Spotify soll derzeit über keinen gültigen, langfristigen Vertrag mit den drei Major Labels Sony, Warner und Universal und deren Musikabteilungen verfügen. Dies gelte für Universal Music Group schon seit mehr als einem Jahr. Der Vertrag mit der Warner Music Group sei bereits Anfang 2016 ausgelaufen, derjenige mit Sony Music Entertainment erst vor einem Monat. Derzeit laufe die Zusammenarbeit auf einer monatlichen Basis. Das berichtet ausführlich Music Business Worldwide .
Der Grund dafür soll, wie nicht anders zu erwarten, die Verteilung des Gewinns sein. So erhalten die Label beispielsweise von Apple Music nach der dreimonatigen kostenlosen Phase 58 Prozent, von Rdio sollten es ehemals sogar 60 Prozent sein, wogegen Spotify laut MBW lediglich 55 Prozent der Einkünfte für die Bereitstellung der Musiktitel an die Label ausschüttet. Diese geringere Gewinnbeteiligung hat Spotify bislang als ”Marketing Discount” verteidigt, um etwa in die Ausweitung der Zielgruppenreichweite zu investieren. Aufgrund des hohen Marktanteils von Spotify, bei dem aber zahlreiche Hörer mit kostenlosem Werbekonto (Freemium-Modell) unterwegs sind, aber doch auch doppelt so viel zahlende (30 Millionen) wie bei Apple Music (15 Millionen, Stand Juni 2016 ), gilt es als unwahrscheinlich, dass die drei großen Labels ihr Musikangebot für den Streamingdienst aus Schweden zurückziehen – gemeinsam kontrollieren sie immerhin über 75 Prozent des Musikmarktes. Dennoch wollen die Label auch bei Spotify einen Gewinnanteil von 58 Prozent, wie eben bei Apple Music, erzielen. Der Druck für die Schweden-Firma dürfte wachsen – nicht nur durch das für die Label angenehmere Modell der Gewinnbeteiligung von Apple, sondern auch, weil bereits Amazon und Google mit eigenen Streaming-Diensten im Hintergrund agieren und ebenfalls auf eine große Reichweite setzen können.