Es regnet zwar laut Albert Hammond niemals in Südkalifornien und Wasser im fest-kristallinen Aggregatzustand dürfte doch noch seltener vom Himmel kommen, aber die Universität von Kalifonien in Los Angeles (UCLA) lässt mit einer Forschung rund um Schnee aufhorchen . Denn der Gruppe um Richard Karner, Lehrstuhlinhaber für Material-Innovation will aus Schnee Strom machen können.
Die Methodik basiert auf einem Tribolektrischen Nanogenerator oder kurz TENG. Was sich wie das erste Kapitel aus einem Science-Fiction-Roman anhört, ist aber faszinierende Wissenschaft, genauer: Materialwissenschaft. Denn Schnee ist, wenn er fällt, elektrostatisch positiv geladen, will also Elektronen abgeben. Karner et al haben das Gegenstück gefunden, negativ statisch geladenes Silikon. Richtig: Silikon, nicht Silizium. Entscheidend sei dabei, wie stark die Neigung des beschneiten Materials ist, die Elektronen aus dem Schnee zu extrahieren.
Die Anwendungen sind naheliegend: Wetterstationen könnten aus dem Schneefall Energie beziehen, dann entfallen Solarkollektoren in der Regel als Energielieferanten. Aber auch als Sensoren im Wintersport lässt sich die Konstruktion einsetzen und die Aktivität von Sportlern beim Laufen oder Gleiten im Schnee genau vermessen. Darüber hinaus könnte sich hier ein Energielieferant für diverse Wearables etablieren.