Einem breiteren Publikum wurde Douglas Hofstadter bekannt durch sein Buch ” Gödel, Escher, Bach “, das 1985 auch auf Deutsch erschien und selbstbezügliche Muster als Grundlage auch des Bewusstseins erkannte. Hierfür erhielt der Forscher bereits 1980 den Pulitzerpreis und andere Auszeichnungen in den USA. Sein Vater war der ebenfalls bekannte Physik-Nobelpreisträger Robert Hofstadter . Nun äußerte sich Hofstadter in einem Interview bei Futurezone . Anlass ist ein Vortrag, den er am 28. November in Wien hält. Hauptthemen des Gesprächs mit der Futurezone sind künstliche Intelligenz und Phänomene wie Deep Learning. Hofstadters Hauptanliegen in der KI-Forschung war es immer, das menschliche Denken nachzuahmen. Kollegen sahen das streckenweise anders. Ihn hat es beunruhigt und erschrocken, welche Fortschritte zuletzt in diesem Bereich erzielt wurden wie beispielsweise mit Alpha Go oder autonom fahrenden Autos.
Insgesamt ist Douglas Hofstadter sich nicht sicher, ”wie weit wir noch weg sind von einer wirklichen Nachahmung der menschlichen Intelligenz”. Zwar hält er nicht viel von den Aussagen eines Elon Musk (Tesla) oder seines Physik-Kollegen Stephen Hawking, die vor einer ”Singularität” der künstlichen Intelligenz warnen, wenn diese schlauer würde als Menschen und diese dann leicht beherrschen könnten. Weder Musk noch Hawking seien dafür qualifizierte Experten. Doch KI-Forscher wie Ray Kurzweil oder Hans Moravec sprechen ebenfalls von der Computer-Singularität, und diese sind seiner Einschätzung nach in dieser Hinsicht ernst zu nehmen. Auch Hofstadter will daher eine beunruhigende technologische Singularität nicht ausschließen.
Dass er mit seinem Buch über Gödel, Escher und Bach und dem Konzept der Rückbezüglickeit oder ”seltsamen Schleifen” die Forscher beeinflusst hätte, die ihren Zugang über neuronale Netzwerke suchen, glaubt er aber nicht. Bisher, so meinte, haben Computer keinen Sinn für ein ”Ich”. Doch ausschließen kann er auch dies nicht: ”Ich will aber kein Programm entwickeln, das mich erschreckt. Ich will nicht, dass es mein Niveau erreicht”, so der Kognitionswissenschaftler. Welche Folgen genau er dabei fürchtet, bringt aber in dem Interview nicht so klar zum Ausdruck.