Brydge Air: iPad-Tastatur mit dem gewissen Extra im Test

Möchten man sich hiervon abheben, muss man sich als Hersteller schon etwas einfallen lassen. Damit punktet die Brydge Air: Da ist zum einen das aus einem Block gefräste Aluminiumgehäuse. Die Aluminiumqualität entspricht in etwa der, die Apple verbaut, so sieht man kaum einen Unterschied zum iPad. Das andere Extra ist der eingebaute Akku, der bis zu drei Monate lang halten soll. Das ist schon eine Ansage, die sich leider in einem Test nicht leicht nachprüfen lässt.

Bis hierhin deutet alles auf eine hochwertige iPad-Tastatur hin. Doch der eigentliche Clou sind zwei 180 Grad Scharniere mit integrierter iPad-Halterung. Diese Halterung ist für das iPad Air, Air 2 und dem kleinen Pro vorgesehenen und sorgt für eine flexible Einstellung des Sichtwinkels. Um sie zu nutzen wird das iPad eingeschoben, nun lässt sich der Verbund aus iPad und Tastatur wie ein Notebook einsetzen. Zusammenklappen inklusive. Das ist eine geniale Konstruktion, einfach und gut.

Sehr gut gelungen ist das Tastaturlayout, so finden sich neben den Sondertasten für Home, Musiksteuerung, Lautstärke und Helligkeit, auch Tastaturbeleuchtung, Suchfunktion und Siri.

Im Lieferumfang befindet sich neben einem USB-Ladekabel mit Micro-USB-Anschluss auch Gummi-Pads für das ältere iPad Air. In den Scharnieren sind ab Werk Gummi-Pads für das neuere iPad Air 2 verklebt. Der Austausch ist ein wenig fummelig, das muss man normalerweise nur einmal machen.

Ordentliche Tasten

Die schönsten Features taugen nichts, wenn die Tasten keinen Spaß machen. Und hier braucht sich die Brydge Air nicht zu verstecken. Alles sitzt an seinem Platz und der Druckpunkt ist Apple-like. Schnell hat man sich an die schmale Tatstatur gewöhnt und die Extra-Tasten für Siri, Home und Suchen möchte man nicht mehr missen.

Nicht ganz überzeugen können die eingebauten Stereo-Lautsprecher, sie klingen etwas aggressiv und nicht sehr ausgewogen. Praktisch ist, das man sie einfach über einen Schalter an der Vorderseite Ein- oder Ausschalten kann. Daneben sitzt der Ein/Aus-Schalter für die gesamte Tastatur. Das wirft keine Fragen auf und ein automatischer Ruhezustand sorgt für ein Stromsparen nach sechs Minuten Inaktivität. Möchte die Brydge geladen werden, leuchtet die #-Taste rot.

©Brydge

Fazit

Man fragt sich, warum noch keiner früher darauf gekommen ist. Zusammengeklappt könnte man die Einheit aus Tatstatur und iPad für ein Macbook halten, aufgeklappt ist es perfekt zum Schreiben. Die Konstruktion hat jedoch auch ihre Schwächen. So sitzt das iPad natürlich nur locker in der Halterung: Beim Öffnen ist also Vorsicht geboten, damit das Tablet nicht heraus fällt. Damit das Aufklappen leichter fällt, wäre es ganz praktisch, wenn die Tastatur eine kleine Aussparung wie ein Macbook hätte. Ein größerer Schwachpunkt ist bei den Gummifüßen zu sehen. Zwar hat Brydge auf der Unterseite an vier Gummifüßen gedacht, wie man sie auch am Macbook findet, doch die liegen nur im zusammengeklappten Zustand auf. Im aufgeklappten, also beim Schreiben, liegt das blanke Aluminium der Scharniere auf dem Untergrund. Das kann unter Umständen Kratzer hinterlassen.

Die Tastatur überzeugt davon abgesehen auf der ganzen Linie. Ob Tastenanschlag oder Funktionstasten, bei der täglichen Arbeit vergisst man an einem iPad zu schreiben und meint, ein Macbook vor sich zu haben.