Bisher ist es üblich, dass Firmen wie Lancome oder ein Webdienst wie Twitter Mobilkunden mit Apps im Google Play und iTunes Store binden will. Dies verleiht Google und Apple ein Monopol, das vielleicht in Gefahr geraten könnten. Wie Fortune berichtet , testen die Safari-Entwickler nämlich gerade eine neue Browser-Technologie von Google, die eine lokale Installation von Webapps ermöglicht. Ein wenig erinnert das Prinzip an die alte iOS-Option, einen Link zu einer Webseite auf dem Bildschirm zu speichern. Im Unterschied zu dieser simplen Favoriten-Funktion handelt es sich aber eher um Offline-Webseiten oder eine gespeicherte Webseite. Es gibt bereits eine ganze Reihe an Beispielen , etwa von Mynet, Lancome, Ola und Twitter. Diese neuen Apps wie Twitter Lite lädt man direkt über die Webseite auf ein Smartphone oder einen Rechner – ohne den Umweg über einen App Store.
Mit neuen Technologien wie Service Workers bieten diese Apps weitaus mehr: Dank vorgespeicherter Webinhalte lädt sich die App bzw. Webanwendung in Sekunden, benötigt nur sehr wenig Daten und unterstützt unter Android sogar Push-Nachrichten. Vor allem die App Twitter Lite ist eine erfolgreiche Umsetzung dieses neuen Konzepts. Die Nachrichten-App ist vor allem für Anwender in lahmen Mobilfunknetzen gedacht und hat gegenüber der App und der Mobilseite einige Vorteile: Statt einer 23,5 MB großen Android-App muss der Anwender nur 600 KB herunterladen. Eigentlich handelt es sich dabei um ein spezielles Skript. Dieses lädt sich aber schneller als die Webseite, kann Daten zwischenspeichern und unter Android sogar Push-Nachrichten empfangen. Verliert man die Verbindung, kann man die App weiter nutzen. Möglich macht dies eine Reihe an Javascript-Technologien von denen vor allem die sogenannten Service Workers wichtig sind.
Entwickelt wurde das Prinzip von Google und wird bisher vor allem von Google Chrome unterstützt. Bisher funktioniert dies nur auf der Android-Plattform zufriedenstellend, so ist Twitter Lite auf dem iPhone wenig sinnvoller als die Mobilseite. Service Workers unterstützen aber bereits Firefox, Opera und bald auch Microsoft Edge. Nach einem Bericht der Safari-Entwickler ist aber auch für Apples Browser Safari die Integration von Service Workers geplant , so ist die Technologie bereits im Test. In den kommenden Versionen des Browsers könnten dann auch auf iPhone und Mac solche Spezial-App genutzt werden. Von Apple gibt es aber bisher kein Kommentar, wann diese Technologie unterstützt werden wird. Firmen hätten den Vorteil, dass man eine App plattformübergreifend anbieten könnte, auch die Aktualisierung wird einfacher. Sind doch aktuell viele Firmen-Apps eigentlich sehr simple Anwendungen, die kaum mehr als die Firmen-Homepage bieten. Allerdings würde vor allem Apple einige Kontrollen über seine Plattform verlieren.