Die Gerüchte aus den Kreisen der Hüllenhersteller haben sich als falsch erwiesen: Apple gedenkt nicht, seine Linie von kleinen und billigeren Smartphones einzustellen. Einen Nachfolger des iPhone SE wird es definitiv geben, dies haben Entwickler in der aktuellen Xcode-Version entdeckt. Solche Entdeckungen, entweder im Code von diversen Betriebssystemen oder auf unachtsam veröffentlichten Unterseiten , gelten als eine handfeste Bestätigung eines Produktes, kommen sie doch quasi direkt von der Quelle, also Apple selbst.
Daher kann man fast sicher sein, dass Apple das iPhone SE, in welcher Form auch immer, fortführt. Der Code weist auf weitere Einzelheiten hin: Der Nachfolger erbt den A10-Prozessor vom iPhone 7, dies wäre ein Jahressprung in der Prozessorenentwicklung – das aktuelle iPhone SE hat den A9-Chip eingebaut. Auch zum Bildschirm gibt es etwas Neues: Der Nachfolger bleibt beim LCD-Display, offenbar ist das für Preisoptimierung notwendig. Doch auch das LCD-Display wird auf Vordermann gebracht: Wie die iPhones seit iPhone 7 wird das iPhone SE 2 den größeren Farbumfang bei der Bilddarstellung unterstützen. Doch auch abseits von offensichtlichen Neuerungen hat Apple noch viele Baustellen beim Nachfolger offen.
Beide Kameras
Die rückseitige Kamera des iPhone SE löst mir der gleichen Pixelanzahl wie die des iPhones 7 auf, nämlich 12 Megapixel. Bei den Details kann der Hersteller noch einiges verbessern: So wird wohl die optische Stabilisierung, wie sie seit dem iPhone 7 fast schon Standard ist, den Einzug in das kleinere iPhone erhalten. Dazu könnte Apple den vierfachen True-Tone-Blitz bei der Kamera einbauen. Der Größe nach ist der neue Blitz nicht breiter als der Vorgänger, er könnte also ohne Probleme ins kleinere Gehäuse passen. Zur Info: Im iPhone SE ist noch der doppelte True-Tone-Blitz mit zwei LED-Lampen eingebaut, neuere Generationen führen an dieser Stelle vier LED-Lampen, jeweils zwei im kalten und im warmen Ton, diese leuchten um einiges heller als die im iPhone SE.
Noch weit mehr Unterschiede finden sich bei der Frontkamera. Beim iPhone SE bietet sie 1,2 Megapixel, beim iPhone 7 und 8 gleich 7 MP. Wenn Apple die neuere Kamera in den Nachfolger des iPhone SE einbaut, sind auch Videos mit 1080p denkbar. Dagegen glauben wir nicht an die Gerüchte, dass der Hersteller gleich die Face ID einbaut. Diese wird dem iPhone X und seinen Nachfolgern vorbehalten bleiben, schließlich braucht Apple noch Unterscheidungsmerkmale, um Käufern teurere Flaggschiffe schmackhaft zu machen.
Display
Höchstwahrscheinlich bleibt das iPhone SE 2 beim LCD-Display, allerdings kann Apple beim Nachfolger Retina HD einbauen, das Display wird so ein Tick heller (625 cd/㎡ statt 500 cd/㎡) und kontrastreicher (1400:1 statt 800:1), auch der größere Farbraum (P3) steht fast schon sicher fest. Das iPhone SE ist momentan das einzige iPhone im Produktportfolio von Apple, das noch ohne 3D Touch auskommt. Zeit wird’s, dass der Nachfolger auch dieses Feature bekommt.
Chips und weitere Innereien
Neben dem A10-Chip, der fast sicher kommt, kann der Nachfolger des iPhones SE weitere Upgrades im Inneren vertragen: Das Barometer ist zwar ein zusätzlicher Bestandteil, der für sich Platz auf der Hauptplatine beansprucht, für die Messung von Höhenunterschieden ist der Sensor aber notwendig. Ebenfalls ist wahrscheinlich, dass das kleinere iPhone MIMO-Technologie der WLAN-Verbindung unterstützt. Bessere Ladezeiten von Webinhalten sind so vorprogrammiert. Das gleiche gilt für Mobilfunkmodems: iPhone 7 wie iPhone 8 unterstützen bereits LTE Advanced, das iPhone SE blieb auf dem Stand von 2016. Beim Bluetooth-Standard kann das iPhone SE 2 einen größeren Schritt in den Zukunft machen und gleich die neueren Chips mit Bluetooth-5.0-Unterstützung bekommen. Apples Zukunft ist drahtlos, dabei spielt der Bluetooth-Standard eine große Rolle. Wir erwarten, dass sämtliches Zubehör, das Apple auf den Markt bringen wird, bereits in der fünften Generation funken wird. Hier wäre nur noch logisch, auch das iPhone SE 2 mit dem neuesten Standard auszurüsten.
Wasserresistent
Höchstwahrscheinlich wird das neue iPhone SE ebenfalls wie schon das iPhone 7 wasserresistent sein. Dies hat jedoch eine Konsequenz: Die Kopfhörerbuchse verschwindet dann endgültig aus der iPhone-Linie, in der Packung findet sich wahrscheinlich ein Lighting-auf-Klinkenbuchse-Adapter, wie das der Fall beim iPhone 8, iPhone 7 und iPhone X der Fall ist.
Drahtloses Laden
Nein, dafür ist das Gerät zu klein.
Abmessungen
Bis jetzt ist es nicht viel zu den genauen Abmessungen des iPhone SE 2 bekannt. Vergleicht man jedoch das heutige Produktportfolio bei Apple, liegt der Schluss nahe, dass es der Hersteller bei dem kleineren Gehäuse belässt. Die Unterschiede zu dem neuen Einstiegs-iPhone und dem iPhone 7 werden sonst zu gering ausfallen, um eine andere Zielgruppe damit anzusprechen. Dazu kann Apple bereits vorhandene Produktionslinien für iPhone SE in China und Indien verwenden und so die Kosten möglichst gering halten, damit der Preis beim aktuellen von knapp 400 Euro (im Apple Store) bleibt. Ob das Display dabei randlos wie beim iPhone X wird, ist ehrlich gesagt unrealistisch. Dazu ist eine Bedingung notwendig – das Kamerasystem mit der Face ID, damit die Touch ID verschwinden kann.