Eine wichtige Neuerung von High Sierra ist die Einführung neuer Video- und Bildformate als Standard. HEVC und das Bildformat HEIF basieren auf dem neuen Videocodec H.265 bzw. HEVC. Vor allem auf iPhone und iPad sparen sie bei Foto- und Video-Aufnahmen viel Platz: Das Videoformat laut Apple etwa 40 Prozent. HEVC ist auch die Grundlage für das neue Fernsehformat DVB-T2 HD – allerdings kann es der Quicktime Player von macOS Sierra noch gar nicht abspielen.
Verwenden können dieses Format im Prinzip alle Macs, auf denen High Sierra läuft, neuere Apple-Geräte haben aber einen großen Vorteil: Sie können die Bild- und Videodateien mit Hilfe der Grafikkarte abspielen bzw. erzeugen. Für das Abspielen und Aufnehmen von hochaufgelösten Videos in diesem Format ist aber Hardware-Unterstützung sehr nützlich: Spielt man ein mehrstündiges HEVC-Video auf einem neuen Macbook, bleibt das Gerät kühl und der Akku hält Stunden. Auf einem älteren Macbook muss dagegen die CPU diese Arbeit übernehmen. In der Regel springt dann der Lüfter nach kurzer Zeit an und der Akku leert sich rapide. Gut: Versendet man eines der neuen Fotos oder Videos per Mail oder Nachrichten, werden die Dateien vor dem Versand anscheinend automatisch als JPEG oder H.264-Video transkodiert.
Diese Hardwareunterstützung beim Abspielen bieten laut erster WWDC-Berichte auf dem Mac allerdings nur Macbooks mit der 6. Generation der Intel Core-CPUs bzw. „Skylake“. Auf der iOS-Plattform sind es nur Geräte mit A9-Chip – also iPhones ab Version 6S und iPads ab dem iPad Pro. Die beste HEVC-Unterstützung bieten Geräten der neuesten Generation der Macbooks und iMacs mit CPUs der 7. Generation bzw. „Kaby Lake“. Diese können sogar HEVC-Videos mit 10-Bit mit Hardwarebeschleunigung abspielen, die Vorgeneration nur Videos mit 8-Bit. Wichtig ist diese Hardwareunterstützung nach unserer Einschätzung auch für Nutzer von iMovie und Final Cut Pro, da diese Schnitt-Programme bald HEVC unterstützen werden. Ähnlich sieht es beim Erzeugen von HEVC-Videos aus: Das Hardware-Encoden von HEVC unterstützen Macs ab der sechsten Generation sowie iOS-Geräte mit dem A10-Chip. Bei älteren Geräten erfolgt die Encodierung per Software, was deutlich länger dauert. Video-Profis sollten deshalb bei der Wahl ihres Macs vielleicht besser gleich zur Kaby-Lake-Generation greifen.