Unter High Sierra bietet Safari 11 die neue Funktion „Intelligent Tracking Prevention“, die automatisch den Nutzer überwachende Cookies erkennt und löscht. Einige große amerikanische Werbeorganisationen hatten sich deshalb schon bei Apple beschwert, bisher aber ohne Apple zum Umdenken zu bewegen.
Allerdings sind nicht nur Werbetreibende betroffen, auch Marktforscher nutzen nämlich Cookies, um damit die Wirkung von Anzeigen und das Konsumentenverhalten zu beobachten. In einem offenen Brief haben sich deshalb jetzt die Leiter der wichtigsten Markforschungsverbände in den USA, Howard Fienberg von der Insights Association und Kara Mitchelmore von der MRIA, an Apple gewandt. Laut Apple richte sich die Technologie zwar ausschließlich gegen das Ad Retargeting, also Werbetreibende, schade aber ebenfalls den für das Online-Ökosystem äußerst wichtigen Bereichen Marktforschung und Analyse. Die Erfassung des Surfverhaltens würde willkürlich eingeschränkt, so löscht der Browser schließlich auch Cookies, bei denen die Markforscher eigens die Einwilligung des Nutzers eingeholt hätten. Statt die Entscheidung dem Surfer zu überlassen, würde man die Kontrolle willkürlichen und undurchsichtigen Algorithmen überlassen. So mache das automatische Löschen von Cookies auch die sogenannte Opt-Out-Option für Werbung unwirksam, durch die Nutzer Marktforschung oder Überwachung abwählen können. Da diese Einstellung des Nutzers ebenfalls in Cookies gespeichert wird, würde Safari durch das Löschen der entsprechenden Cookies sogar Nutzer gegen ihren Wunsch wieder. Die Organisationen appellieren deshalb an Apple, gemeinsam eine bessere Lösung zu finden.
Unsere Meinung : Für Marktforscher und Webetreibende ist Safari 11 ein echtes Problem, allerdings ist Apple hier nicht allein. Auch Google und Firefox planen in ihre kommenden Browser-Versionen, Cookies und Online-Werbung stärker zu beschränken. Andererseits sollte man vielleicht die Wirksamkeit von Apple Algorithmen nicht überschätzen, so scheint Google Adword und Analytics von Apples Intelligent Tracking Prevention nicht mehr betroffen zu sein.