”Im Gedenken an die gute alte Spieleschachtel”, betitelt Feral Interactive seine Meldung zum künftigen Verzicht auf eingeschweißte Verpackungen. Downloads würden schon seit Jahren den Markt dominieren, so habe man sich jetzt schweren Herzens entschlossen, den Verkauf von physischen Spielen einzustellen und den Sprung ins digitale Zeitalter konsequent umzusetzen. Der Anbieter von Spielen für Mac und Linux verweist freilich auch auf die weniger umweltverträglichen Verpackungen, obwohl sie sich dank ihres Aussehens so gut in jeder Sammlung gemacht hätten. Geradezu sentimental klingt es, wenn Feral Interactive schreibt: ”Wir möchten dieser nun endenden Gaming-Epoche mit ihren fantastischen Artworks, manchmal sogar nützlichen Handbüchern und oft aufwendig gestalteten Schachteln standesgemäß die letzte Ehre erweisen. Mach es gut, Spieleverpackung!” Immerhin könne man eine Reihe von auch aktuellen Spielen derzeit noch im Feral Store kaufen, solange der Vorrat reicht respektive bis zum Monatsende.
Überraschen kann dieser Schritt nicht. Macs werden nun schon länger ohne DVD-Laufwerk ausgeliefert, sodass man ohnehin auf eine Download-Variante angewiesen ist, etwa aus dem Mac App Store. Arktis und Gravis bieten zumindest online keine Spiele an, weder zur Bestellung als DVD noch zum Download. Die meisten Spieler dürften sich inzwischen auch bei Steam bedienen, wo es ebenfalls zahlreiche Mac-Versionen aktueller Games gibt. Und auch Gog.com bietet Spiele für den Mac an.
Als vielleicht letzter seine Art finden sich dagegen bei Application Systems Heidelberg weiterhin Spiele sowohl zum Bestellen der DVD als auch zum sofortigen Download. Ob ASH diesen Service noch länger aufrechterhalten wird, wenn es auch von Spielelieferanten Feral Interactive keine Scheiben mehr gibt, ist eher unwahrscheinlich.
Auch in anderen Bereichen geht der Trend bekanntlich weg von der DVD. Software wird schon längst gern zum Download angeboten, in der Shareware-Szene ohnehin. Aber auch große Marken wie Adobe oder Microsoft etwa mit Office 365 gehen weitgehend weg von Programmen auf Scheibe und bieten sie häufig in von manchen heftig kritisierten Abo-Modellen an.