Im Mai 1998 auf einer Entwicklerkonferenz vorgestellt, ging vor genau zwanzig Jahren der erste iMac über eine Ladentheke. Die Öffentlichkeit und die Entwicklergemeinde konnten mit dem kompakten All-in-One erst einmal wenig anfangen, nur wenige verstanden, warum Apple seine High-End-Schiene verlassen und ein einigermaßen erschwingliches Gerät anbieten wollte, das nicht von ungefähr an den Ur-Mac erinnerte.

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Der iMac DV brachte eine Firewire-Schnittstelle und das Einzugslaufwerk (Slot-in)
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Der Ur-iMac ist noch heute für sein buntes Design bekannt. Er diente deshalb in Hunderten Filmen und Serien als Requisite
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Der iMac G4 ist ebenfalls ein Meilenstein des Technikdesigns. Anfang 2002 veröffentlicht Apple die “Schreibtischlampe”. Zunächst gibt es ein 15-Zoll-Modell mit 700 MHz.
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Im Sommer 2002 folgt das Modell mit 17-Zoll-TFT und 800 MHz.
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Die Krönung des iMac G4 ist das Modell mit großem 20-Zoll-Display. Es folgt Ende 2003 und bietet 1,25 GHz Taktfrequenz. Ende 2003 erhalten alle iMacs USB-2.0-Anschlüsse.
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Im Sommer 2004 vollzieht der iMac den Wechsel zum G5-Prozessor. Es gibt ihn mit 17- und 20-Zoll-Bildschirm. Der iMac G5 ist noch heute wegen seines schnörkellosen, weißen Designs beliebt. So markant wie zu Zeiten des G3 oder G4 ist das Design nicht mehr.
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Im Oktober 2005 erhält die zweite Ausgabe des iMac G5 eine iSight-Webcam und die Infrarot-Fernbedienung samt Frontrow-Software.
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Als Apple 2006 auf Intel-CPUs wechselt, ist der iMac das erste Modell mit den neuen Prozessoren. Im März 2006 erhält der iMac einen Core-Duo-Prozessor mit 1,83 GHz. Im August 2006 rüstet Apple den iMac auf modernere Core2Duo-CPUs auf.
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Im August 2007 stellt Apple eine neue Generation vor. Die iMacs sind jetzt in Alu und Glas gekleidet. Apple bietet den Alu-iMac in 20 und 24 Zoll an.
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Im Oktober 2009 stellt Apple die neuen iMacs mit größeren und breiteren Displays vor. Jetzt hat der Bildschirm das Seitenverhältnis von 16:9. Zudem gibt es erstmals einen Prozessor mit vier Kernen.
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Doch war der iMac nicht nur für sich alleine erfolgreich, sondern läutete mit seiner Reduziertheit und seinem eleganten Design eine neue Ära ein. Der iMac von heute mit seiner flachen Glas-Aluminium-Konstruktion erinnert auf den ersten Blick überhaupt nicht an den Rechner von 1998, ist aber eine konsequente Übersetzung des Konzepts in das 21ste Jahrhundert. Alles, was stört, ist entfernt, nur wenige, aber leistungsfähige Schnittstellen sprechen Peripherie an. Der iMac läutete die Wende des Konzerns ein, den viele Ende der Neunziger schon abgeschrieben hatten. Doch erneut gelang es der Obstfirma aus Cupertino, dem Computer ein freundliches Gesicht zu geben, in Referenz an den Original-Macintosh begrüßte der iMac mit einem sanft lächelndem „Hello again“ die Welt. Das, wie es Apple nannte „transluzente“ Plastik fand rasch seine Nachahmer, phantasielose beige Kisten gehören nun der Vergangenheit an. Im Rückblick war für Apple selbst der Farbrausch der iMac-Jahre aber nur eine Phase, schon 2002 löste nüchternes Weiß das bunte Gehäuse ab und auch heute ist der iMac in allen Farben zu bekommen, solange es Aluminium und Glas mit schwarzem Rahmen ist. Entscheidender ist ja, was auf dem Bildschirm passiert.
Der iMac bleibt für Apple doch ein bisschen mehr als nur einfach ein neuer Rechter: So war trat der Computer nicht nur das Internetzeitalter so richtig los und führte das “i” ein, das heute so viele Apple-Produkte und deren Nachahmungen ziert. Der iMac machte auch Schluss mit dem Floppy-Drive und machte USB mit den Massen bekannt. Der iMac setzt auch neue Maßstäbe im Industriedesign und ließ den Briten Jonathan Ive zum Star werden. Nicht zuletzt begründete er aber den Ruf von Steve Jobs neu, dessen “Baby” der iMac wurde – dabei hatte die Entwicklung des Rechners bereits vor der Rückkehr des Gründers begonnen.