Apple und Google haben laut The Independent hunderte Apps aus ihren Online-Stores entfernt, nachdem eine Untersuchung der Australian Securities and Investments Comission (ASIC) Betrugs- und Täuschungsversuche aufgedeckt hat. ASIC habe daraufhin unverzüglich Apple und Google über die Sachlage informiert, die Unternehmen reagierten umgehend.
In einer öffentlichen Mitteilung erklärte die ASIC, dass sie eine Untersuchung von Trading-Apps mit binärer Optionsbasis durchgeführt habe. Dabei sei aufgefallen, dass mehr als 330 Apps von verschiedenen Anbietern keine Lizenz für derartige Geschäfte besaß.
Rund 63 Prozent davon gehören demnach zu den sogenannten „binary option“-Apps, bei denen der Handel stark vereinfacht werden soll. Derartige Plattformen ermutigen Investoren dazu, ihr Geld darauf zu setzen, ob Aktienanteile oder Währungen in ihrem Wert fallen oder weiter steigen – der Investor muss sich zwischen zwei verschiedenen Optionen entscheiden. Viele derartiger Plattformen sind legitim, wobei die Anzahl derjenigen, die betrügerische Absichten hegen, vor allem in Australien und Großbritannien enorm ansteigt.
Jegliche Apps mit dem „binary options“-Feature entgingen der Finanzkontrolle im Vereinigten Königreich, Anwender solcher Apps können somit Schwierigkeiten haben, im Notfall an ihr Geld zu gelangen. Zu den tausenden Opfern sollen demnach größtenteils Rentner sein.
ASIC soll die Betrugsfälle aufgrund mancher irreführender App-Beschreibungen entdeckt haben. Manche versprachen dem Anwender innerhalb von kürzester Zeit hohe Gewinnanteile. Die potentiellen Risiken, die bei dem binären Handelssystem entstehen können, wurden dahingegen von 80 Prozent der Anbieter gar nicht oder nur unzureichend aufgezeigt.
„In einem Zeitalter, in welchem Technologie die Anbieter und treibenden Kräfte hinter einem Produkt verstecken kann, war die Vorsicht des Anwenders noch nie so wichtig. Wenn etwas als zu gut, um wahr zu sein, erscheint, dann ist es das wahrscheinlich auch“, so die ASIC.