Die Funktion ist keineswegs geheim, trotzdem ist sie den meisten Nutzern wohl unbekannt: Im Finder von macOS ist seit El Capitan eine Funktion für das Umbenennen von Dateien integriert. Dieses Tool steht der vielen sogenannten Renamer-Apps kaum nach und bietet einige interessante Spezialfunktionen.
Wählt man im Finder ein einzelnes Objekt aus und wählt im Kontextmenü oder Menü „Umbenennen“, wird der Dateiname editierbar. Wählt man aber mehr Objekte aus, etwa drei Bilddateien, verändert sich die Anzeige auf „3 Dateien umbenennen“. Statt die Dateinamen zu ändern, öffnet sich dann ein unscheinbares Mini-Tool.
Über ein kleines Ausklappmenü hat man hier die Wahl zwischen den drei Optionen „Text ersetzen“ „Text hinzufügen“ und „Format“. Hinweis: Wählt man die Dateien auf dem Schreibtisch aus, öffnet sich das Tool als eigenständiges Mini-Tool. Bei Auswahl von Dateien in einem Finder-Fenster, integriert es sich in das Finder-Fenster.
Text ersetzen
Sinnvolle Dateinamen sind trotz Spotlight und künstlicher Intelligenz immer noch eine der wichtigsten Methoden, Dateien zu organisieren. Vor allem bei Bilddateien kann ja Spotlight wenig ausrichten. Wenig aussagekräftig ist etwa, dass jedes vom System erstellte Bildschirmfoto mit dem Dateinamen „Bildschirmfoto“ anfängt. Hat man beispielsweise im Finder drei Bildschirmfotos ausgewählt, kann man das Wort „Bildschirmfoto“ durch einen sinnvolleren Dateinamen ersetzen – etwa die Aktion, die man abfotografiert hat. Dazu gibt man im Finder den gewünschten neuen Text, beispielsweise „Bug_Redaktionssystem“ ein. Den neu entstandenen Dateinamen zeigt eine Vorschaufunktion im unteren Bereich des Tool – bzw. den Anfang des Dateinamens, da der Platz begrenzt ist.

Auch Ordner werden unterstützt. Interessant ist dies nicht zuletzt für Netzwerke, kann man doch beispielsweise mit der Ersetzen-Funktion problematische Umlaute oder Leerzeichen aus Dateinamen entfernen.
Text hinzufügen
Nicht viel anders funktioniert die Option „Text hinzufügen“. Statt Text zu verändern, wird hier aber Text zum Dateinamen ergänzt. Das ist wahlweise am Anfang oder Ende eines Namens möglich, auch Präfix oder Suffix genannt. Hilfreich ist die Funktion, wen man beispielsweise den von einer Kamera vergebenen Dateinamen beibehalten will. Man kann dann aber einen aussagekräftigen Begriff ergänzen, etwa „Portugal_2017“.
Format: Name mit Index oder Zähler
Bei der Umbenennung kann man auch eine Nummer ergänzen. Dazu wählt man die Option „Format“. Beim Format des Namens kann man dann zwischen „Name mit Zähler“, „Name mit Index“ und „Name und Datum ergänzen“.
Auf Wunsch werden die Dateien automatisch durchnummeriert, wahlweise wird die Ziffer dabei an den Anfang oder das Ende des Dateinamens gesetzt.

Was Apple mit „Name mit Index“ und „Name mit Zähler“ meint, ist nicht jedem sofort klar: Der Unterschied ist, dass das System bei der Version Index bei der Zählung mit „1“ anfängt und mehrstellige Ziffern den Dateinamen verlängern. Will man später die Dateien nach ihrer Nummer sortieren, kann dies zu Problemen führen, da dann unter Umständen „Datei 2“ nach „Datei 110“ aufgelistet wird. Meist ist es deshalb sicherer die Version „Name mit Zähler“ zu verwenden, da hier die Zählweise „00001“ bis „99999“ zum Einsatz kommt. Was wichtig ist, wenn man später in einem zweiten Schritte weitere Dateien ergänzen will: Man kann den Beginn der Zählweise vorgeben.
Über “Name und Datum” ergänzt man einen Namen und das aktuelle Datum. Die Form ist dabei vorgegeben und lautet beispielsweise „06. 09. 2017, 201748 14/48/37“

Alternativen
Für die meisten Aufgaben genügt das Apple-Tool völlig. Nicht mithalten kann das doch recht simple Tool mit bewährten Klassikern wie “Better Rename”. Diese Tools bieten neben einer besseren Vorschau auch das Kombinieren mehrerer Befehle. Was beim Apple-Tool ebenfalls nicht zur Verfügung steht, sind Spezial-Aufgaben wie beispielsweise das Entfernen bestimmter Präfixe und Suffixe oder auch die Nutzung von MP3 und AAC-Tags für die Namensgebung.
