Für viele erfahrene Anwender ist das Partitionieren einer Festplatte oder einer SSD eine Selbstverständlichkeit – etwa um das noch unvertraute Big Sur zu testen oder eine Betaversion von macOS vorab auszuprobieren. Allerdings gibt es für die Nutzung mehrerer Systeme auf einem Mac dank APFS einfachere Methoden: Per Supportdokument und eine Warnung im Festplattendienstprogramm weist Apple ab Mojave darauf hin.
Versucht man unter macOS 10.14 und neuer ein APFS-Medium zu partitionieren, sieht man statt dem Partitionierungs-Tool ein Dialogfenster mit ziemlich viel Text und der Überschrift „Apple File System Space Sharing“. Man wird hier ausdrücklich gefragt, ob man statt einer Partition nicht lieber ein zusätzliches APFS-Volumen anlegen will.

Schon aus Platzgründen lässt dieses Fenster aber einige Fragen offen. Der Hintergrund ist eine neue Option bei APFS-Medien, die es beim alten Dateisystem HFS noch nicht gab: Statt eine neue Partition zu erstellen, kann man nämlich ein sogenanntes APFS-Volume ergänzen, das ähnliche Optionen bietet wie eine Partition – unter anderem die Installation eines Systems unterstützt. Es ist dabei flexibler und problemloser in der Handhabung als eine eigene Partition. Vor allem für die Installation eines zweiten Systems ist ein Volume die empfehlenswertere Methode. Unterstützt werden allerdings Systeme ab High Sierra. Seit macOS 10.14 ist APFS ebenfalls auf den HDD-Festplatten und Fusion Drives möglich, man kann den Tipp also auf jedem halbwegs aktuellen Mac anwenden.

Was ist ein APFS Volume?
Ein Volume wie „Macintosh HD“ ist bei APFS-Medien eine untergeordnete Instanz eines sogenannten Containers. Etwas verständlicher wird das System, wenn man im Festplattendienstprogramm die Option „Darstellung -> Alle Geräte einblenden“ auswählt. Die Anzeige in der Seitenleiste zeigt dann die komplette Übersicht der Geräte bzw. Volumes. Oberste Kategorie ist das Speichergerät selbst, das beispielsweise „Apple SSD“ heißt. Auf dieser SSD befindet sich auf einer eigenen Partition ein so gennanter APFS-Container. Dieser kann nun mehrere Volumes beinhalten: Eine davon ist das APFS-Volume „Macintosh HD“, man kann aber weitere Volumes ergänzen.
Ein zusätzliches APFS-Volume kann schnell angelegt werden, per Kontextmenü oder das Plus-Symbol in der Symbolleiste klicken. Auch das Löschen ist in Sekunden möglich. Hinweis: Bei einem HFS-Medium ist dieses Symbol nicht auswählbar.

Wozu braucht man so was?
Bisher nutzten viele Profi-Anwender eine separate Partition, um alte macOS-Versionen oder neue Beta-Versionen von macOS auszuprobieren – um am gleichen Mac sein Arbeitssystem und ein Test-System auszuprobieren. Man kann dank APFS einfacher eine zweite macOS-Installation auf seinem Mac ausprobieren, ohne die Festplatte zu partitionieren und Platz zu verlieren.

Bei der Partitionierung einer Festplatte weist man einer Partition eine bestimmte Menge an Speicherplatz zu, beispielsweise 32 GB. Diese 32 GB stehen dem restlichen System dann aber nicht mehr zur Verfügung. Oft weiß man bei der Partitionierung noch nicht, wie viel Platz man später wirklich benötigt – schnell ist die Partition zu klein oder belegt unnötig viel Platz. Befinden sich beide Systeme in zwei APFS-Volumes, steht der freie Speicher beiden Systemen aber frei zur Verfügung.
Ein weiteres Nachteil ist die notwendige Bearbeitung der Partitionstabelle. Das ist ein sehr tiefgreifender Eingriff und kann zu Problemen führen. Das Erstellen, Löschen und Bearbeiten einer Partition kann außerdem sehr lange dauern, wenn das System vor der Erstellung Speicherplatz freigeben und Daten umverteilen muss.

Gibt es Nachteile?
APFS-Volumes sind auf das Format APFS begrenzt, deshalb wird etwa Sierra nicht unterstützt. Auch andere Systeme wie Linux oder Windows kann man nicht installieren.
Warum keine Installation auf einer externen Festplatte
Alternativ kann man eine Beta-Version von macOS weiterhin auf einer externen Festplatte installieren. Unter Mojave muss man dabei nur beachten, dass ein Booten von externen Festplatten als Standard deaktiviert ist. Freigeben muss man dies über die Recovery-Partition mit dem Startsicherheitsdienstprogramm.