Kaum, dass man eine der riesigen Glastüren hinter sich gelassen hat, drückt einem ein etwas übermotivierter Apple-Mitarbeiter ein iPad in die Hand: „Do you wanna have one for AR?“ Wollen Sie eins für AR haben? Vor mir steht ein riesiges Modell des Apple Park, dem neuen Hauptsitz von Apple in Cupertino. Rings herum drängen sich Menschen aus aller Welt und halten iPads in die Höhe, um sich mithilfe von Augmented Reality anzuschauen, wie wunderbar grün der Park innerhalb des vom Bürogebäude eingenommenen Rings ist, oder wie die ausgeklügelte Belüftungstechnik funktioniert.

©Jan Schaller

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Ich habe mich in das Besucherzentrum des Apple Park begeben, in das eigentliche Gebäude, nicht ohne Grund “Raumschiff” genannt, kommen nur Mitarbeiter des Tech-Riesen. Und nein, es gibt wirklich keine Chance, in den Torus aus Stahl und Glas zu kommen, wenn man nicht eine Verhaftung wegen Hausfriedensbruch riskieren möchte. Für Normalsterbliche bleibt also nur das Besucherzentrum, das gleichzeitig ein Apple Store ist. Hier ist alles so, wie Apple es sich erträumt. Das Gebäude an sich hat keine Außenwände im klassischen Sinne, sondern nur riesige Glasflächen. Und auch innen merkt man, dass Apples Chefdesigner Jony Ive (Architekt war Norman Foster) viel Freude hatte: runde Formen, viel Weiß und nur Glas, Holz, sowie ein wenig Stahl. Eben typisch Apple.
Neben bereits erwähntem AR-Modell und Verkaufsraum wird Besuchern eine Cafeteria mit wirklich leckerem Kaffee geboten. Und keine Sorge: Beim Kaffee bewegt sich Apple im preislichen Rahmen. Vier US-Dollar für einen Cappuccino sind zwar kein Schnäppchen, mitten im hochpreisigen Silicon Valley aber absolut in Ordnung. Wer seinen Kaffee entsprechend genießen will, kann dazu die Dachterrasse nutzen. Das ist wirklich nett, wenn die Sonne darauf scheint und man gleichzeitig Blick auf den Apple Park hat. Leider versperren einige groß gewachsene Bäume den Blick. Immerhin finden sich aber an jeder Ecke stets freundliche und aufmerksame Apple-Mitarbeiter, die das Familienfoto knippsen oder einfach nur ein wenig mit einem plaudern.
Besuch im Wohnzimmer des Mac-Herstellers
Als Apple-Fan wollte ich meinen Aufenthalt in San Francisco natürlich nutzen, um mir auch das Wohnzimmer von Apple mal anzuschauen. Leider wird man nur in den Flur gebeten und bekommt von der Wohnung nichts zu sehen, ein kurzer Trip ist aber dennoch zu empfehlen. Der Store ist wirklich schön und vor allem verkauft Apple dort einige Merchandise-Artikel, die man nirgendwo sonst bekommt. Hierzu gehören diverse T-Shirts, Beutel mit Apple-Park-Logo, Baseballmützen und sogar Babystrampler. Ich hab mich letztendlich für das Memory-Kartenspiel entschieden. Auf den einzelnen Karten sind die unterschiedlichsten Apple-Produkte, wie zum Beispiel der alte Mac Pro oder der Apple Pencil aufgedruckt.
Offensichtlich wird das Besucherzentrum gut angenommen. Ein Mitarbeiter sagte mir, dass seit Eröffnung im November 2017 bereits drei Millionen Besucher dort waren und täglich zwischen fünf- und zehntausend kämen. Wer also eh in der Nähe ist und ein wenig Freizeit entbehren kann, sollte durchaus mal nach Cupertino fahren. Den Besuch bei Apple kann man dann gleich noch mit Stippvisiten bei der Konkurrenz verbinden: Google und Facebook residieren quasi um die Ecke, innerhalb von fünfzehn Autominuten ist man wirklich überall. Und für ein paar lustige Selfies mit den großen Android-Figuren auf Googles Campus lohnt sich der kleine Umweg allemal. So kann man den Tag mit einer wunderbaren kleinen Tech-Tour verbringen und Apple so nah kommen, wie sonst wohl nie.