Die gute Kamerafunktion ist eine der Stärken des iPhone 7 , geschützt wird das aus mehreren Linsenelementen bestehende Objektiv durch eine außenliegende Linse aus Saphirglas. Offensichtlich ist dieses besonders harte Material aber nicht völlig gegen Beschädigungen immun. So hat vor einigen Tagen der Youtube-Kanal Jerry Rig Everything hier für einige Verunsicherung gesorgt. Er hat nämlich in einem Video gezeigt, wie schnell man mit speziellen Prüfgeräten die außenliegende Linse der iPhone-Kamera beschädigen kann. In direktem Vergleich mit einer Saphirglas-Armbanduhr von Tissot schneidet das iPhone auf den ersten Blick nicht gut ab. Schon bei einem Prüfgerät für den Härtewert von 6 Mohs, einer Art Stichel mit scharfer Spitze, kann er sichtbare Spuren auf dem iPhone-Objektiv hinterlassen – obwohl Saphirglas eigentlich einen höheren Härtewert von 8 Mohs besitzt. Bei einem Testgerät für diesen Härtewert gibt es dann auch deutlich stärkere Kratzer zu sehen – ebenso wie auf der teuren Tissot-Uhr. Im Video und den Kommentaren war dies Anlass zu Spekulationen, ob Apple wirklich Saphirglas verwendet, oder vielleicht nur einen billigen Kompositstoff. Will doch mancher sein iPhone einfach in seiner Hosen- oder Manteltasche aufbewahren und die Kamera nicht durch eine Zusatzhülle schützen müssen.
Sogar Phil Schiller meldete sich schließlich in einem Twitter-Feed ausdrücklich zu Wort, dass es sich bei der Außenlinse um echtes Saphirglas handle.
Zu viele Sorgen sollten sich iPhone-Käufer nach unserer Meinung nicht machen: Das Objektiv ist nicht unzerstörbar, vor den üblichen Umwelt-Einflüssen aber gut geschützt. Wie Rene Ritchie von iMore zu Recht einwendet, ist der Aufbau des Youtube-Tests problematisch. So wird die Linse zwar bereits von weicheren Geräten beschädigt, bei genauerer Ansicht handelt es sich hier um eine Art Mikro-Brüche, keine echten Kratzer. Erst das Testgerät mit dem Härtegrad 8 Mohs erzeugt Kratzer, zu erkennen als zusammenhängender Krater im Material. Das klingt für manche vielleicht wie Sophismus, Schaden ist schließlich Schaden. Für einen echten Vergleich zwischen mehreren Testgeräten müssen aber die Voraussetzung stimmen. Mit genügend Druck kann man selbst härteste Materialien beschädigen. So wird bei einem standardisierten Test für Kratzfestigkeit für Möbel vor allem der ausgeübte Druck gemessen. Die eigentliche Frage ist aber, ob der Testaufbau für Alltag relevant ist. Und das Herumkratzen mit einem Metallgegenstand gehört eher nicht dazu.
Vom gleichen Youtuber gibt es übrigens auch ein Video über ein Samsung Note 7, in dem er das „Durchbrennen“ des Akkus vorführt. Allzu ernst sollte man Tests dieser Art nicht nehmen, so ist das iPhone 7 schließlich auch nicht vor Mixern sicher .