macOS Mojave ist da – zumindest für die Mutigen kommt das neue Mac-Betriebssystem in Form der Public Beta. Apple stellt seit einigen Jahren Vorabversionen von macOS der Öffentlichkeit zur Verfügung, vor allem weil man so mehr Fehler finden kann, wenn mehr Leute die Software benutzen. Aber Apple folgt auch der großen Nachfrage von Mac-Benutzern, die die neuesten Mac-Features ausführen wollen und es nicht scheuen, ein paar Fehler zu riskieren, um sie zu bekommen.
Wahrscheinlich kennen Sie bereits von der WWDC-Keynote den Dark Mode, die Stapel des Schreibtischs und die Galerie-Ansicht, aber die sind nur die Top-Level-Features in einem überraschend tiefen Update. Es gibt aber einige lustige Features, die sich unter der Oberfläche verstecken. Hier sind einige meiner liebsten “versteckten” Features der Mojave-Beta.
macOS Mojave: Mehr Transparenz für die Automatisierung
Apple hat in den letzten Jahren nicht mehr viel mit Automator gemacht, aber in Mojave können Sie Automator-Dokumente als Quick Action Workflows mit einem eigenen Symbol speichern. Diese Workflows werden in der Touch Bar (es gibt ein neues Workflows-Element für den Kontrollstreifen, so dass Sie in jeder Anwendung darauf zugreifen können) und im Vorschaufenster des Finders angezeigt, das mit der Unterstützung für zusätzliche Metadaten und der Einführung der neuen Galerieansicht eine neue Nützlichkeit erhält.

Wenn Sie neue Quick-Action-Workflows speichern, werden sie direkt neben Apples eigenen Aktionen wie Bild drehen, Zuschneiden und Markieren angezeigt. Und wenn Sie Automator seit Jahren (oder überhaupt) nicht mehr ausprobiert haben, sollten Sie es versuchen. Es ist eine großartige Möglichkeit, alltägliche Aufgaben zu vereinfachen, insbesondere die Arbeit mit Dateien im Finder. Ich verwende das Tool jeden Tag, um Shell-Skripte auszuführen, für die ich sonst das Terminal bemühen müsste, und AppleScripte, die ich in meinen Podcasts verwende. Ein paar Minuten Basteln mit Automator-Workflows können Ihnen langfristig Zeit sparen.
macOS Mojave: Screenshots bekommen ein Zuhause
Screenshots am Mac sind ja kein neues Thema, aber in Mojave gibt es eine benutzerfreundliche Oberfläche, die sich hinter der Tastenkombination Command-Shift-5 verbirgt.

Wenn Sie diese Kombi eingeben, wird eine schwebende Palette angezeigt, die Ihnen alle möglichen Optionen bietet – diese gab es bisher schon, sind aber erstmals von einer Stelle aus aufzurufen. Sie können den gesamten Bildschirm aufnehmen, nur ein Fenster oder eine Auswahl. Sie können den Standardordner für das Speichern von Screenshots, die früher die Benutzung des Terminals erforderten, einfach ändern. Sie können Video-Screenshots aufnehmen, wie es bisher nur mit dem Quicktime Player möglich war. Sie können Screenshots mit Selbstauslöser machen, der Ihnen fünf oder zehn Sekunden Zeit gibt, um den Bildschirm genau so einzurichten, wie Sie es wünschen – eine Funktion, die zuvor im ehrwürdigen Grab-Dienstprogramm verfügbar war.
Nur eine kleine Enttäuschung bleibt: Sie können in der neuen Auswahl nicht bestimmen, einen Screenshot der Touch Bar zu machen. Dafür braucht man nach wie vor das Dienstporgramm Grab, das nach all den Jahren immer noch einen Existenzgrund behält.
macOS Mojave: Aktuelle Apps im Dock
Es ist eine Ewigkeit her, seit Apple das Dock aufgebessert hat – es fühlte sich zuletzt ein wenig so an, als wäre das Dock eine beständige Immobilie. Aber in Mojave haben es die Entwickler wieder zum Besseren gewendet – und dabei vom mobilen System gelernt.
Eine meiner Lieblingsfunktionen in iOS 11 war, dass das Dock auf meinem iPad plötzlich Apps zeigte, von denen das System dachte, dass ich sie vielleicht öffnen möchte – vor allem Apps, die ich erst kürzlich benutzt hatte. Jetzt ist diese Funktion auch auf dem Mac verfügbar.
In einem neuen Bereich rechts von Ihren Lieblingsanwendungen (aber links von Ordnern, minimierten Fenstern und dem Papierkorb) werden die Symbole von Programmen angezeigt, die Sie kürzlich verwendet haben (aber nicht bereits im Dock sind). Hier sind auch die gerade aktiven Programme zu sehen, die aber nicht permanent im Dock platziert sind – was die Verwirrung darüber beseitgt, ob sich ein Icon nun permanent im Dock befindet oder nicht.
macOS Mojave: Favicons in Safari-Tabs
Dies wird für einige Leute eine große Neuigkeit und anderen völlig egal sein, aber Sie können jetzt bestimmen, dass Safari Favicons in Tabs anzeigt – das kennt von anderen Browsern ja schon lange. Wenn es sein muss, verwendet Safari das Favicon-Format mit niedriger Auflösung, das seit jeher im Web bevorzugt wird, aber es scheint zunächst zu prüfen, ob es ein monochromes Vektorsymbol im Format gibt, das Apple bei der Einführung der Funktion Pinned Tabs in Safari auf dem Mac erstellt hat.
macOS Mojave: HomeKit Unterstützung in Siri
Sie wissen vielleicht, dass Apple die Home-App auf Mojave bringt, mit Hilfe eines neuen Entwicklungs-Prozesses, der Programmierern erlaubt, ursprünglich für iOS erstellte Anwendungen auf den Mac zu bringen. Home auf dem Mac hat noch ein paar Macke – das Erstellen eines Zeitplans verlangte von mir, dass ich mit meiner Maus in einem sich drehenden Zeit-und-Datums-Picker herumklicke, was wirklich seltsam war und etwas ist, was Apple hoffentlich vor der finalen Fassung von Mojave verbessert.

©Apple
Was Sie aber vielleicht nicht wissen: Apple bringt auch die vollständige Kontrolle über HomeKit auf den Mac. Ich gebe zu, dass ich Siri auf dem Mac nicht sehr oft benutze, aber in diesem Fall scheint mir der Einsatz des Sprachassistenten sinnvoll.
Wenn Sie die Home App starten, gibt es eine kurze Pause, da Home den Status aller Ihrer Objekte überprüft und die Benutzeroberfläche aktualisiert. Dann müssen Sie das richtige Gerät finden und es anklicken, um es anzupassen. Nun aber im Vergleich dazu: Drücken Sie die Tastenkombination für Siri sagen einfach: “Schalte die Lavalampe ein.” Das gefällt mir besser.
macOS Mojave: Vermüllen Sie Ihren Desktop wieder
Eine humorvolle Entwicklung erinnert an die schrulligen Anfänge des Mac. Das Kontextmenü des Finders hat Apple um eine neue Funktion erweitert. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop, um das Kontextmenü aufzurufen und drücken Sie dann die alt-Taste. Sie finden nun – auch in der deutschen Lokalisierung – den Menüpunkt “Mess Up”. Wählen Sie diese, und Ihre Dateien – egal wie organisiert – werden zufällig über Ihren Desktop verteilt.

©IDG, Jason Snell
Der Scherz hat einen ernsten Hintergrund: Es ist viel drastischer, einen unordentlichen Schreibtisch in einen neuen, organisierten über die neue Funktion der Stapel umzuwandeln, als wenn Sie ohnehin schon etwas Ordnung geschaffen haben. Die Stapel genannte Funktion organisiert alle Dateien auf Ihrem Schreibtisch in ausklappende Stapel, die nach Datei-Art, Erstell- oder Änderungsdatum definiert sind. Und ich würde aber darauf wetten, dass das hübsche “Mess Up Desktop” in einer zukünftigen Beta-Version entfernt wird. Aber jetzt ist es da, und es macht so viel Spaß, dass ich einen Ordner voller Dateien auf meinem Desktop abgelegt habe, nur damit ich sie verstreut sehen kann (und dann wieder in Ordnung bringe, wenn ich die Stapel wieder einschalte.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung unserer Schwester-Publikation macworld.com.