aktualisiertem Web Crypto API außerdem mehr Verschlüsselungsalgorithmen wie AES-CFB, AES-GCM, ECDH und PBKDF2. Weitere Aktualisierungen betreffen den Webinspektor und auch die Textfunktionen wie Variable Fonts.
Neues Menü zur Webseiteneinstellungen
Mit der Zeit werden Browser so groß und mächtig als seien sie ein eigenes Betriebssystem für sich. Verschiedene Seiten wollen Mitteilungen senden, auf die Kamera oder den aktuellen Standort zugreifen. Apple hat sich dem Einstellungschaos angenommen, und einen neuen Menüpunkt mit dem Namen „Websites“ eingeführt.
Dort haben die Nutzer die Möglichkeit, Kamera-, Orts- und Mikrofonzugriff für jede Seite separat einzustellen. Auch Eigenschaften wie „Reader“ und „Inhalts-Blockierungen“ sind dort zu finden. Anders als in Chrome, wo man ohne Suche kaum einen Überblick hat, fällt Safari hier sehr positiv auf. Die Menüs sind übersichtlich und einfach zu bedienen, und bieten dem Nutzer einen echten Mehrwert.
Bisher ist Safari 11 nur für registrierte Entwickler verfügbar, eine Version für macOS 10.12 ist in Vorbereitung.