Nachdem US-Präsident Donald Trump Huawei auf eine schwarze Liste wegen angeblich in deren Hardware integrierter Spionagevorkehrungen gesetzt hat, kündigte zunächst Google einen Rückzug seiner Lizenz für das Android-Smartphonebetriebssystem von den Huawei-Handys an. Microsoft überlegt angeblich noch, was mit Windows passiert. Dagegen ist der an sich britische Chiphersteller ARM mit allerdings intensiven Geschäftsbeziehungen in den USA Google inzwischen gefolgt und hat alle Geschäftstätigkeit mit Huawei sogar noch radikaler beendet . Dies trifft nicht nur den chinesischen Technologiekonzern schwer, sondern hat auch Auswirkungen auf die Nutzer von Huawei-Geräten, jedoch ebenso in der amerikanischen Infrastruktur, wo etwa der Mobilfunk vor allem auf dem Land stark an der Technik aus China hängt. Wohl auch deswegen haben die USA den Unternehmen 90 Tage zusätzlich Zeit eingeräumt, den Übergang einigermaßen verträglich zu regeln. Zugleich muss die amerikanische Regierung milliardenschwere Hilfsprogramme für US-Farmer auflegen, die unter dem Handelskonflikt mit China teilweise massiv leiden. Weitere Erhöhungen der Zolltarife auf chinesische Produkte hat sich der amerikanische Präsident vorbehalten. Direkte Gespräche auf Regierungsebene scheint es derzeit nicht zu geben.
Trump verkündigte seinen neueste angedachten Zug laut BBC bei einem Treffen mit Journalisten im Weißen Haus am vergangenen Dienstag. Er bleibt dabei, dass Huawei ”von einem Sicherheitsstandpunkt, einen militärischen Standpunkt her äußerst gefährlich” sei, ohne aber auch jetzt Beweise für die Unterstellungen vorzulegen, dass der chinesische Konzern tatsächlich ein ”nationales Sicherheitsrisiko” für die USA darstelle. Doch, so teilt er den Reportern mit, könnte Huawei möglicherweise Teil einer Handelsvereinbarung mit China sein: ”Falls wir einen Deal machen, kann ich mir vorstellen, dass Huawei möglicherweise in irgendeiner Weise darin vorkommt”, so Donald Trump vage. Ob und wann es dazu kommt, steht freilich weiterhin in den Sternen, und hängt zu einem erheblichen Teil auch von der Willkür oder den undurchschaubaren Plänen des amerikanischen Präsidenten ab.