Apple hat seinen App Store vor fast zehn Jahren etwas widerwillig gestartet, mittlerweile ist er zu einem profitablen Wirtschaftszweig geworden. Zwar ist Googles Play Store gemessen an der Anzahl der Apps an Apple vorbeigezogen, das meiste an Geld, auch für Entwickler, wird nach wie vor im iTunes und App Store verdient.
Nach eigenen Angaben misst der App Store aktuell zwei Millionen Apps, jede Woche kommen 100.000 neue und aktualisierte Apps hinzu. Doch die Quantität ist nicht unbedingt gleich Qualität, daher will Apple alte Apps löschen. Dazu würden die Apps gehören, deren Entwickler schon lange Zeit keine Aktualisierungen mehr gemacht haben sowie die Apps, die den aktuellen Entwickler-Richtlinien nicht mehr entsprechen. Apple ist gerade dabei, ein Prüf-Prozedere auf diese Kriterien hin im App Store einzuführen. Die Entwickler von solchen Apps werden benachrichtigt, die Apps ohne Rückmeldung werden gelöscht. Auch will Apple die App-Namen deutlich beschränken – 50 Zeichen soll so eine Bezeichnung haben und nicht mehr. Der Hersteller geht somit gegen solche Hersteller vor, die mit allen Mitteln versuchen, dass ihre App bei der Suche im App Store angezeigt wird. So schreiben sie in den Namen alle möglichen Suchwörter, auch die, die eigentlich mit der App nichts zu tun haben. Die Löschung von Apps wird ab dem 7. September beginnen.
Unsere Einschätzung:
Dieser Schritt von Apple war längst überfällig. Bei manchen Suchen im App Store fühlt sich das gefundene Angebot wie eine Müllhalte an. Neben der gesuchten App finden sich unzählige Billig-Kopien und Quasi-Anleitungen, die allesamt ähnlich aussehen. Dazu ist das Angebot fast zehn Jahre auf dem Markt, es sind nicht wenige Apps dabei, die mit den aktuellen iPhones und iPads schlichtweg nicht funktionieren. Der Schritt von Apple ist auf jeden Fall zu begrüßen, aus der Nutzer-Sicht ist vor allem bei den aktualisierten Apps eine Neuerung längst fällig: Die aussagekräftigeren Release Notes. Seit ein paar Jahren haben Facebook und Co. angefangen, einen nichtssagenden Satz als Aktualisierung einzupflegen, der Nutzer tappt dabei völlig im Dunklen und muss sich blind auf den Entwickler verlassen, dass dieser mit der App kein Mist baut.