Ein Video kursiert online , in dem augenscheinlich Mark Zuckerberg zu sehen ist. In dem Video spricht er darüber, wie er als einzelner Mensch „gestohlene” Daten von Milliarden Menschen besitzt. „Wer die Daten kontrolliert, kontrolliert die Zukunft”, so Zuckerberg in dem Video. Ein Riesenskandal? Nein – denn das Video ist ein sogenannter „Deepfake”. Ein Deepfake ist ein Video von einer Person, das mithilfe von KI-Technologie geschaffen wurde. Die KI wird über einen längeren Zeitraum mit Videomaterial einer Person gefüttert, und ist anschließend in der Lage, die Gesichtsbewegungen und Stimme so zu fälschen, dass das Ergebnis in einem Video täuschend echt aussieht. Bei genauerem Hinsehen lässt sich der Fake zwar meist erkennen, aber je intelligenter die KIs werden, desto schwieriger wird die Unterscheidung mit echten Videos. Deepfakes können lustig sein, stellen aber auch ein Risiko da. In Zeiten, in denen Fehlinformationen im Internet zu einem immer größeren Thema werden, ist die Möglichkeit, Personen der Öffentlichkeit quasi Worte in den Mund zu legen, sicher etwas, worüber man sich Sorgen sollte.
Die demokratische US-Abgeordnete Nancy Pelosi wurde bereits Opfer einer Videomanipulation. Im Mai machte ein Video die Runde, in dem die Politikerin in einem Interview zu sehen. Das Video wurde so manipuliert, dass die Politikerin abwesend, möglicherweise sogar angetrunken wirkte. Das Video wurde über Facebook millionenfach angesehen. Zwar handelte es sich dabei nicht einen Deep Fake mittels KI, der Vorfall zeigt aber auf, wie schnell sich gefälschte Videos über soziale Netzwerke verbreiten können. Nachdem sich viele Nutzer über die offensichtliche Fälschung bei Facebook beschwert haben, hat sich der Betreiber geweigert, das Video zu löschen. Der Beitrag verletze ja die Richtlinien nicht, man blende auch die Berichtigung gleich daneben . Zuckerbergs-Video ist offensichtlich ein Experiment, wie Facebook auf solche Beiträge grundsätzlich reagiert.