Nur im Abo-Modell ab 11,89 Euro (zusammen mit Lightroom CC) erhält man Adobe Photoshop. Das diesjährige Update von Photoshop sticht hervor. Denn die neueste Version für Photoshop CC 2018 hat viele Vorzüge, die über das typische jährliche Upgrade von Adobes Desktop-Foto-/Grafik-Design-App für Abonnements hinausgehen. Photoshop unterstützt nun neuartige Technologien wie 360-Grad sphärische Panoramen und das HEIF (High Efficiency Image Format) Bilddateiformat , das Apple in macOS High Sierra (10.13) und iOS 11 verwendet.
Außerdem neu dabei sind Funktionen wie variable Schriften, Pinselstrichglättung, Symmetrie-Tool, Rundzeichnungsstift, direktes Teilen auf Social Media sowie – noch einmal kurz Luft holen – sofortiger Zugriff auf synchronisierte Lightroom-Fotos, erweiterte Suche, Pinselverwaltung, Ebenen kopieren und einfügen und vieles mehr. Kurzum: Adobe hat wirklich kräftig an dem mittlerweile 27 Jahre alten Bildbearbeitungs-Boliden geschraubt. Damit die neuen wie auch coole bereits vorhandene Funktionen nicht in den untersten Bereichen des Werkzeugkoffers verstauben, begrüßt Photoshop CC 2018 Neueinsteiger durch die direkte Integration von Schulungen in der Anwendung.
Adobe Photoshop CC 2018 – Vor- und Nachteile
Vorteile
Curve Pen macht das Erstellen von Kurvenbahnen intuitiver
Verbesserungen am Pinselwerkzeug helfen der Künstlerorganisation
Integrierte Lightroom-Oberfläche für einen reibungslosen Workflow
Erweiterte Tooltipps sind für Einsteiger hilfreich
Variable Schriftarten eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten
Bereichsmaskierung bietet neue Bearbeitungsmöglichkeiten für lokale Einstellungen
Bearbeitung von 360-Grad-Inhalten möglich
Nachteile
Lightroom nur noch im Abo verfügbar
Lightroom-Fotos sind im Startmenü nicht gekennzeichnet
Lightroom-Fotodownloads in Photoshop werden gelegentlich unterbrochen
Training-Fenster ist auf Beispielfotos beschränkt
Adobe Photoshop CC 2018: Integriertes Training
Bei Dokumentationen oder Tutorials zu Photoshop setzte Adobe bisher auf Fotoprofis. Das ändert sich mit Photoshop CC 2018, denn nun werden interaktive Software-Hinweise über das neue Training-Fenster („Fenster > Training“) in die Benutzeroberfläche integriert. Ähnlich ist dies bereits bei Photoshop Elements zu finden. Doch es ist nicht ganz dasselbe wie bei dem kleinen Bruder Photoshop Elements, wo man wählen kann, welche Fotos man auf die gewünschte Art bearbeiten möchte. Stattdessen bietet Photoshop CC 2018 kommentierte Schritte mit eigenen Beispielbildern aus den Kategorien Fotografie, Retusche, Kombination von Bildern und Grafikdesign, die jeweils drei bis fünf Module enthalten.

Man kann den Schritten des Beispiels folgen oder die zusätzlichen Anweisungen im Hilfesymbol aufrufen. Noch besser wäre es zwar, wenn man die interaktiven Beispiele mit eigenen Bildern durchführen könnte, aber vielleicht folgt dies ja in einer kommenden Version auf diesen ersten Schritt.
Ebenfalls neu sind die mit Rich-Text-Quickinfos erweiterten Beschriftungen mit kleinen Grafiken und Animationen, die zeigen, wie jedes Tool funktioniert. Auch wenn nicht jedes Werkzeug kommentierte Anweisungen bietet. Wir würden uns wünschen, dass Adobe diese Funktion auf die meisten Tools erweitert. Aber das ist schon einmal ein guter Anfang. Photoshop-Profis, die jedes Werkzeug auswendig kennen, können das Feature in den Voreinstellungen unter „Werkzeuge“ deaktivieren.

Adobe Photoshop CC 2018: Einfacher Zugriff auf Lightroom
Photoshop-Benutzer können ihre Lightroom-Fotos jetzt direkt über die Cloud verwenden. Alle synchronisierten Bilder sind vom Startbildschirm der Anwendung aus zugänglich. Man braucht lediglich auf das gewünschte Foto klicken und es wird direkt in die App importiert, das ist eine echte Zeitersparnis. Meistens klappt der Zugriff auf die Bilder in der Adobe Cloud anstandslos und schnell, doch gelegentlich war das Herunterladen langsam oder scheiterte ganz.

©Markus Schelhorn
Lightroom in zwei Versionen und nur noch im Abo
Lightroom 6 war die letzte Kauf-Version des Bildverwalters, es wird noch bis Ende 2017 mit Updates versorgt. Danach kommt die Unterstützung für Kamera-Updates zum Erliegen.
Neu ist nun Lightroom CC, ein Update der Lightroom-Apps für das Smartphone. Zusammen mit 1 TB Cloud-Speicherplatz zahlt man 11,89 Euro pro Monat. Zudem ist Lightroom CC Bestandteil des Foto-Abo, das zusammen mit Lightroom CC Classic (der Desktop-Variante von Lightroom) und Photoshop CC 11, 89 Euro pro Monat (20 GB Cloud-Speicher) beziehungsweise 23,79 Euro pro Monat mit 1 TB Cloud Speicher kostet. Photoshop ist seit einigen Jahren nur im Abonnement erhältlich, entweder über die Creative Cloud für 35,69 Euro pro Monat oder über den Creative Cloud Fotografie Plan für 11,89 Euro pro Monat.
Das hat sich geändert. Mit Photoshop CC 2018 und Lightroom Classic CC für den Desktop ist Lightroom jetzt nur im Abonnement erhältlich. Lightroom 6 ist die letzte Kaufversion von Lightroom, die Ende 2017 ausläuft und die Adobe-Unterstützung für Kamera-Updates zum Erliegen bringt. Berits Lightroom 6 musste allerdings mit weniger Funktionen auskommen, beispielsweise fehlte die Cloud-Integration zum Teilen der Bilder mit der Lightroom-Variante für Smartphones. Abonnenten des Fotografie-Abos erhalten mit ihrem Abonnement sowohl Lightroom Classic CC als auch ein vereinfachtes, mobiles und Cloud-freundliches Lightroom CC (ehemals Lightroom für Smartphones, entwickelt in Hamburg) sowie 20 GB Cloud-Storage und die Spark Suite von Cloud-Apps.
Sensei mach Photoshop schlau
Die künstliche Intelligenz (KI) Sensei von Adobe erwacht auch im Startbildschirm von Photoshop zum Leben. Man kann direkt nach unmarkierten Fotos oder visuellen Inhalten, beispielsweise Berge, Meer usw., aus synchronisierten Bildern suchen. Darüber hinaus integriert es automatisch relevante Adobe Stock-Inhalte und Lehrvideos.
Adobe Photoshop CC 2018: Pinselrevolution
Adobe hat die Handhabung und Organisation seiner Pinselverwaltung vereinfacht und verbessert. Nun kann man per Drag-and-Drop Pinsel in Ordner und Unterordner einordnen, um einen einfacheren und intuitiveren Zugriff zu ermöglichen. Angenommen, man arbeitet an einem Gemälde, für das man eine bestimmte Pinselsammlung zusammengestellt hat. Nun kann man auf alle diese Pinsel in einem einzigen Ordner zugreifen. Optionen wie Deckkraft, Durchfluss, Mischmodi, Farbe und Größe in den Pinsel-Presets lassen sich speichern und alle aktuellen Pinsel-Werkzeug-Presets in einem Arbeitsgang in Pinsel-Presets umwandeln. Wer sich nicht umgewöhnen möchte, kann allerdings weiterhin auf die alte Art arbeiten. Die Pinselstrichglättung, die jetzt in der Optionsleiste feinkörniger gesteuert werden kann, entfernt die Spitzen von Pinsel, Radiergummi, Bleistift und Mischbürstenstrichen. Die Glättungsfunktion verfügt über mehrere Modi und einen optionalen kleinen Marker, der als Leine bezeichnet wird.
Adobe Photoshop CC 2018:360-Grad-Bearbeitung für VR
Mit dem neuen Photoshop kann man gleichrechteckige sphärische Panoramen öffnen und bearbeiten, die sich für VR- und Panoramabetrachter exportieren lassen. Die Bearbeitung von 360-Grad-Fenstern funktioniert nur im 3D-Arbeitsbereich von Photoshop, aber damit kann man die meisten Effekte, die man von 2D-Bildern gewohnt ist, ausführen. Das ist ziemlich beeindruckend.
Sobald man ein 360-Grad-Panorama importiert hat, kann man es durch Zeichnen, Malen, Hinzufügen von Anpassungen, Entfernen von Objekten, Ausblenden von Übergängen oder Hinzufügen von Text bearbeiten. Für nicht-destruktive Ebenen-basierte Bearbeitungen können Sie die sphärische Karte auswählen und im Ebenen-Panel Ebenen mit verschiedenen Bearbeitungen hinzufügen. Wenn Sie fertig sind, können Sie exportieren und auf Facebook und andere Medien posten, die dieses Format anzeigen können.
Adobe Photoshop CC 2018: Rundzeichnungsstift
Einen einfacheren Weg zum Erstellen von Pfaden bietet der neue Rundzeichnungsstift. Ähnlich wie das Pfad-Werkzeug in Illustrator ist er so konzipiert, dass Kurven oder gerade Bahnen, Bahnsegmente oder Formen einfach durch Anklicken von Punkten erstellt werden, anstatt Bezier-Kurven anzupassen. Man kann so jeden beliebigen Punkt aufnehmen, anpassen oder Punkte hinzufügen, um die Auswahl besser anzupassen. Pfade lassen sich zudem mit mehreren Farbvarianten und verschiedenen Strichstärken darstellen. Das ist sehr nützlich, um Pfade besser sichtbar zu machen.

©Markus Schelhorn
Adobe Photoshop CC 2018: Variable Schriftart
Für Designer, die intensiv mit Schriftarten arbeiten und wählerisch sind, wie Schriftart auf ihren Layouts aussieht, bietet Photoshop CC 2018’s variable Schriftart, ein neues OpenType-Schriftformat, das als “eine einzelne Schriftdatei beschrieben wurde, die sich wie mehrere Schriftarten verhält”, die es Ihnen ermöglicht, Parameter wie Breite, Gewicht, Neigung oder optische Größe zu steuern und anzupassen. Suchen Sie einfach nach dem Variablennamen im Pulldown-Menü Schriftart. Sobald Sie auf der variablen Schriftart landen, ist es in hohem Grade visuell und bedienungsfreundlich und bietet Geschwindigkeit und Flexibilität an, wenn Sie Schriftartenvariationen und -gewichte während der Arbeit justieren.
Adobe Photoshop CC 2018: Auswahl und Maske
Dieser verbesserte Befehl wurde mit einem aktualisierten Algorithmus ausgestattet, der schnelle und einfache Ergebnisse für die Trennung von Vorder- und Hintergrund für schwer zu selektierende Elemente wie Haare, Fell und Federn liefert. Sie erledigt mit relativ geringem Aufwand einen schnellen, präzisen Job.
Adobe Photoshop CC 2018: Camera Raw Bereichsmasken-Funktion
Photoshop CC 2018 hat mit der neu eingeführten Bereichsmaske eine kleine, aber feine Funktion für Camera Raw eingeführt. Diese Option für den Verlauf- und Radialfilter findet man ganz unten im Bearbeiten-Fenster. Innerhalb des gewählten Filters lässt sich die Maske so zusätzlich auf eine gewählte Farbe beziehungsweise einem Helligkeitsbereich wählen. So lässt sich beispielsweise nur der Himmel dunkler und dramatischer gestalten oder wie in diesem Beispiel sehr schnell nur das Rot des Leuchtturms betonen. Mit der Pipette lassen sich mehrere Farbtöne auswählen, dazu drückt man ab der zweiten Auswahl zusätzlich die Umschalttaste. Alle Einstellungen lassen sich ohne Qualitätsverlust durchführen. Dies ist zwar nicht die intuitivste Steuerung, aber man gewöhnt sich schnell daran. Und es bietet sie einen sicheren Weg, bestimmte Teile eines Rohbildes vor lokalen Anpassungen zu schützen.
Adobe Photoshop CC 2018: Technologievorschau
Hinter der sperrigen Beschreibung Technologievorschau verbergen sich zwei Funktionen, die der künstlichen Intelligenz Sensei zugrunde liegen. Man kann hier „Details erhalten 2.0 Hochskalierung“ und „Malsymetrie aktivieren“ auswählen. Bei der Standardeinstellung „Details bewahren” kann man Details beibehalten, wenn man das Bild hochskaliert. Für die meisten Bilder, selbst wenn sie auf 300 Prozent vergrößert sind, haben wir keine große Verbesserung bemerkt. Insgesamt fanden wir die Verbesserung zu subtil.
Die zweite Option „Malsymetrie aktivieren“ ermöglicht es, symmetrisch zu zeichnen. Das klappt allerdings nur mit den Werkzeugen Pinsel, Bleistift und Radiergummi, nicht aber mit Live-Pinselspitzen. Diese Funktion richtet sich mit seiner Leichtigkeit und Fließfähigkeit an Maler, Zeichner und Designer. Man klickt einfach auf das Schmetterling-Symbol ganz rechts in der Optionsleiste und wählet aus mehreren Symmetrietypen, die einfach voreingestellte Pfade sind. Striche werden in Echtzeit über die Symmetrielinie reflektiert. Jedem Pfad kann ein Symmetriepfad zugewiesen werden, so dass man ganz einfach einen eigenen Pfad erstellen kann.

Empfehlung Adobe Photoshop CC 2018
Foto- und Grafik-Profis und ernsthafte Hobby-Begeisterte können sich über Photoshops umfangreiche Auswahl an neuen Tools und Verbesserungen für ein breites Spektrum kreativen Schaffens freuen. Die Stabilität von Photoshop ist erstaunlich und die Bearbeitung von 360-Grad-Bildern rekrutiert eine ganz neue Klasse von Nutzern, ebenso wie das In-App-Training.