Wie Apple in seinem ersten halbjährlichen Transparenzreport mitteilt , gab es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr als 30.000 Anfragen um auf mehr als 230.000 Geräte des Konzerns zugreifen zu können. Diese Anfragen kamen entweder in Gestalt eines Anschreibens betreffend die nationale Sicherheit oder im Rahmen des Foreign Intelligence Surveillance Act.
Was sich zeigt, ist, dass die Anzahl der Sicherheitsfragen nach oben geht. Dieser Anstieg sei zwar nicht übermäßig stark, er zeige sich aber doch deutlich, meint Andrew Crocker, Anwalt der NGO Electronic Frontier Foundation, die sich für Grundrechte im Informationszeitalter einsetzt. Die Menge der Regierungsanfragen an Firmen mit technischem Hintergrund steigen seit 2014 kontinuierlich, meint Crocker. Seitdem werden diese Zahlen erhoben. Warum gerade Apple einen spürbaren Anstieg an Auskunftsersuchen für die nationale Sicherheit erlebt, ist dabei unklar. Firmen wie Facebook, Yahoo! oder Microsoft hätten im Gegensatz zu Google bislang keine freiwilligen Berichte dieser Art veröffentlicht. Google habe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bislang irgendetwas zwischen null bis zu 499 Anschreiben betreffend die nationale Sicherheit erhalten, die sich auf 1000-1499 Nutzer beziehen konnten. Google ist also wohl vorsichtshalber noch deutlich unpräziser als Apple selbst bei der Veröffentlichung der Daten.
Apple veröffentlicht seit 2013 genauen Angaben zu den Behörden-Anfragen, die die Geräte und die iCloud- bzw. iTunes-Konten der Kunden betreffen. Es gibt wohl die saisonale Schwankungen zwischen der ersten und der zweiten Jahreshälfte: Während der ersten Jahreshälfte bearbeitet das Unternehmen tendenziell mehr Behördenanfragen, was sich damit erklären könnte, dass die im vierten Rekordquartal verkauften iPhones und iPads kurz danach in Umlauf geraten, dies steigert die Gesamtmenge des iOS-Geräte auf dem Markt und entsprechend die Behördenanfragen. Die Anzahl der ausgelieferten Daten ist zumindest in den USA sogar gesunken. Dies erklärt sich damit, dass die Behörden 2015-2016 zunehmend eine Anfrage gestellt haben, die jedoch mehrere Konten betraf, dieses Verhältnis hat sich seit Ende 2016 wieder verändert, so dass Apple bei fast gleich bleibender Zahl der Anfragen weniger Daten ausliefern muss.

