Update vom 24.10.2019: Man mag ja kaum glauben, dass der Trick so gut funktionierte, um damit fast eine Million US-Dollar von Apple zu stehlen, aber ein in Oregon lebender chinesischer Student namens Quan Jiang hatte mit gefälschten iPhones in Apple Stores tatsächlich Schadensersatz bekommen, weil die vermeintlich defekten iPhones nicht mehr starteten. Nachdem Jiang und sein Partner von Apple 1.500 Austausch-iPhones (echte!) bekommen hatten, flogen sie dann doch auf und müssen nun die Konsequenzen tragen: Ein Gericht hat Jiang nun zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt, was noch glimpflich ist, bei der drohenden Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis. Bei der Verhaftung seines Komplizen Yangyangg Zhou hatte die Polizei jede Menge Kartons voll mit gefälschten iPhones in dessen Wohnung gefunden, die jeweils nur 30 US-Dollar wert waren anstatt des Nennwertes von 600 US-Dollar. Adrian Punderson, bei Apple zuständig für den Markenschutz, hat laut BGR schon früher erklärt, dass Jiang und sein Komplize eine Schwachstelle ausnutzen. Denn eingesandte iPhones, die nicht starten, lassen sich auch nicht so schnell auf Echtheit überprüfen – im Garantiefall ist das Austauschprogramm im Zweifel schneller ausgelöst. Zur Nachahmung ist der Trick aber natürlich nicht empfohlen. Nach Verbüßung der Freiheitsstrafe in den USA droht Jiang die Abschiebung nach China.
Meldung vom 5.4.2019: In China hat Apple schon länger Probleme mit so genannten Garantie-Betrug im industriellen Umfang: Ein aus Einzelteilen zusammengesetztes defektes iPhone wird beim Apple Store kostenlos repariert und mit Gewinn weiterverkauft ( wir berichteten im Oktober 2018 ). Offensichtlich wird dieser Trick nicht nur in China angewandt, wie die Zeitung „The Olympian“ berichtet . Gegen zwei in Oregon studierende Chinesen wurde gerade Anklage erhoben, sie hätten bei Apple tausende iPhones eingeschickt und eine Garantiereparatur beantragt. Zu einem der Angeklagten ließen sich 3069 Garantieanfragen zurückverfolgen, davon 1493 mit Erfolg. Über 200 Garantiefälle ließen sich zum anderen Angeklagten zuordnen.
Laut Zeitung entstand Apple dabei allein durch einen der Angeklagten ein Schaden von knapp 900 000 US-Dollar. Die nicht mehr startenden iPhones hatten die beiden Studenten aus China zugeschickt bekommen und dann einzeln bei Apple eingereicht. Die Ersatz-iPhones wurden dann nach China zurückgeschickt und verkauft – von den Verkäufern erhielt dann die Mutter eines Angeklagten einen Anteil ausgezahlt. Das blieb offenbar nicht unbemerkt, Apple hatte einem der Chinesen bereits eine Abmahnung geschickt, dann war der Zoll auf die illegalen Lieferungen gefälschter iPhones aufmerksam geworden.