Große Panne: Was, wenn die höchste Verkehrsbehörde des Landes aufgrund von Schlamperei und Zeitdruck eine Datenbank mit allen Namen und Adresse aller Fahrzeughalter im Land versehentlich veröffentlicht? Inklusive der Namen und Adressen derjenigen, die Polizei- oder Militärfahrzeuge steuern und solchen Personen, die in Zeugenschutzprogrammen leben? Darüber hinaus noch Informationen über die Tragfähigkeit aller Brücken im Lande, was besonders für militärische Zwecke hochinteressant ist? Wie würde man das nennen?
Wir nennen es Schweden-Leaks, denn in Schweden ist genau das geschehen. Genauer gesagt schon im Jahre 2015, als IBM den Zuschlag für einen Wartungsvertrag für die Daten und IT-Infrastruktur der Verkehrsbehörde abschloss und die Verantwortlichen ihre Datenbank unter Umgehung aller Sicherheitsverkehrungen auf einen offenen Cloud-Server legten, auf den praktisch jedermann Zugriff erhielt. Die Inhalte der Datenbank konnten Marketeer per E-Mail-Abo erhalten, natürlich alles im Klartext. Auch Mitarbeiter von IBM, die nicht in Schweden tätig waren, hatten Zugriff auf die gesamten Daten. Der Generaldirektorin der Verkehrsbehörde Maria Ågren kostete das den Job, die geleakte Datenbank ist vor dem Herbst nicht wieder gesichert.