Apple ist bereit, den Mac aufzugeben und sich auf das iPad als Nachfolger zu konzentrieren, meint der IT-Veteran John C. Dvorak im PC Magazine . Zur Unterstützung seiner Argumentation zieht er Parallelen aus der Geschichte, speziell aus der der Apple-Werbespots. Die neueste iPad-Werbung “Was ist ein Computer” erinnere ihn an die Kampagne “Apple ][ forever”, die letztlich das Totenglöckchen für den bewährten, aber vom Mac überholten Klassiker einläutete. Apple rede nicht nur in der jüngsten iPad-Werbung den “Computer” als solchen schlecht und präsentiere das iPad als legitimen Nachfolger, der alles das könne, was ein Macbook auch kann, nur eben ein bisschen anders und sogar mehr. In den Apple Stores finde man Macs immer schlechter, insgesamt behandle Apple das Segment stiefmütterlich. Der Mac werde nicht schon im kommenden Jahr von der Bildfläche verschwinden, aber lang könne das nicht mehr dauern.
Kleiner Haken an der Argumentation Dvoraks: Den Imagefilm “Apple ][ Forever” hatte Apple im Jahr 1984 produziert, dem Geburtsjahr des Mac, und ihn anlässlich der Präsentation des Apple IIc im April 1984 gezeigt. Lange noch spülte der 1977 in einer ersten Fassung herausgekommen Rechner viel Geld in Cupertinos Kassen, erst neun Jahre später war der Apple II tatsächlich Geschichte. So gesehen hat der Mac also mindestens noch eine Galgenfrist bis 2026, sollte sich Geschichte wiederholen. Was in der Regel aber nicht geschieht.
Was den Consumer-, Office- und Bildungsmarkt für Laptops betrifft, könnte Dvorak aber durchaus Recht behalten. Profimaschinen wie der iMac Pro und der kommende Mac Pro sprechen jedoch ganz andere Zielgruppen an, die nicht auf die Power eines Desktop-Computers verzichten können. Noch in diesem Jahr bringt Apple mit dem iMac Pro einen Desktop für Profis auf den Markt, die ihre Arbeit noch lange nicht auf einem Tablet verrichten können. Mit dem modularen Mac Pro wird Apple kommendes Jahr dann noch eins drauflegen. So werden sich vermutlich auch noch Macbook (Pro) noch eine ganze Weile lang halten. “Mac Forever” würden wir jetzt zwar nicht postulieren, aber für einen Abgesang ist es viel zu früh.