AR, also Augmented Reality oder die erweiterte Realität, ist als Konzept so abstrakt, dass es schwierig ist die Vorteile zu erklären. Nicht umsonst kämpft Apple seit einigen Jahren, diese Technologie an den Mann zu bringen. Bis jemand kommt und mit einer einfachen wie genialen Idee die Vorteile der mitgelieferten Schnittstellen anschaulich macht.
Diese Woche ist es Microsoft mit dem aktuellen Outlook-Update gelungen. Über Veröffentlichungsnotizen haben wir zuerst gestutzt, denn darin verspricht der Entwickler: “Entdecken Sie die neue Art zu erfassen, Freinhandeingaben zu machen und Fotos von Dokumenten und Whiteboards einzufügen!” Es handelt sich offensichtlich um eine schlechte deutsche Bing-Übersetzung des englischen Originals. Was der Hersteller damit tatsächlich meint, ist eine neue Option entweder Dokumente (horizontale Ausrichtung) oder Whiteboards und Folien über den Beamer (vertikale Ausrichtung) zu scannen, bearbeiten und wegzuschicken. Die Scan-Option in Outlook für iOS funktioniert ähnlich wie in der nativen Notizen-App: Drückt man das Kamera-Symbol oberhalb der Tastatur in der neuen Mail, blendet sich das Kamera-Tool mit zusätzlichen Modi ein. Wählt man dort “Dokumente”, scannt die Kamera die erkannten Blätter, schneidet sie in einem rechteckigen Format zurecht und bietet noch zusätzliche Bearbeitungsmöglichkeiten wie Skizzen, Beschneiden, Drehen und Skalieren.
In unserem kurzen Test hat die App eine alte Ausgabe der Macwelt sowie das Büro-Whiteboard ganz gut erkannt und die Originalabmessungen gut getroffen. Solange die Farben auf dem Dokument kontrastreich und intensiv sind, ist die Farbwiedergabe der gescannten Dokumente ebenfalls relativ gut. Grautöne und viel Weißfläche werden aber in eine etwas comic-hafte Darstellung verwandelt, was wahrscheinlich dem Algorithmus geschuldet ist, der eher auf gedruckte Buchstaben und knallige Infografiken ausgerichtet ist.