Skylum (ehemals Macphun) hat mit Luminar seit einiger Zeit ein besonders komfortables Bildbearbeitungsprogramm für Fotografen im Angebot, dem allerdings bisher eine eigene Bildverwaltung gefehlt hat. Ab dem 18. Dezember 2018 ändert sich das. Denn dann kommt Luminar 3 auf den Markt, das erstmals eine eigene Fotobibliothek bietet. Einen ersten Blick auf eine sehr frühe Version haben wir bereits zur Photokina dieses Jahrs geworfen. Jetzt können wir mit einer Vorab-Version die neuen Funktionen selbst auszuprobieren. Die Vorab-Version ist nur in Englisch, doch die finale Version gibt es selbstverständlich auch in Deutsch. Besitzer von Luminar 2018 können kostenlos auf Luminar 3 aktualisieren und wer bereits andere Skylum-Produkte hat, erhält Luminar 3 für 49 Euro. Vorbesteller von Luminar 3 zahlen 59 Euro statt 69 Euro. Das Programm läuft auf Windows und macOS, eine Lizenz ist auf bis zu fünf Geräten gültig (egal ob Apple- oder Windows-Rechner).
Neue Bibliothek
Bilder mit Luminar 3 bearbeiten
Bildeinstellungen auf andere Fotos übertragen
Das wird Luminar nächstes Jahr bringen
Fazit

©Markus Schelhorn

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Neue Bibliothek
Laut Skylum ist das Bibliotheks-Panel das Ergebnis jahrelanger Forschung und Analyse sowie der Befragung einer Vielzahl von Fotografen. Ein besonderes Augenmerkt legten die Entwickler auf die Geschwindigkeit. Doch diese lässt sich mit der Vorab-Version noch nicht beurteilen. Doch was man schon sagen kann: Die Verwaltung der Fotos gelingt mit Luminar 3 denkbar einfach. Es lassen sich Ordner inklusive Unterordner aus dem Dateisystem importieren. Dabei ist die Quelle egal: Die Bilder können sich also auf der Festplatte, einem USB-Stick oder einem Dropbox-Ordner befinden. Luminar nimmt die Bilder in seinen Katalog mit auf. Der große Unterschied zur Lightroom-Bibliothek: Verschiebt oder löscht man im Dateisystem Fotos, fügt neu Unterordner hinzu, löscht diese oder benennen sie um, dann synchronisiert Luminar diese Aktionen automatisch mit seiner Bibliothek. Lightroom dagegen findet in diesem Fall die Fotos nicht mehr.
Luminar erlaubt es, eigene virtuelle Ordner anzulegen. Lightroom bietet mit „Sammlungen“ ebenfalls diese Möglichkeit. Doch noch ist es im Gegensatz zu Lightroom mit Luminar nicht möglich, intelligente Ordner anzulegen. Bilder lassen sich mit Farb- und Sternebewertungen versehen. Dafür stehen im Vergleich zu Lightroom nur wenige Kriterien zum Filtern bereit, das soll sich aber 2019 ändern.
Bilder mit Luminar bearbeiten
Wie auch in Lightroom speichert auch Luminar die Bearbeitungen an einem Foto nicht direkt. Stattdessen muss man das Foto zunächst exportieren. Das ist übrigens auch bei Capture One oder dem kostenlosen Darktable so. Zum Bearbeiten von JPEG- und Raw-Fotos bietet Luminar über 50 Werkzeuge. Einige Werkzeuge arbeiten mit künstlicher Intelligenz, so der neue AI Sky Enhancer, der automatisch den Himmel erkennt und nur diesen bearbeitet. Verbessert sind zudem die Sammlung von Bildlooks, genannt „Luminar Looks“, die auf Basis von LUT Texturen und AI-basierte Filter enthält. Diese Looks lassen sich zu jedem Bild komfortabel mit Vorschaubild einblenden. Über die Skylum-Webseite lassen sich zudem neue Looks herunterladen.
Alle Werkzeuge kann man in verschiedenen Arbeitsbereichen organisieren. Vorgegeben sind bereits acht Bereiche, eigene kann man individuell hinzufügen.
Bildeinstellungen auf andere Fotos übertragen
Alle Einstellungen kann man kopieren und auf andere Fotos übertragen. Allerdings lassen sich nicht einzelne Funktionen wählen oder abwählen. Das bedeutet: Bislang kann man nur alle vorgenommenen Korrekturen übernehmen, das soll sich aber nächstes Jahr ändern. Als Trostpflaster: Übernimmt man intelligente Filter wie den AI Sky Enhancer oder den Accent AI, dann analysieren diese zunächst jedes Bild und wenden die Änderungen individuell an.
Das wird Luminar nächstes Jahr bringen
Die Bibliothek von Luminar 3 ist noch in den Kinderschuhen. So fehlen noch Funktionen, die eigentlich Standard sind. Bis spätestens Juli 2019 soll Luminar beispielsweise die IPTC-Daten von Bildern bearbeiten und auf andere Bilder übertragen können. Zudem ist eine verfeinerte Suche nach Bildern geplant, um sie beispielsweise nach Stichwörtern oder Exif-Informationen filtern zu können. Auch die intelligenten Werkzeuge möchte Skylum erweitern. Für Lightroom-Umsteiger interessant: Ein kommender Migrations-Assistent soll den Wechsel erleichtern. Die Roadmap finden Sie hier in der Übersicht .
Fazit zu Skylum Luminar 3
Hier und da knirscht es noch bei den ersten Tests mit der Vorab-Version von Luminar. Hochkantbilder werden teils verzerrt dargestellt, Raw-Bilder lassen sich noch nicht fehlerfrei bearbeiten. Doch das ist alles der Vorab-Version geschuldet. Die finale Version von Luminar 3, die ab 18. Dezember 2018 erhältlich ist, sollte all dies behoben haben. Was zählt, ist aber der allgemeine Eindruck von Luminar 3. Und der ist durchaus positiv. Die Bildverwaltung ist herrlich einfach und schnell, die intelligenten Werkzeuge und das große Angebot an Korrekturmöglichkeiten überzeugt. Zudem bietet Luminar im Gegensatz zu Lightroom die Möglichkeit, mehrere Korrektur- oder Pixelebenen auf ein Bild anzuwenden. Das ist übrigens auch mit Capture One möglich. Luminar hat also das Zeug dazu, Lightroom weitestgehend zu ersetzen und in einigen Punkten sogar zu überflügeln. Richtig interessant wird es allerdings erst, wenn Skylum wichtige Funktionen zufügt.