Günstige Angebote für ein Macbook sind längst keine Seltenheit mehr, auffällig häufen sich aber gerade die Sonderangebote für das Macbook mit 12-Zoll-Bildschirm. Vor kurzem erst gab es das Macbook bei Notebooksbilliger für 999 Euro, seit gestern verkauft Computeruniverse das goldene Mini-Macbook für 966 Euro – ein gutes Angebot, kostet es doch im Apple Store 1499 Euro! Nach unserer Einschätzung ist es aber gut möglich, dass Apples Macbook 12-Zoll bald sogar komplett aus dem Angebot verschwindet.
Dafür gibt es einige Hinweise, so ist es seit 2017 nicht mehr weiterentwickelt worden. (Nachtrag: Das Modell in Gold wird erst seit 2018 verkauft, dabei handelt es sich aber um das Modell 2017 mit neuer Gehäusefarbe). Dass es sich bei den Sonderangeboten um Macbooks in der Farbe Gold handelt, ist ebenfalls kein Zufall: In Deutschland ist diese Gehäusefarbe so beliebt wie die SPD in München und auch bei iPads und iPhones geradezu charakteristisch für Restposten. Die Vermutung läge zwar ebenfalls nahe, dass Apple bald einen Nachfolger vorstellt – da sind wir uns aber gar nicht mal so sicher.
Kommt jetzt der Nachfolger?
In den letzten Jahren hat sich Apples Macbook mit 12-Zoll-Bildschirm ein wenig zum Stiefkind der Produktfamilie entwickelt. Das kleine und elegante Gerät war von Apple als Nachfolger der alten 11- und 13-Zoll-Macbook Air gedacht, aber wohl nie ein echter Verkaufserfolg. Hoher Preis, nur eine USB-C-Schnittstelle (2015!), problematische Tastatur und mäßige Performance schreckten zu viele Kunden ab. Es war schließlich eher ein edles „Premium“ als ein „Pro“-Konzept. Viele griffen deshalb sogar lieber zum veralteteten Macbook Air. In der aktuellen Produktlinie ist das Macbook aber jedes Jahr mehr zum fünften Rad am Wagen geworden. Im letzten Jahr hat sich dagegen das vergleichsweise spartanisch wirkende neue Macbook Air zum Verkaufsrenner entwickelt, deutsche Kunden kaufen nun entweder ein Macbook Pro oder ein Macbook Air. Eine Entschlackung der Angebotspalette wäre im Apple Store außerdem überfällig. So ist aktuell wohl manch Apple-Store-Kunde etwas verwirrt, wenn er ein Notebook will und zwischen fünf eigenständigen Notebook-Serien wählen muss. Mit dem Macbook Pro ohne Touchbar gibt es ja noch einen weiteren Konkurrenten, als günstigste Variante behält Apple außerdem das alte Macbook Air von 2017 im Programm. Seit 2015 hat sich zudem Apples Mobilgeräte-Konzept längst weiterentwickelt und man wirbt intensiv für seine iPad Pro als ultramobiler Noteboook-Ersatz.
Fazit:
Wir waren eigentlich immer Fans des kompakten und lautlosen Mini-Notebooks. Am Markt ist Apple aber mit seinem Premium-Konzept gescheitert und große Hoffnungen für einen Nachfolger haben wir nicht. Gut möglich, dass Apple das Produkt langsam auslaufen lässt und ein komplett neues Konzept wagt – vielleicht mit ARM-CPU?