Apple hat wohl in dieser Woche bei der Aktualisierung seiner Richtlinien für die Apps im App Store Werbung und Tracking über einen Dritt-Anbieter für die Kinder-Apps verboten. Die neuen Richtlinien für Developer sind in dem Punkt 5.1.4 für Kinder-Apps unmissverständlich: “Apps, die für Kinder entwickelt sind, dürfen keine Werbung oder Analytics von Dritt-Anbietern verwenden.” Dieser Absatz in den Richtlinien ist neu und erscheint erst seit dieser Woche. Ältere Versionen erwähnen in den Datenschutzbestimmungen keine Werbeverbote.
Neben dem neuen Werbeverbot hat Apple weitere Beschränkungen für die Kinder-Apps vorgesehen. Eine solche App darf keine sehr offensichtliche Ablenkung von dem angebotenen Inhalt bieten. Vor allem Links aus der App, irgendwelche Kauf-Angebote auf Dritt-Seiten sind verboten. Apple lässt zwar In-App-Käufe in den Kinder-Apps zu, diese kann man über die Kindersicherungs-Option (versteckt unter “Bildschirmzeit”) entweder ganz ausschalten oder zumindest bei jedem Kauf nach dem Passwort fragen. Diese Beschränkungen werden bestehen, selbst wenn sich der Entwickler für eine neue Kategorie, beispielsweise Spiele, entscheidet und die Klassifizierung als Kinder-App löscht.
Offenbar reagiert Apple zumindest teilweise auf die jüngsten Berichte über massive Datenlecks in Apps, die über Werbe- oder Analytics-Netzwerke aufgetreten sind. Erst im Februar wurde bekannt gegeben , dass viele bekannte Apps alle Handlungen der Nutzer auf dem iPhone-Bildschirm ohne Erlaubnis mitschneiden und an Marktforscher wie Glassbox weitergeben. Andere Apps nutzen die iOS-Technologie Background Refresch , also Aktualisieren im Hintergrund, um Nutzerdaten zu sammeln und weiter zu schicken. Bis zu 5000 Tracker konnten so auf dem iPhone des Nutzers platziert werden und das gesamte Verhalten auswerten.