Im Finder von macOS Sierra können Anwender noch besser mit Daten umgehen als in den Vorgängerversionen. Dazu hat Apple einige interessante neue Funktionen integriert, bereits vorhandene Features verbessert, und auch die Einstellungsmöglichkeiten überarbeitet. Die neue macOS-Version bietet auch bessere Möglichkeiten zum Aufräumen von Daten in der Cloud und auf dem Rechner. Auch das spielt bei der Dateiverwaltung über den Finder eine wichtige Rolle.
01 Ordner besser sortieren
In macOS Sierra lassen sich Ordner besser sortieren. In den erweiterten Einstellungen des Finders (Finder > Einstellungen > Erweitert) findet sich der Menüpunkt „Beim Sortieren nach Namen Ordner oben behalten“. Diese Option ist standardmäßig nicht aktiviert, sorgt nach der Aktivierung aber dafür, dass die Verzeichnisse zuerst angezeigt werden.

02 Dateien aufräumen und Überblick behalten
Wenn Sie das Apfel-Menü oben links aufrufen und dann „Über diesen Mac“, erreichen Sie mit dem Menüpunkt “ Festplatten “ die Assistenten zum Verwalten des Speicherplatzes. Hier können Sie verschiedene Bereiche nutzen, um Speicherplatz auf dem Mac zu sparen. Daten lassen sich in der Cloud speichern, Sie können den Speicher optimieren, und andere Aufgaben durchführen, zum Beispiel nicht mehr benötigte Programme löschen.

Dateien, die Sie nicht oft benötigen, können Sie an dieser Stelle in die Cloud auslagern und dadurch Festplattenplatz auf dem Mac freiräumen. Auf der linken Seite finden Sie verschiedene Menüpunkte, mit denen Sie Ihre Dokumente und den verbrauchten Speicherplatz überprüfen können. Das geht wesentlich komfortabler als im Finder. Über die Optionen des Papierkorbs (Finder – Einstellungen – Erweitert) können Sie an dieser Stelle auch festlegen, dass der Inhalt des Papierkorbs automatisch nach 30 Tagen gelöscht wird. Mehr zum Thema Speicheroptimierung finden Sie in diesem Ratgeber
03 Seitenleiste konfigurieren
In den Einstellungen des Finders finden Sie im Menüpunkt “ Seitenleiste” genaue Einstellungsmöglichkeiten für die Darstellung von Ordnern, Programmen und Daten in der Seitenleiste des Finders. Aus dem Finder können Sie auch eigene Ordner hinzufügen. Dazu ziehen Sie diese mit der Maus per Drag-and-drop in die Seitenleiste. Wollen Sie Apps in die Seitenleiste mit aufnehmen, dann halten Sie die -Taste beim Ziehen gedrückt.
04 Finder-Fenster im Hintergrund bewegen
Sie können im Finder Fenster im Hintergrund bewegen ohne sie dabei in den Vordergrund zu holen. Normalerweise klickt man auf ein Fenster und verschiebt es dann durch Ziehen an der Menüleiste auf dem Desktop. Um zu vermeiden, dass das Fenster dabei aktiviert wird und so mit vielleicht das aktuell betrachtete Fenster verdeckt, halten Sie beim Ziehen an der Titelleiste die Befehlstaste („cmd“) gedrückt. Das Fenster bleibt dann beim Bewegen auf seiner Ebene im Hintergrund.
05 Objekte in Finder-Fenstern mit der Tastatur auswählen
Manchmal geht es schneller, Objekte im Finder mit der Tastatur auszuwählen als mit der Maus oder dem Trackpad. Geben Sie ein Zeichen ein, wird automatisch das erste Objekt im aktiven Fenster ausgewählt, dessen Name mit diesem anfängt. Sie können auch zwei oder drei Zeichen in schneller Folge eingeben, um zum Beispiel Fotos, App Store und Automator zu unterscheiden. Ist ein Objekt ausgewählt, können Sie mit der Tabulatortaste in alphabetischer Reihenfolge zum nächsten springen beziehungsweise mit „Umschalt-Tabulatortaste“ zum vorherigen. Mit den Pfeiltasten wechseln Sie zum nächsten Objekt in Pfeilrichtung. Halten Sie dabei die Umschaltteste gedrückt, wird das benachbarte Objekt zusätzlich markiert.
06 Tabs im Finder per Kurzbefehl durchblättern und schließen
Mit Tabs lassen sich im Finder Ordner besser verwalten und übersichtlicher nutzen. Die Tabs sparen zwar viel Platz auf dem Desktop, trotzdem wird es leicht unübersichtlich, wenn man viele davon in einem Fenster geöffnet hat.
Um die Tabs schnell durchzublättern, kann man mit „Control-Tabulator“ zum jeweils nächsten Tab springen. Hält man dabei zusätzlich die Umschalttaste gedrückt, wechselt man zu einem Tab in der anderen Richtung. Über die Tasten cmd + W schließt man den aktuellen Tab.
07 Im Finder das Verschieben von Objekten abbrechen
Haben Sie sich beim Verschieben von Dateien oder Ordnern in ein Zielverzeichnis schon einmal geirrt und wollten den Vorgang schnell rückgängig machen?
Problem: Zieht man im Finder per Maus oder Trackpad Dateien oder Ordner in ein anderes Verzeichnis und merkt auf halbem Weg, dass man sich vertan hat, muss man die Daten erst wieder in das Ausgangsverzeichnis zurückbewegen, um den Vorgang zu stoppen.
Lösung: Anstatt die Dateien wieder an den Ursprungsort zurückzulegen, drückt man einfach nur die „Escape-Taste“ („esc“). Der Finder stoppt dann den Vorgang und legt alle Dateien und Ordner an den Ausgangsort zurück.
08 Vorgaben für das Öffnen von Ordnern im Finder ändern
Bevorzugen Sie es, dass Dateien, über den Finder in einem neuen Tab, statt in einem neuen Fenster geöffnet werden?
Problem: In den Vorgaben des Finders ist unter „Allgemein“ die Option „Ordner in Tabs statt neuen Fenstern öffnen“ zu finden. Es macht jedoch keinen Unterschied, ob sie aktiviert oder deaktiviert ist, denn bei einem Doppelklick auf einen Ordner in einem Finder-Fenster wird dessen Inhalt immer im aktuellen Fenster eingeblendet.
Lösung: Die Einstellung wirkt sich nur darauf aus, was passiert, wenn man einen Ordner mit gedrückter Befehlstaste (cmd) doppelklickt. Ist die Option aktiviert, legt der Finder einen neuen Tab an. Ist sie deaktiviert, wird ein neues Fenster geöffnet. Außerdem ändert sich der Eintrag im Kontextmenü eines Ordners. Bei aktivierter Option steht dort als erster Eintrag „In neuem Tab öffnen“, bei deaktivierter Option „In neuem Fenster öffnen“.
09 Einstellungen für ein neues Finder-Fenster
“Alle meine Daten” zeigt nicht wirklich alle Daten an. Deren Darstellung lässt sich aber konfigurieren.
Öffnet man auf einem Mac mit neu installiertem macos Sierra oder auf einem neu gekauften Mac ein neues Fenster im Finder, ist standardmäßig die Option „Alle meine Dateien“ aktiviert ( Finder > Einstellungen > Allgemein). Bei dieser Option handelt es sich um eine intelligente Suche, die alle auf dem Rechner gespeicherten Dokumente anzeigt – jedoch mit einigen Ausnahmen. Die Dokumente werden dabei standardmäßig nach der Art des Dokuments gruppiert. Dies ist aber in der Regel keine hilfreiche Einstellung, da man in den seltensten Fällen nach einem Dokumenttypen sucht. Wesentlich sinnvoller ist es dagegen, sich die Dokumente nach dem Datum der letzten Änderung anzeigen zu lassen oder danach, wann man sie zuletzt geöffnet hat.
Um die Änderung vorzunehmen, klickt man in der Symbolleiste des Finder-Fensters auf das Zahnradsymbol, wählt im sich einblendenden Menü „Ausrichten nach“ aus und legt dann fest, nach welchem Kriterium der Finder die Dateien sortieren soll. Innerhalb der gewählten Gruppierung lassen sich die Dokumente auch noch sortieren. Dazu klickt man nochmals auf das Zahnradsymbol und hält dann die Wahltaste („alt“) gedrückt. Dann verwandelt sich der Eintrag „Ausrichten nach“ in „Sortieren nach“. Hier kann man nun ebenfalls ein Kriterium auswählen. Wer „Alle meine Dateien“ nicht verwenden möchte, öffnet die Vorgaben des Finders und stellt unter „Allgemein“ im Aufklappmenü einen anderen Ordner für das neue Finder-Fenster ein.

10 Die Information über das letzte Öffnungsdatum in Finder ist falsch
In der Listendarstellung des Finder-Fensters lässt sich die Spalte „Zuletzt geöffnet“ einblenden. Sie zeigt, wann man ein Dokument zum letzten Mal geöffnet hat, ohne es jedoch zu bearbeiten. Kopiert man Dateien auf einen anderen Mac, wird in dieser Spalte jedoch teilweise anderes Datum angezeigt als auf dem Mac, von dem man die Dokumente übertragen hat.
Anders als die Informationen über das Erstellungs- und das Änderungsdatum gehört die Information über das letzte Öffnen eines Dokuments nicht zu den Metadaten, die in einer Datei gespeichert werden. Das Öffnungsdatum hält das System dagegen im Spotlight-Index des jeweiligen Rechners fest. Sobald man eine Datei auf einen anderen Rechner kopiert, wird dort das letztes Öffnungsdatum dann auf das in den Metadaten der Datei gespeicherte Änderungsdatum gesetzt. Erst wenn man die Datei dort öffnet, ändert sich auch das Öffnungsdatum. Im Informationsfenster einer Datei wird das Öffnungsdatum darum auch nicht angezeigt, da es sich um keine dateispezifische Information handelt.