Netflix lässt seine Nutzer nicht alleine – vor lauter Vorschlägen und von selbst ablaufenden Serien und Trailern findet man oft gar nicht, was man eigentlich sucht. Denn Prinzip ist, den Kunden ständig zu animieren, Neues zu entdecken und sich anzusehen. Und wenn die Bilder einfach laufen, fällt es schwer, weg zu sehen. Das mag für manche einladend wirken, für andere aber nur nervig, wenn man doch einfach nur fortsetzen will, was man schon angefangen hatte. Um danach in Ruhe nach neuen Inhalten zu suchen.
Browser-Extensions oder ein Mac-Tool
Für diesen Zweck gibt es die Browser-Erweiterung Netflix Tweaked für Google Chrome und Firefox . Doch wesentlich komfortabler und umfangreicher ist der spezielle Mac-Client Clicker for Netflix , der freilich auch ein paar Dollar kostet. Dafür lässt sich Netflix direkt aus dem Dock starten, also ohne Umweg über Browser und Tabs. Sogar über die Touchbar, soweit auf dem Macbook Pro vorhanden, lässt sich der Streaming-Dienst dann recht virtuos steuern. Selbstverständlich lassen sich auch damit das automatische Abspielen von Trailern verhindern, und auch die recht aufdringlichen ”Netflix Originals” kann man im Überblick auf der Startseite unterbinden. Vollbildmodus ist ebenso möglich wie das ”Picture-in-Picture”, womit man den aktuellen Netflix-Stream in einem verkleinerten Fenster auf dem Desktop weiterlaufen lassen kann. Ob das Sinn ergibt, ist eine andere Frage, aber es ist eine Option.
Funktioniert wie Netflix, nur besser
Über das Menulet in der Systemleiste kann man direkt auf die letzten gesehenen Serien oder Filme zugreifen, die Anmeldung bei Netflix sollte aber nicht zu lange zurückliegen, sonst funktioniert das nicht. Auch die Voreinstellung respektive Präferenzen lassen sich von hier ebenso wie über das Client-Fenster direkt aufrufen. Alle anderen Funktionen, die man sonst aus dem Browser von Netflix kennt, gibt es hier auch, Tastaturkürzel beispielsweise sind identisch, neben ein paar zusätzlichen von Clicker for Netflix etwa für die Bild-in-Bild-Betrachtung.






Clicker macht, was Netflix Usern vorenthält
Die Anmeldung verläuft bei uns problemlos. Nach der Eingabe von E-Mail-Adresse und Passwort werden diese direkt an Netflix übergeben, genauso wie sämtliche Änderungen, die wir in den Preferences vornehmen. Netflix meldet uns dann wie gewohnt, dass wir uns in einem neuen Browser angemeldet hätten und ob das wirklich wir waren.
Das heißt, eigentlich richtet Netflix auch die beschriebenen Möglichkeiten aus Clicker für uns ein, obwohl die (Abschalt-)Funktionen für den normalen Gebrauch nicht vorgesehen oder freigeschaltet sind. Schade, dass Netflix seine Kunden hier so beschneidet und sie nicht selbst entscheiden lässt.
Empfehlung
Wem diese und weitere Funktionen, die das Tool in englischer Sprache auf seiner Website beschreibt , gefallen, kann Clicker for Netflix für fünf US-Dollar erwerben und nach unserer Erfahrung problemlos auf dem Mac laufen lassen. Das löst freilich nicht das Problem, wenn man Netflix auf anderen Geräten wie iPhone, iPad oder auf dem Smart TV streamen lässt und es hier nehmen muss, wie vom Streamingdienst vorgegeben. Umso mehr die Hoffnung, dass Netflix bald stärker auf die Userwünsche eingeht. Und ebenso, dass Netflix wenigstens solche Workarounds für den Nutzer nicht platt macht, weil sie vorgeblich den eigenen Unternehmensinteressen widersprechen …