(Nicht) Alles anders: Als Steve Jobs im Jahr 1997 zu Apple zurückkehrte, stellte er die Organisation vom Kopf auf die Füße – und manchmal auch umgekehrt. Der Aufsichtsrat war binnen Monaten nach der Inthronisation Jobs’ als “iCEO” komplett ausgetauscht, für den Umgang mit der Öffentlichkeit stellte er einen Regelkatalog auf, der im wesentlichen beschrieb, wie man auf Gerüchte zu reagieren habe: “Nein, Apple würde so etwas nicht machen” oder “We don’t talk about future products” – kennt man zur Genüge.
Jason Snell macht sich auf Macworld Gedanken und vergleicht Apple mit Apple – das der Jobs-Ära mit dem heute von Tim Cook geführten Unternehmen. Einige Regeln von vor 20 Jahren scheinen aufgeweicht oder gar abgeschafft zu sein, dafür gibt es einige Indizien. So hatte Apple früher gerne mal kleinere Hersteller von Software übernommen, diese vom Markt genommen und als Feature im System oder eigenes Produkt wieder aufleben lassen.
Das ist heute nicht völlig anders, aber es gibt immer mehr Ausnahmen. Workflow besteht so auch nach der Akquise weiter , das Prinzip der App geht nun aber in die Siri Shortcuts ein. Produkte bringt Apple nun auch vermehrt außerhalb der üblichen Keynotetermine heraus, zuletzt etwa das neue Macbook Pro. Oder führt ein Special Event an einem ungewohnten Ort auf, wie im Frühjahr in einer Schule in Chicago .
Ausgewählte Journalisten werden immer öfter zu Hintergrundgesprächen eingeladen, über deren Inhalte sie auch berichten dürfen: Vergangenes Jahr drehte sich ein solches Meeting um die Strategie mit dem iMac Pro und Mac Pro , erst vor kurzem durfte Matthew Panzarino in einem Auto mitfahren, dass für die neuen Apple Maps unterwegs war, in Deutschland hat Apple vor dem Start der neuen Apple-ID-Tools Hintergründe zum Datenschutz und DSVGO-Vorbereitung erklärt. Auch vor strukturellen Änderungen macht Apple nicht halt, die Berufung von John Giannandrea als Chef für maschinelles Lernen und Siri zeigt dies.