Bei ihrem ersten Treffen verwechselte sie Steve Jobs noch mit Bill Gates, schon nach anderthalb Jahren war sie aber mit dem Apple-Gründer verheiratet – 22 Jahre lang. Der Einfluss von Laurene Powell Jobs, die die Washington Post jetzt in einem sehr ausführlichen Artikel würdigt , sollte aber anscheinend nicht unterschätzt werden. Nicht zuletzt ist sie ja mit einem Vermögen von 20 Milliarden US-Dollar die laut Forbes sechstreichste Frau der Welt. In Medienberichten war vielleicht wenig von der Milliardärin zu lesen, einiges Aufsehen erregte zumindest in Medienkreisen die Übernahme der Mehrheit des Politik-Magazins Atlantic . Ein Artikel zum Thema Einwanderung von Laurene Powell erschien aber in der Time , die Milliardärin soll sich aus der Redaktion des Atlantic komplett heraushalten.
Wie David Montgomery in seinem Porträt berichtet, ist Powell in zahlreichen Bereichen aktiv, wenn auch vornehmlich im Hintergrund. Schon 1997 war sie mit Carlos Watson Gründerin der NGO College Track, das Schüler auf ihrem Weg zum College unterstützt, sei 2002 leitet sie das Unternehmen Emerson Collective , das der Artikel als Mischung aus Think Tank, Medienunternehmen, Venture Capital, Stiftung, Kunstmäzen und NGO beschreibt. So handelt es sich nicht um eine herkömmliche Stiftung, sondern ein weit flexibleres Unternehmen mit beschränkter Haftung, das völlig frei agieren kann.
Das in Palo Alto sitzende gut finanzierte Emerson Collective, der Name geht auf Ralph Waldo Emerson zurück, hat aktuell 140 Mitarbeiter und in zahlreichen Projekten aktiv. Startups werden finanziert, ein neueres Projekt ist die Unterstützung von Chicago Cred, dem Versuch Schusswaffengewalt in Chicago zu vermindern, Schutz von Immigranten in den USA sowie Förderung von Schülern. Eine Reform des High School Systems ist die Aufgabe des Projektes XQ. Mehrere Millionen ans Wahlkampfspenden für demokratische Politker und politische Organisation gehören ebenfalls zu den Aktionen, so unterstützt sie die Bewegung “The Dream Is Now”, offensichtlicher Schwerpunkt der Arbeit ist aber eine Reform des US-Bildungssystems.
Sie ist außerdem nicht ohne Einfluss auf Apple, ist sie doch nicht nur im Besitz von geschätzt 64 Millionen Walt-Disney-Aktien, sondern wohl 38,5 Millionen Apple-Aktien. Laut Artikel steht sie noch immer in engen Kontakt mit Tim Cook, der ihr ein tiefes Verständnis für Apple bescheinigt und sich von ihr zu Themen wie Privacy, Immigration und Bildung beraten lassen soll.