Auf den Namen ”Luminar Neptune” hört die überarbeitete Version der von uns bereits früher getesteten Bildbearbeitung Luminar , jetzt vor allem ergänzt durch den Accent-AI-Filter. Dieser nutzt laut Anbieter künstliche Intelligenz, um die Leistungsfähigkeit vieler anderer Filter mithilfe eines Schiebereglers zu integrieren. Dieser Filter sei in der eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung entstanden und erlaube es dem Nutzer mittels künstlicher Intelligenz (oder Artifcial Intelligence – AI) verschiedene Bildbereiche anhand ihrer Struktur, enthaltener Objekte, dunkler und heller Zonen, Farben und weiterer Parameter zu analysieren. Während der Nutzer den Regler bewegt, ”versteht“ der Filter auf intelligente und automatische Weise, was den einzelnen Bildbereichen fehlt und verbessert diese entsprechend, verspricht der Entwickler. Mittels des Reglers werde auch die Intensität der Änderungen gesteuert, womit sich je nach gewünschtem Effekt ein natürlicherer oder dramatischerer Look erzeugen lasse. Im Effekt ersetze der Accent AI Filter dadurch dutzende ”traditionelle Einstellungen” wie Tiefen, Lichter, Kontrast, Tonwerte, Sättigung, Belichtung, Details und viele weitere. Für Hobbyfotografen, die nach schnellen, überzeugenden Resultaten suchen, soll er langwierige Bildbearbeitung von Hand überflüssig machen, während er professionellen Fotografen eine fantastische Basis für weitere, fortgeschrittene Bildbearbeitung liefere.
KI-Filter –Auf jeden Fall leicht zu bedienen
Vom Grund her ähnelt dieser Filter damit der von uns ebenfalls vorgestellten Bildbearbeitung Photolemur , die freilich lediglich aus einem einzigen Schieberegler besteht, welcher wiederum unterschiedliche Filter in sich vereint und nur die Wahl lässt zwischen ”lebhaft” oder ”realistisch” und dabei durchaus gute Ergebnisse hervorbringt – er soll außerdem mit der Zeit per künstlicher Intelligenz lernen, welche Resultate der Nutzer bevorzugt.
Demgegenüber ist Luminar Neptune weitaus vielfältiger, da es zahlreiche weitere Filter und Einstelloptionen bietet. Unser erster Eindruck vom neuen AI-Accent-Filter ist dabei sehr gut. Er merkt sozusagen sofort, auf welche Veränderungen man hinaus will, auch kleinste Bewegungen mit dem Schieberegler bringen sofort andere Varianten hervor. Um den Filter zu laden, gibt es einen neuen Arbeitsbereich namens ”Schnell & Genial”, mit dem gleich weitere gut passende Filteroptionen aufgerufen werden. Wir haben es mit verschiedenen Bildern probiert, unser Screenshot zeigt einen Versuch mit Bäumen auf einer Wiese und leicht bewölktem Himmel, damit lässt sich durchaus sehr gut arbeiten.












Verbesserungen und Preis
Der Entwickler zählt eine ganze Reihe weiterer Neuerungen auf, die auf der Homepage anschaulich aufgelistet sind. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, mehrere Bilder in Tabs zu öffnen sowie eine insgesamt bessere Performance bei der Bearbeitung und auf der Oberfläche. Außerdem lässt sich nun der Verlauf der angewendeten Bearbeitungsschritte besser einsehen. Als gewisse Schwäche empfinden wir, dass es nach wie vor kein Tool für rote Augen gibt. Auch wenn das vielleicht nicht mehr so häufig vorkommt wie früher, wenn man es braucht, ist es schon nützlich. So muss man dann doch in andere Fotobearbeitungen ausweichen oder es mit Luminar Neptune auf umständliche Weise manuell verbessern. Das verhindert dann doch den Status ”Vollbearbeitung” für eine Fotosoftware, denn hier bietet sogar Apple Fotos oder PSE mehr.
Der Preis für Luminar Neptune liegt bei 69 Euro für Neukunden. Vorausgesetzt wird mindestens OS X 10.10.5. Derzeit finden sich in dem Angebot mehrere zusätzliche Leistungen wie Grundlagentraining oder E-Books zum Thema Fotografie. Upgrades gibt es ebenfalls, dazu muss man die Preise direkt über das Einloggen mit seinem Account auf der Homepage erfahren.