Auf den ersten Blick wirkt es überraschend: Apple hat zwar Bargeldreserven von über 200 Milliarden Dollar, trotzdem hat das Unternehmen angekündigt, sechs Anleihen zu begeben. Über die Anleihen mit unterschiedlicher Laufzeit will das Unternehmen sieben Milliarden Dollar aufnehmen. Die Erklärung dafür sind offensichtlich die niedrigen Zinsen, die an den Märkten aktuell für neue Unternehmensanleihen mit hohem Rating möglich sind: Moody bewertet Apples Anleihen mit der Note Aa1, ein erstklassiger Wert.
Wie Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen berichtet, wird der Bond mit der höchsten Laufzeit von 30 Jahren wohl einen Kupon von 2,99 Prozent bieten. Bei den Anleihen mit kürzerer Laufzeit ist der Kupon in der Regel niedriger. Apple hatte zuletzt 2015 eine Anleihe mit 30 Jahren Laufzeit begeben, die noch einen deutlich höheren Kupon von 3,45 aufwies. Wie Bloomberg anführt, muss Apple deshalb für die neuen Anleihen deutlich weniger Zinsen zahlen – bei einer Höhe von 1,5 Milliarden Dollar wären dies allein bei dieser Anleihe eine Einsparung von 200 Millionen Dollar. Die Anleihen geben Apple also eine gute Möglichkeit, alte Schulden bzw. fällig werdende Anleihen günstig zu refinanzieren.
Für deutsche Privatanleger sind die Anleihen entsprechend der Richtlinie MiFID nicht verfügbar. Dies bestätigt Apple in einem vorgefertigten Dokument , das die US-Börsenkommission verfügbar machte.