Aktuell teilt sich der Markt der Sprachassistenten auf Google Assistent, Siri, Alexa und Cortana auf, besondes die Smart Speaker wie Amazons Echo-Produkte machen dabei Smartphones immer mehr Konkurrenz. In einer weit gefassten Studie hat der Cortana-Entwickler Microsoft jetzt die Nutzung von Smart Speakern und die Verwendung von digitalen Assistenten befragt. Die Umfragen fanden allerdings nur online statt, was eine gewisse IT-Affinität voraussetzt, und unter englischsprachigen Nutzern aus UK, US, Kanada und Australien.
Wozu nutzen die Anwender Sprachsteuerung?
Einen Sprachassistenten wie Siri oder Cortanat hatten 72 Prozent der Befragten bereits benutzt. Dabei handelte es sich vor allem um Suchanfragen, etwa nach einem Anbieter oder „Wie wird das Wetter morgen“. Überraschend hohe 52 Prozent nutzten allerdings bereits Sprachbefehle um einen Smart Speaker zu steuern. Mit diesen Sprachbefehlen sind vorgegebene Kommandos gemeint, wie „Alexa, spiele meine Favoritenliste“. Deutlich nutzten einen Smart Home Speaker für Suchanfragen (35%), steuerten per Sprachbefehl ihren Fernseher oder ein anderes Heimgerä (36%) ähnlich viele werwenden Sprachbefehle im Auto.

Die beliebtesten digitalen Assistenten
Was man beachten sollte: Die Umfrage fand vor allem unter US-Bürgern statt, einem Land mit hohen iPhone-Marktanteil. So überrascht es nicht, dass Siri und Google Assistant die Beliebtheitsskala anführen – mit jeweils 36 Prozent Marktanteil. In Ländern wie Deutschland wäre vermutlich der Google Assistent weiter vorne. Amazon Alexa ist trotz Echo-Hype mit 25 Prozent Marktanteil auf dem dritten Platz, für Cortana bleibt nur der vierte Rang. Nur ein Prozent der Befragten nutzte einen anderen Assistenten wie Bixby. Offensichtlich ist noch immer das weit verbreitete Smartphone übermächtig, digitale Smart Speaker wie Echo holen aber schnell auf: Noch 2018 hatten nur 23 Prozent der Befragten einen Smart Speaker, 2019 waren es bereits 45 Prozent. Weitere 30 Prozent planen demnächst einen Kaufl
Echo als Marktführer
Beabsichtigt jemand, einen Smart Speakers zu kaufen, handelt es sich in den meisten Fällen um ein Echo-Produkt. Größten Marktanteil neben Amazon hat außerdem Google mit seinen Produkten Google Home und Google Mini – fast schon ein Duopol. Aber auch der Marktanteil der anderen Anbieter ist gegenüber 2018 gestiegen. Apple Homepod tauchte in der Statistik nicht auf.
Bereut wird der Kauf übrigens selten: 80 Prozent der Käufer sind zufrieden, 14 Prozent bewerten ihre Erfahrungen als „neutral“ und nur 6 Prozent sind unzufrieden. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich die Nutzer keine Sorgen um ihre Daten machen würden. Immerhin 52 Prozent machen sich Sorgen, dass ihre Daten nicht sicher aufbewahrt werden und 41 Prozent haben die Sorge von ihrem Lautsprecher abgehört zu werden, bzw. dass ihre Gespräche aufgenommen werden.
Voice Commerce
Großes Interesse hatte Microsoft bei der Umfrage für die Nutzung von Sprache bei Einkäufen – ein auch als vCommerce oder voice commerce bezeichnetes Zukunftsthema. Hier ist die Akzeptanz schon relativ hoch: 34,9 Prozent der Befragten haben bereits eine Bestellung per Sprachassistenten durchgeführt und fanden das Erlebnis positiv. Weitere 6,5 Prozent führten eine Bestellung durch, waren damit aber wenig zufrieden. Über zwei Drittel der Befragten erwarten aber, dass sie digitale Assistenten in den nächsten Jahren bei Einkäufen unterstützen und in den nächsten fünf Jahren Routineeinkäufe durchführen. Nach Meinung von Microsoft stehen die Firmen deshalb in den nächsten Jahren vor einigen Herausforderungen, werden die Kunden per Sprachbefehl vor allem bei vertrauten und bekannten Marktteilnehmern einkaufen. Für neue Marktteilnehmer könnte es da schwer werden.
Unsere Meinung:
Überrascht sind wir von der schnellen Verbreitung der Smart Speaker. Selbst wenn die Umfrage nur unter Online-Nutzern durchgeführt wurde, ist doch eine Verbreitung von knapp 50 Prozent unter den Befragten beeindruckend und ein Marktanteil von 25 Prozent für Alexa sehr beachtlich. Offenbar sind Echo und Google Home im Alltag angekommen und keine Modeerscheinung. Probleme scheinen die Nutzer außerdem weniger mit Technik und Bedienung als mit der Datensicherheit zu haben.