Es klingt unglaublich, ist aber wahr: Die für Software wie den FTP-Client Transmit bekannte Firma Panic plant die Einführung einer eigenen Spielekonsole namens Playdate. Das Gerät soll Anfang 2020 erscheien und 149 US-Dollar kosten – auf den ersten Blick erinnert das kleine gelbe Gerät an einen Gameboy. Es ist mit 74mm × 76mm × 9mm (B/H/T) sehr klein und flach, macht aber einen sehr hochwertigen Eindruck. Die üblichen Bedientasten einer Konsole sind unter dem Bildschirm angeordnet, völlig neu ist aber ein kleiner „crank“ an der Seite, eine kleine Kurbel. Das Konzept klingt waghalsig, der kleine Entwickler Panic ist aber eine der renommiertesten Mac-Softwarefirmen und war auch schon als Publisher von Spielen aktiv. Genug Aufmerksamkeit hat die Playdate bereits sicher: So wird die neue Konsole in der Zeitschrift “Edge” als Titelgeschichte vorgestellt.

Entwickelt wurde das Gerät von einem eigenen fünfköpfigen Team bei Panic, bei der Hardware wurde die Firma dabei von dem schwedischen Design-Studio Teenage Engineering unterstützt. Laut den Entwicklern soll sich das neue Gerät dadurch abheben, dass es eben nicht per Touchscreen bedient wird – „we want to break people of their touch psychosis“, so Teenage Engineering.
Geboten wird ein 2,7-Zoll Schwarz-Weiß-Bildschirm mit der Auflösung 400 x 240, der ohne Hintergrundbeleuchtung auskommt. Dank einer reflektiver Schicht im Panel sollen Tageslicht oder eine Leselampe völlig ausreichen. Neue Spiele lädt das Gerät per WLAN, Bluetooth wird unterstützt. Ungewöhnlich ist auch das Konzept der Spiele selbst: Es handelt sich um komplett neue Titel von namhaften Entwicklern wie Keita Takahashi, Zach Gage, Benett Foddy und Shaun Inman. Durch den Kauf erhält man eine Art Abo für zwölf erste Titel, die Woche für Woche einzeln auf das Geräte übertragen werden. Über die Titel ist so gut wie nichts bekannt „Some are short, some long, some are experimental, some traditional. All are fun“. Von Vorbestellern wird aktuell deshalb noch sehr viel Vertrauen verlangt: Ein Video, das das Gerät in Aktion zeigt, fehlt bisher. Es gibt nur einzelne Standfoto, so gut wie nichts weiß man bisher über die Spiele. Ab Ende 2019 kann man das Gerät vorbestellen, vermutlich wird sich schon da entscheiden, ob das Gerät ein Erfolg wird. Bis dahin sollte Panic aber auch mehr über das Gameplay des neuen Playdate verraten.
Auf dem Gerät selbst läuft übrigens ein komplett eigenständiges Betriebssystem, für die Entwicklung der Spiele gibt es ein SDK und einen Simulator für den Mac.
Unsere Meinung:
Das Konzept hat uns sehr überrascht, so ist Panic bisher auch nicht als Hardware-Hersteller bekannt. Das Gerät könnte es sehr schwer haben: So genannte Casual-Spiele, wie sie offenbar auf dem Playdate laufen, sind immer häufiger auf Smartphones zu finden, noch dazu hat Apple ja gerade mit der Apple Arcade ein eigenes Spiele-Abo angekündigt. Über die Spiele selbst und das Gameplay des Gerätes ist aber aktuell noch so wenig bekannt, dass eine Einschätzung verfrüht wäre.