macOS kennt mehrere Wege, um den Bildschirminhalt festzuhalten. Alle hier vorgestellten Kürzel gelten, falls nicht anders erwähnt, gleichermaßen für alle Betriebssystemversionen von OS X bis Fassung 10.11 El Capitan und macOS ab Version 10.12 Sierra, insbesondere für das aktuelle Betriebssystem macOS 12 Monterey. Beim kommenden macOS Ventura wird sich bei den Screenshots nichts ändern.
Mit diesen Shortcuts nehmen Sie Screenshots am Mac oder Macbook auf:
- Mit Cmd-Shift-3 erstellen Sie am Mac einen Screenshot des kompletten Bildschirminhalts
- Mit Cmd-Shift-4 erstellen Sie einen Screenshot eines ausgewählten Bereichs
- Mit Cmd-Shift-4 mit anschließender Betätigung der Leertaste fotografieren Sie das ausgewählte Fenster
- Mit Cmd-Shift-5 erstellen Sie einen Screenshot vom aktivierten Fenster – und bekommen dazu eine Werkzeugleiste mit weiteren Funktionen eingeblendet.
- Mit Alt-Cmd-3 erstellen Sie eine Bildschirmaufnahme mit einer Verzögerung von 10 Sekunden – jedoch nur innerhalb des Programms “Bildschirmfoto”.
- Mit Alt-Cmd-6 erstellen Sie ein Foto der Touchbar ebenfalls mit einer Verzögerung – auch das gilt für das genannte Dienstprogramm.
Neben diesen Standards sollten Sie aber noch einige weitere Tricks kennen. So können Sie etwa das Format des Screenshots ändern (ab Werk .png) oder den Speicherort (ab Werk der Schreibtisch). Die bereits erwähnten Tools nehmen Ihnen etwas Arbeit ab, in einigen Programmen stehen Ihnen noch Extras zur Verfügung. Alle Details im Folgenden:
Screenshots am Mac: Kompletten Bildschirm fotografieren
Den einfachsten Screenshot am Mac erstellt man über die Tastenkombination Cmd-Shift-3 – dabei wird der komplette im Augenblick des Tastendrucks sichtbare Bildschirm abfotografiert.

Bildschirmausschnitt am Mac fotografieren
Will man nur einen bestimmten Bereich in dem Screenshot haben, drückt man Cmd-Shift-4 . Der Mauszeiger oder Cursor wird nun zu einem Fadenkreuz, neben dem zwei Zahlen stehen, die Koordinaten des am Bildschirm mit der Maus angesteuerten Punkts. Diese zählt macOS von links oben, die obere Zahl steht für die Nummer der Spalte, die untere für die Nummer der Reihe. Klickt man mit der Maus und zieht ein Rechteck über den interessierenden Bildschirminhalt, sieht man, wie die Zahlen sich ändern. So kann man pixelgenau einen bestimmten Ausschnitt fotografieren, will man etwa ein Bild mit 800 Pixeln Breite und 600 Pixeln Höhe erzeugen. Auch hier zeigt das Bildschirmfoto nachher den aktuell angezeigten Bildschirminhalt.
Einen besonderen Kniff mit den Ausschnitten gibt es noch. Vielleicht haben Sie ja nicht genau den Ausschnitt getroffen, den Sie haben wollten. Sie können gewissermaßen zurück auf Anfang, wenn Sie nun die Esc-Taste betätigen, aber das ist gar nicht nötig. Stattdessen drücken Sie nach dem Wählen eines Ausschnitts die Leertaste und bleiben darauf, Sie können nun mit der Maus den Ausschnitt frei auf dem Bildschirm bewegen. Lassen Sie die Maustaste wieder los, ziehen Sie den Ausschnitt auf und wenn Sie dann die Maustaste freilassen, erstellt Ihr Mac das Bildschirmfoto.
Fenster am Mac fotografieren
Drückt man Cmd-Shift-4 und anschließend die Leertaste , wird der Cursor zu einem Kamerasymbol. Nun kann man ein bestimmtes Fenster fotografieren, das nicht einmal im Vordergrund liegen muss. Es genügt, mit der Maus das Kamerasymbol auf das fragliche Fenster zu ziehen. Dieses markiert OS X blau, ein Klick auf die Maus löst den Screenshot aus. Übrigens: Hat man eine falsche Tastenkombination gewählt, tippt man einmal kurz auf die Escape-Taste, die Auswahl wird gelöscht, aber kein Foto aufgenommen.
Screenshots am Mac in die Zwischenablage speichern
Die Screenshots speichert der Mac als Bilder im Format PNG auf dem Schreibtisch, jeweils benannt als “Bildschirmfoto [Datum] um [Uhrzeit].png Mit der Zeit sammeln sich immer mehr Dateien an, das dient weder der Übersichtlichkeit noch der Performance des Systems, auch lassen sich die Inhalte anhand der Dateisymbole nur schwer auseinanderhalten. Gar nicht erst in eine Datei mit der Standardbenennung schreibt macOS den Screenshot, hält man jeweils auch noch die ctrl-Taste gedrückt, dann landet er in der Zwischenablage.Wechselt man nun in ein Grafik- oder Text-Programm, kann man das Bild aus der Zwischenablage darin einsetzen. So lassen sich etwa mehrere Screenshots gleich in einem Dokument sammeln oder einzelne gleich von vornherein richtig benennen. Die Zwischenablage nimmt aber natürlich immer nur einen Screenshot auf.
Dienstprogramm Bildschirmfoto
Die genannten Shortcuts sind derart praktisch, dass kaum jemand noch das mit macOS mitgelieferte Dienstprogramm “Bildschirmfoto” nutzt. Das kann aber nicht nur den kompletten Bildschirm, einen gewählten Ausschnitt oder ein bestimmtes Fenster fotografieren, sondern bietet auch noch einen Selbstauslöser. Einmal aktiviert, zeigt er zehn Sekunden lang eine laufende Stoppuhr und fotografiert dann den gesamten Bildschirminhalt.

Macwelt
In der Zeit kann man im Finder oder in einem Programm bestimmte Situationen arrangieren, die man dokumentiert haben möchte – und die sonst nicht auf das Foto kämen, wie weiter oben das Beispiel mit der Auswahl und dem Fadenkreuz. Anders als der Standard-Screenshot liegt die von Bildschirmfoto erstellte Datei im Format .tiff vor.
Terminal für angepasste Optionen
Nicht jeder findet das Standardformat PNG für die Screenshots als das geeignete, es lässt sich aber auch umstellen. Leider stellt macOS keine Systemeinstellung dafür bereit, man muss sich mit dem Terminal behelfen. Tipp man in dieses
defaults write com.apple.screencapture type jpg; killAll SystemUIServer
ein, erstellt macOS danach Screenshots im Format JPEG. Der zweite Befehl beendet den für die Bildschirmfotos zuständigen Dienst, er startet aber sofort von alleine wieder.Auch im Format JPEG haben fotografierte Fenster einen Schlagschatten, den man nicht immer haben will. In Grafikprogrammen lässt sich der zwar wegretuschieren, aber man muss den Schatten ja gar nicht erst werfen lassen. Auch hier hilft das Terminal weiter und zwar mit
defaults write com.apple.screencapture disable-shadow -bool TRUE; killAll SystemUIServer
Will man später doch wieder den Schatten mit fotografieren, ersetzt man einfach TRUE beim Argument -bool durch FALSE. Den Weg ins Terminal kann man sich sparen, will man mal mit und mal ohne Schatten Fenster fotografieren, hilft folgender Trick: Nach Auswahl des Fensters mit cmd-Shift-4 und der Leertaste, hält man die Alt-Taste beim Mausklick gedrückt. So kommt kein Schlagschatten in das Foto. Die Screenshots müssen auch nicht immmer auf dem Schreibtisch landen, vielleicht legt man sich ja ein eigenes Verzeichnis in seinem Benutzerordner an, nennen wir ihn einmal “Screenshots” und legen ihn in unseren Dokumente-Ordner. Tippen wir in das Terminal ein ([Benutzername] steht hier für die Kurzform des eigenen Benutzers):
defaults write com.apple.screencapture location /Users/[Benutzername]/Documents/Screenshots; killAll SystemUIServer
dann landen ab sofort alle Screenshots in dem dafür definierten Ordner. Soll es wieder der Desktop sein, der unsere Screenshots aufnimmt, ersetzen wir im obigen Befehl “Screenshots” durch “desktop”.
Weitere Tools für die Erstellung von Screenshots am Mac
Für praktisch alles, was sich im Terminal einstellen lässt, gibt es auch ein Tool. Das kostenlose Screenshot Path etwa erlaubt die Konfiguration von Speicherort und Format, das mittlerweile ebenso kostenlose Screenshot PSD legt sogar die auf dem Bildschirm versammelten Fenster in jeweils eine eigene Ebene ab, auch die verdeckten Bereiche. In Photoshop lassen die sich dann getrennt behandeln. Screenshot PSD kennt ebenso wie das Dienstprogramm Bildschirmfoto den Timer. Screenshot PSD beendet sich übrigens bei der Abmeldung oder dem Ausschalten des Mac, es lohnt sich also, Screenshot PSD in die Startobjekte zu legen.
Professionellen Ansprüchen als Screenshot-Tool genügt Snapz Pro von Ambrosia. Bei jedem Bildschirmfoto hat man die Entscheidung über Format, Schlagschatten, Speicherort, optional kann man auch ein Wasserzeichen einfügen. Zudem benennt die Software die Bildschirmfotos nach den Programmen, deren Fenster es abgebildet hat. Außerdem ist Snapz Pro auch in der Lage, den Bildschirm abzufilmen – und somit Aktionen auf dem Screen in ein Video zu packen. Das Tool wird allerdings seit Jahren nicht mehr weiter entwickelt.
Für 10 Euro erhält man mit SnapNDrag eine einfach bedienbare App, die bei der Verwaltung der Screenshots hilft. Bildschirmfotos landen in einem eigenen Browser und können bearbeitet, benannt und in ein anderes Format exportiert werden. Relativ teuer, aber funktionsreich ist Snagit 2021 von Techsmith, das 48,90 Euro einmalig kostet. Ein über ein Jahr laufender Wartungsvertrag schlägt mit 12,23 Euro extra zu Buche, darin ist aber auch ein kostenloses Update auf die nächste Version enthalten. Snagit 2021 ist aber weit mehr als ein Werkzeug zum Aufzeichnen von Screenshots und einfachen Bildschirmvideos. Im Prinzip lässt sich mit der Software alles aufzeichnen, was auf dem Rechner passiert, bewegte Bilder, Töne des Systems und externes Audio. Sogar Safari und Chrome verfolgt die Aufnahme beim Scrollen. Mit diversen einfach zu nutzenden Tools kann man die Aufnahmen aufbereiten, mit Anmerkungen und Hervorhebungen ergänzen – und das Ergebnis mit einer Vielzahl von Programmen teilen. Für den professionellen Einsatz eine gute Empfehlung, für gelegentliche Fotos oder Videos natürlich ein wenig zu groß. Snagit 2020 hatten wir hier getestet.
Screenshots mit Firefox
Die meisten Screenshots erstellt man von Websites, diesem Umstand trägt nun die Mozilla-Organisation Rechnung und integriert in ihren Browser Firefox ein bequemes und hilfreiches Werkzeug. Dieses ruft man über das Kontextmenü auf “Bildschirmfoto aufnehmen”. Streng genommen aber nimmt man nicht den gesamten Screen auf, sondern die im Firefox-Fenster gezeigten Inhalte – ohne Rahmen. Es bestehen mehrere sinnvolle Optionen: Mit Ziehen des Cursors kann man einen bestimmten Ausschnitt einer Website erstellen, dabei erkennt das Firefox-Tool bereits Seitenelemente, sodass es etwa genügt, ein Bild oder eine Spalte im Fenster einmal anzuklicken. Über zwei Schaltflächen rechts oben hat man die Wahl, den sichtbaren Bereich zu fotografieren, oder die gesamte Webpage in ein Bild zu packen – sehr schön!
Drei Optionen gibt es ebenso bei der Weiterverwendung der Screenshots: Man kann sich das Bild in die Zwischenablage legen, um es etwa in ein Bildbearbeitungsprogramm einzubetten, oder man lädt es auf die Festplatte (in den Download-Ordner) oder gleich in die Cloud von Mozilla. Das hat den Vorteil, dass man den Browser gar nicht mehr verlassen muss, um etwa eine Auswahl von Fotos zu treffen. Im Web bekommt man anständig große Thumbnails seiner Aufnahmen zu sehen, aus der man die wesentlichen Bilder wiederum auf die Platte laden sollte – denn online werden sie nur 14 Tage lang gespeichert.
Screenshots ab macOS Mojave
Mit dem Desktop-Betriebssystem macOS 10.14 Mojave änderte sich an den zugrunde liegenden Optionen für Screenshots nichts, doch kam ein neues Tastenkürzel hinzu:Cmd-Shift-5 ruft in einer schwebenden Palette ein Tool auf, das die Aufnahme von Screenshots erleichtert. Denn man bekommt darin nicht nur Werkzeuge angezeigt, mit denen man den gesamten Bildschirm, ein Fenster oder einen Bereich aufnimmt, sondern unter dem Menü “Optionen” auch gleich die Möglichkeit, den Screenshot an den Speicherort der Wahl abzulegen.

Macwelt
Mehr noch: Man kann nun direkt, ohne ein weiteres Programm wie Vorschau zu öffnen, den Screenshot mit Markierungen versehen wie Hervorhebungen, Anmerkungen oder Formen (sogar inklusive einer Lupe). Man kennt das von iOS, nur bestehen auf dem Mac mehr Möglichkeiten. Die Tools für Anmerkungen ruft man mit einem Klick auf das Thumbnail des Screenshots auf, der nach der Aufnahme etwa für fünf Sekunden in der unteren rechten Ecke des Bildschirms zu sehen ist.