Apple hat gestern Abend neue Richtlinien für Entwickler von AR-Apps veröffentlicht . Darin mahnt der Hersteller unter anderem an, die Entwickler müssten auf die Sicherheit der Nutzer und die Navigation durch AR-Welten achten. Wichtig sei es zudem, den gesamten Bildschirm zu nutzen, Anwender-Aktionen langsam einzuführen und Objekte präzise an den Kanten der vom ARKit erkannten Oberflächen auszurichten. Man freue sich aber auf die zahlreichen Lösungen der Entwickler, die diese mit iOS 11 herausbringen werden.
Zu welchen Lösungen das ARKit führen kann, hat Apple zudem in seinem Headquarter in Cupertino ausgewählten Pressevertretern vorführen lassen – von etwa einem halben Dutzend Entwicklern kommender AR-Lösungen. So zeigte etwa IKEA die App IKEA Place, in der man Möbel aus dem Angebot des schwedischen Möbelhauses virtuell in seine Wohnung stellen kann. Die Idee ist nicht neu, man kennt sie schon von Googles Tango-AR-Plattform oder von 2D-Apps. Ikeas Verantwortlicher für digitale Transformation Michael Valdsgaard betonte jedoch, dass mit der großen Verbreitung von iOS das Thema so richtig Fahrt aufnehme. Seit etwa fünf Jahren arbeite man an AR-Lösungen, die riesige Reichweite Apples sei besonders attraktiv.

©IKEA
Dem pflichtet laut The Verge Simon Gardner, CEO des Entwicklers Climax Studios, bei. Man habe bereits für Tango AR und Microsofts Hololens entwickelt, die Resultate wegen geringer Erfolgsaussichten aber nicht veröffentlicht. Das werde sich mit dem Puzzle-Spiel ändern. Das Rätsel könne man nur lösen, wenn man iPhone oder iPad durch eine AR-Umgebung bewegt und damit eine Figur steuert. Gardner freut sich auf die hunderte von Millionen potentielle Kunden.
Google entwickelt bereits seit 2013 an Tango, die Hardwarevoraussetzungen sind aber nicht unerheblich und die Aufspaltung der installierten Android-Systeme jedoch groß. So sind bisher nur das Lenovo Phab 2 Pro und das Asus ZenFone AR kompatibel. Bei Apple sind es jedoch alle Geräte mit iOS 11 und mindestens A9-Chip, also ab dem iPhone 6S (Plus) respektive dem iPad Pro aufwärts. Der Konkurrent aus Mountain View kontert jedoch mit der neuen Plattform ARCore, die dem ARKit relativ ähnlich ist. Kompatibel ist diese auch nur mit neueren Geräten wie dem Google Pixel oder dem Samsung Galaxy S8, bis Jahresende sollen davon auch um die 100 Millionen Geräte in Gebrauch sein.

©Apple
Bis dahin darf man aber auf nützliche und spaßige Lösungen für iOS gespannt sein, Unterhaltungstitel führen die Nutzer an die Thematik heran und erklären deren Vorteile. So hatte gestern in Cupertino auch die kleine Raupe Nimmersatt ihren Auftritt, in einem AR-Spiel kriecht das Tier durch die Wohnung und will so lange gefüttert werden, bis es sich in einen Schmetterling verwandelt und sich zu den anderen virtuellen Schmetterlingen auf dem Bildschirm gesellt.