Auf der WWDC stellte Apple seinen neuen Login-Service “Sign in with Apple” vor. Die Resonanz war durchweg positiv, denn das Konzept dahinter schützt mit einfachen Mitteln die Identität und die Daten des Nutzers. Statt wie bei gängigen Social-Media-Logins wird die eigene E-Mailadresse nicht weitergeleitet. Und der Drittanbieter, der den Anmeldevorgang durchführt, erhält nicht mehr die Information, in welche Dienste sich der Nutzer einloggt. Die erhält stattdessen Apple, denen viele Nutzer aber einen besseren Umgang mit privaten Daten zutrauen als Facebook und Co.
Doch es gibt auch Bedenken hinsichtlich des neuen Dienstes, ausgelöst durch die Nutzungsbedinungen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Befolgen dieser Richtlinien ist eine Grundvoraussetzung, um eine App im App Store anbieten zu dürfen. Bisher stand es App-Entwicklern frei, selbst zu bestimmen, welche Social-Media-Plugins in den eigenen iOS-Apps verbaut werden. Aber laut den neuen Richtlinien muss “Sign in with Apple” zukünftig immer angeboten werden, wenn Drittanbieter-Logins wie Facebook- oder Google-Logins vorgesehen sind. Apple zwingt den Entwicklern also den eigenen Service auf.
Für Aufsehen sorgt auch eine weitere Klausel, enthalten in den “Human Interface Guidelines” von Apple. Die Einhaltung dieser Richtlinien ist freiwillig, wird jedoch von Apple empfohlen. Hinsichtlich der “Sign in with Apple”-Funktion empfehlen die Richtlinien, den Apple-Login über denen der Konkurrenz zu positionieren. Nutzer wählen meist den ersten angezeigten Login-Button. Apple gab gegenüber Reuters keinen Kommentar zur Sache ab.
Die Bestimmungen des App-Stores, die Apple bis zu 30 Prozent Provision an Verkäufen einräumen, stehen bereits unter der Beobachtung der US-Kartellbehörde.