Wir haben nochmal nachgezählt. Apple hat derzeit iPhones aus viereinhalb Generationen im Angebot. Das X zählen wir als eine ganze, des SE als eine halbe Generation. Farben gibt es in den Generationen unterschiedliche viele, nur zwei für das X, nur drei für das 8er, fünf für die 7, vier für 6s und SE. Die Modellbaureihen 6s, 7 und 8 gibt es jeweils in zwei unterschiedlichen Größen, nur X und SE sind in der Form einzigartig. Aber alle im Apple Store erhältlichen Modelle bieten zwei Speicheroptionen an, die neueren 64 und 256 GB, die etwas älteren 32 und 128 GB. Macht Schwindel erregende 60 unterschiedliche Varianten, zu Preisen von 409 bis 1.319 Euro. Hilfe! Wer will das Angebot noch überblicken?
Das klingt aber nur unübersichtlicher als es in Wirklichkeit ist. Schon der persönliche Etat lässt nicht die freie Wahl zwischen einem SE mit 32 GB und einem X mit 256 GB, andere Kriterien schränken die Auswahl noch weiter ein. Wer es genau wissen will, welches iPhone für wen ist, kann das in diesem Kaufratgeber nachlesen, der einen Tag nach dem zehnten Geburtstag des iPhone in Deutschland erscheint.
Vor zehn Jahren war die Lage ein klein wenig übersichtlicher. Am 9. November 2007 begann der Verkauf des iPhone in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, mehr als vier Monate nach dem Start in den USA. Die Auswahl war gigantisch und das iPhone in einer jeden Farbe zu haben, solange diese schwarz war, der Rücken war in allen Varianten silberfarben. Auch beim Speicher fehlte es nicht am Angebot, die Käufer hatten die Wahl zwischen 8 GB, 8 GB und 8 GB. Was sich auf den Preis auswirkte, denn auch der war einheitlich: 399 Euro. Klingt nach einem echten Schnäppchen im Vergleich zu den Preisen zehn Jahre später, besagt aber nur die halbe Wahrheit.
Denn seinerzeit war das erste Apple-Smartphone nur bei ausgewählten Providern inklusive Zweijahresvertrag zu bekommen, in Deutschland hatte die Telekom das alleinige Vertriebsrecht und das noch gut zwei Jahre lang. Prepaid oder günstige Volumentarife waren damals nicht, der iPhone-Vertrag kostete rund 50 Euro im Monat. Auch der Verkauf lief vor zehn Jahren ganz anders ab als wir das heute gewohnt sind. Schlangen vor den Apple Stores waren zu der Zeit zwar schon erfunden, aber in Deutschland nicht möglich – der erste Apple Store kam erst ein gutes Jahr später nach München – und anderswo unnötig, denn die Geräte waren eben nur beim Provider zu kaufen. Wer eines wollte, musste erst ein Formular ausfüllen, das ihn für zwei Jahre für teuer Geld an die Telekom band und durfte erst dann seinen Geldbeutel zücken und zwei gelbe, vier grüne oder acht rotbraune Scheine auf den Tresen legen.
Dafür bekam man aber auch ein fortschrittliches Stück Technik, das weder GPS kannte noch mit UMTS-Netzen kommunizierte. Die Kamera war nicht aus heutiger Sicht ein eher schlechter Witz und dennoch war auch das Ur-iPhone allen anderen seinerzeit erhältlichen, mehr oder weniger smarten Phones um Lichtjahre voraus. Mittlerweile hat Apple 1,25 Milliarden Geräte verkauft, wie viele davon noch in Betrieb sind, lässt sich schwer sagen.
Aber wir haben hier in der Redaktion noch ein Original von 2007, das noch funktioniert, wenn auch mit einem sehr eingeschränkten Satz von Apps. Das Nachfolgemodell, das dann GPS und UMTS konnte und deshalb iPhone 3G genannt wurde, könnte bei uns auch heute noch in Betrieb sein, wäre es vor zwei Jahren nicht versehentlich in der Waschmaschine gelandet. Aber das ist eine andere Geschichte, die wir ein anderes Mal erzählen.
In diesem Ratgeber hingegen geben wir Tipps, wie Sie das passende iPhone finden und den besten Tarif noch dazu. Unsere Tester haben zudem die neuen Geräte auf den Prüfstand gestellt und sagen, was bei den Neuerungen zu beachten ist. Welches Zubehör, vor allem welche Hülle, für die gläsernen iPhones des Jahrgangs 2017 geeignet ist, erfahren Sie ebenso wie etwas über die besten AR-Apps. Schließlich wagen wir noch einen Ausblick auf das Jahr 2018 und die Modelle, die wir dann erwarten. Denn vielleicht wollen Sie die Investition in ein neues iPhone noch verschieben.
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