Hat man mehrere Geräte von Apple, egal, ob es sich um ein iPhone, iPad oder einen Mac handelt, kann man zwischen diesen Dateien, Fotos, Videos, Kontakte und Links zu Webseiten bequem mithilfe von Airdrop austauschen. Der Mac muss dazu aus dem Produktionsjahr 2012 oder neuer stammen (ausgenommen der Mac Pro von Mitte 2012) und mindestens OS X Yosemite installiert haben, unter iOS funktioniert Airdrop ab der Version 7. Aktuellere Versionen wie iOS 10 oder gleich 12 sind jedoch empfehlenswert. Auf den Geräten müssen für den Datentransfer sowohl das WLAN als auch Bluetooth aktiviert sein, die Reichweite wird in der Regel durch Bluetooth begrenzt, Apple gibt hier knapp 9 Meter an . Außerdem muss man die iOS-Geräte entsperren, um Daten empfangen zu können, denn sonst erscheinen sie nicht auf den anderen Geräten. Unter macOS darf zudem in der Systemeinstellung „Sicherheit > Firewall“ nicht die Option „Alle eingehenden Verbindungen blockieren“ ausgewählt und auf dem iOS-Gerät der persönliche Hotspot nicht aktiviert sein, sonst ist kein Empfang möglich. Die Datenübertragung über Airdrop funktioniert natürlich auch mit Apple-Geräten anderer Anwender, wenn diese die Voraussetzungen erfüllen.
Airdrop aktivieren
Auf dem Mac ist Airdrop immer aktiv, man muss die Funktion nicht gesondert einschalten. Um schnell darauf zuzugreifen ist es am einfachsten, in den Einstellungen des Finder unter „Seitenleiste“ den Eintrag „Airdrop“ zu markieren. Klickt man dann in der Seitenleiste eines Finder-Fensters auf „Airdrop“, werden rechts im Fenster alle Geräte angezeigt, mit denen sich der Mac verbinden kann. Alternativ öffnet man dieses Fenster über den Menüpunkt „Gehe zu > Airdrop“. Links unten im Fenster lässt sich bei „Ich bin sichtbar für:“ wählen, ob man nur für die im Adressbuch gespeicherten Kontakte oder für jeden mit einem Apple-Gerät sichtbar ist. Die Einschränkung auf die im Adressbuch gespeicherten Kontakte funktioniert aber nur, wenn man den Mac bei iCloud angemeldet hat. Verwenden muss man die anderen Funktionen von iCloud aber nicht. Zudem muss im Adressbuch bei den Kontakten, mit denen man kommunizieren will, auch die jeweils mit iCloud verbundene E-Mail-Adresse eingetragen sein. Mit der Option „Niemand“ wird der Mac für andere Geräte unsichtbar.

Unter iOS aktiviert man Airdrop am einfachsten im Kontrollzentrum. Damit dort unter iOS 12 Airdrop erscheint, drückt man etwas kräftiger (Force Touch) auf die anderen Symbole für die Netzverbindungen, woraufhin sich auch das Airdrop-Symbol einblendet und sich antippen lässt. Nun kann man zwischen „Jeder“ und „Nur Kontakte“ auswählen. Um die Anmeldung bei iCloud für die Einschränkung auf die Kontakte muss man sich in diesem Fall nicht gesondert kümmern, da sie ja schon beim Einrichten des Geräts erforderlich war. Mit „Empfangen aus“ wird Airdrop deaktiviert. Alternativ aktiviert man Airdrop in den Einstellungen von iOS unter „Allgemein“.

Dateien mit Airdrop versenden
Auf dem Mac gibt es zwei Möglichkeiten, Dateien per Airdrop zu versenden. Entweder öffnet man das Airdrop-Fenster im Finder und zieht die zu versendende Datei auf das Symbol eines der dort angezeigten Geräte. Oder man verwendet die Funktion „Teilen“, die in vielen Anwendungen verfügbar ist. Dort wählt man „Airdrop“ als Versandmethode aus und klickt im sich einblendenden Fenster auf das Gerät, zu dem man die Objekte senden möchte. Ist die Übertragung erfolgt, schließt man das Fenster mit einem Klick auf „Fertig“.
Die meisten Programme von Apple unterstützen das Teilen (eine Ausnahme ist beispielsweise iTunes). Es gibt in den Anwendungen entweder ein Teilen-Symbol (ein Quadrat mit nach oben weisendem Pfeil) in der Symbolleiste, einen eigenen Menüeintrag „Teilen“ wie in Pages, Numbers und Keynote, oder einen Befehl „Teilen“ im Menü „Ablage“ wie in TextEdit. Versendet wird jeweils das aktuell geöffnete Dokument. Auch Standorte aus Karten lassen sich per „Teilen“ und „Airdrop“ an ein anderes Gerät übertragen. In Fotos kann man mehrere Bilder markieren und auf einmal auf ein anderes Gerät per Airdrop übertragen. Im Finder findet man die Option zum Teilen im Kontextmenü der markierten Objekte, und auch im Adressbuch teilt man markierte Kontakte über das Kontextmenü. Einige andere Anwendungen wie etwa Nisus Writer oder die aktuelle Version von Firefox unterstützen ebenfalls das Teilen, wobei Firefox wie Safari den Link zur aktuell geöffneten Webseite verschickt. In Nisus Writer findet man den Teilen-Befehl wie bei TextEdit im Menü „Ablage“, in Firefox klickt man auf die drei Punkte rechts in der Adresszeile. Selbst mit Word lassen sich Dokumente per Airdrop versenden, wenn auch etwas umständlich. Dazu klickt man rechts oben im Fenster auf „Freigeben“, dann auf „Kopie senden“. Im sich nun einblendenden Fenster erscheint rechts das Teilen-Symbol, das man anklickt und dann Airdrop auswählt. Über den Befehl „Freigeben“ im Menü „Datei“ erreicht man die Teilen-Option in Word dagegen nicht.


Unter iOS verwendet man die Option „Teilen“, um Dateien, Fotos, Videos oder Links zur geöffneten Webseite per Airdrop zu versenden. In Fotos wählt man zuerst die zu versendenden Bilder aus, tippt anschließend auf das Teilen-Symbol und wählt im sich einblendenden Fenster das Zielgerät mit einem weiteren Tipp aus. Ist die Übertragung erfolgt, beendet man den Vorgang per Tipp auf „Fertig“. In anderen Apps geht man analog vor. In Pages, Numbers und Keynote erreicht man den Teilen-Befehl mit einem Tipp auf die drei Punkte rechts oben im Fenster. Um einen Kontakt zu versenden, scrollt man nach unten und tippt auf „Kontakt teilen“. In Safari findet man das Teilen-Symbol unten in der Symbolleiste. Und in der App „Dateien“ tippt man ein Dokument etwas länger an, ohne jedoch Druck auszuüben, bis sich die Leiste mit den Funktionen einblendet. Mit einem Tipp auf den nach rechts weisenden Pfeil gelangt man dann zur Teilen-Option. In Word für iOS ist es wie auf dem Mac komplizierter. Man tippt zuerst oben im Fenster auf das Symbol ganz rechts in der Symbolleiste (Freigeben), dann auf „Kopie senden“ und anschließend auf „Mit einer anderen App senden“. Dann blendet sich das Teilen-Fenster ein und man kann das Zielgerät für Airdrop antippen.


Dateien mit Airdrop empfangen
Je nachdem, ob man Dateien, Fotos und Weblinks zwischen eigenen Geräten oder mit Geräten anderer Personen austauscht, gibt es einen grundlegenden Unterschied: Sind alle eigenen Geräte bei iCloud angemeldet, werden die Objekte ohne Rückfrage übertragen. Stammen die Objekte von einer anderen Person, muss man der Übertragung zuerst zustimmen, bevor sie beginnt.
Sendet man von einem eigenen iPhone, iPad oder Mac Objekte an einen eigenen Mac, landen nach einem kurzen Signalton die übertragenen Dateien im Ordner „Downloads“, und nach kurzer Bedenkzeit blendet sich rechts oben auf dem Bildschirm eine Mitteilung ein. Dort kann man auf „Öffnen“ klicken, um das Dokument an die dafür zuständige Anwendung zu übergeben. Weblinks werden ohne Zutun des Anwenders automatisch im Standardbrowser geöffnet. Ist während des Empfangs das Airdrop-Fenster im Finder aktiv, gibt es keine Mitteilung und auch keinen Signalton. Alle Objekte landen im Ordner „Downloads“, Weblinks werden im Standardbrowser geöffnet.

Stammen die Objekte von einem Fremdgerät, blendet sich auf dem Mac rechts oben auf dem Bildschirm zuerst eine Mitteilung mit den Optionen „Annehmen“ und „Ablehnen“ ein, und erst nach dem Klick auf „Annehmen“ startet die Datenübertragung. Anschließend öffnet sich eine weitere Mitteilung, über die man das Dokument ebenfalls öffnen kann. Handelt es sich um Fotos, klickt man auf „Annehmen“ und hält die Maustaste fest. Im sich einblendenden Aufklappmenü kann man dann wählen, ob diese im Programm „Fotos“ oder im Ordner „Downloads“ abgelegt werden sollen. Ist das Airdrop-Fenster im Finder geöffnet, blendet sich dort eine Mitteilung ein. Hier hat man die Wahl zwischen „Akzeptieren“, „Akzeptieren & öffnen“ sowie „Ablehnen“. Bei Bilder steht „In Fotos öffnen“ anstatt „Akzeptieren & öffnen“. Weblinks lassen sich nur akzeptieren oder ablehnen, bei Annahme werden sie automatisch im Standardbrowser geöffnet.

Schickt man Objekte an ein eigenes iOS-Gerät, erfolgt die Übertragung ebenfalls ohne Nachfrage, sie wird aber mit einem Signalton angekündigt. Da es unter iOS nicht wie bei macOS einen Download-Ordner gibt, werden die Dateien gleich an die dafür zuständige App gesendet und dort geöffnet. So landen Bilder automatisch in Fotos, Pages-Dokumente in Pages und Adressen in Kontakte. Lassen sich Dateien keiner App direkt zuordnen, blendet sich ein Auswahlmenü ein und man kann eine Anwendung auswählen oder einen Speicherort wie „Dateien“ oder, sofern installiert, die Dropbox oder ein Netzlaufwerk festlegen. Weblinks werden wie auf dem Mac automatisch geöffnet, und zwar in Safari. Stammen die Objekte von einer anderen Person, blendet sich wie auf dem Mac zuerst ein Fenster mit den Optionen „Annehmen“ und „Ablehnen“ ein und man muss die Annahme zuerst bestätigen. Die Objekte werden dann genauso geöffnet wie beim Austausch zwischen eigenen Geräten.

Tipp: Falls Sie unterwegs mit dem iPhone oder iPad sind, bitte stellen Sie Ihren Airdrop-Empfang auf “Nur Kontakte”. Diese Schnittstelle kann durch unbekannte Dritte zur sexuellen Belästigung missbraucht werden.