Konkurrenten für Adobe Lightroom gibt es viele, einen interessanten Ansatz bietet das Programm Photo Director von Cyberlink . Der vor allem für die Videobearbeitung Power Director bekannte Software-Hersteller aus Taiwan zielt mit Photo Director auch auf Profis, hat aber für Bildbearbeitungseinsteiger viele einfach bedienbare Automatik-Funktionen für Retusche und Effekte im Repertoire. In der letzten Version erhielt die Bildbearbeitung Funktionen für Tethering, Klonen von Objekten und Entzerrung, die neue Version 11 bekommt nun einige interessante AI-Funktionen.
Photo Director 11
Für aufwendigere Projekte bietet Photo Director eine aufwendige Ebenenverwaltung – beispielsweise um Fotos, Texte und Grafiken zu kombinieren.
Zugriff auf die Anpassungs- und Bearbeitungsfunktionen ist über ein Ebenenbearbeitungswerkzeug möglich, neu in Version 11 sind außerdem Texteffekte in der Ebenenbearbeitung. Eingefügter Text kann etwa mit Verzerrungen, Prägungen oder anderen Effekten aufgepeppt werden.

Eine Stärke von Photo Director sind einfach nutzbare Retuschefunktionen wie die nun zusätzlich verfügbare Farbersetzung. Hat ein Objekt in einem Foto nicht die gewünschte Farbe, kann eine Automatik sie automatisch durch eine andere Farbe ersetzten. Für die Erkennung von Personen ist eine eigene Engine namens FaceMe zuständig, die sogar jüngere und ältere Versionen eines Gesichts erkennt – wie eine Präsentation von Cyberlink uns zeigte, mit hervorragenden Ergebnissen.

Eine neue AI-Schärfekorrektur ist ebenfalls mit dabei. Diese neue Schärfungsfunktion soll auf künstlicher Intelligenz basieren und ist auf verwackelte Bilder optimiert: Sind sich bewegende Personen oder Fahrzeuge unscharf aufgenommen, kann diese Funktion dies automatisch korrigieren. Verbessert wurden außerdem AI-Styles für die Umwandlung von Fotos in künstlerische Objekte. Eine künstliche Intelligenz analysiert die Inhalte eines Fotos und wendet zum Motiv passende Effekte an – zahlreiche Pakete an Stilen wie Wasserfarben und Skizzen sind optional verfügbar, Abonnenten erhalten diese Zusatzpakete kostenlos. Neue Rahmen und Sticker wurden ebenfalls ergänzt. Verfügbar ist Photo Director für Mac und PC, eine Einzellizenz kostet 100 Euro, Mindestsystemvoraussetzung ist MacOS 10.11. Wir empfehlen aber vor dem Kauf auf die RAW-Unterstützung bzw. Tethering-Kompatibilität mit den eigenen Kamerasystemen zu achten, eine Liste kompatibler Kameras ist auf der Webseite veröffentlicht.
Director Suite (Windows)
Das wohl wichtigste Programm für Cyberlink ist aktuell aber wohl Power Director, ein bisher nur für Windows verfügbares Videoschnittprogramm. In der aktuellen Version Power Director 18 bietet das Programm unter anderem Unterstützung für das Bildformat 1:1, wichtig für soziale Medien wie Instagram. Neu ist außerdem ein Titel- und Formdesigner, um Videos um Grafikelemente und Titel zu erweitern. 10Bit- und 10Bit-HDR-Videos werden nun ebenfalls unterstützt, es gibt 18 neue Übergangseffekte und die Möglichkeit, mehrere Projekte zu verschachteln – man kann dann Projektdateien für mehrere Projekte nutzen.
Der Audio Director 10 bietet eine neue Funktion, um Windgeräusche zu entfernen und kann automatisiert Dialogspuren anpassen.
Power Director ist im Paket mit Photo Director, der Farbkorrektursoftware Color Director und dem Audio-Programm Audio Director zu haben: Als Komplettpaket Director Suite 365 Abonnement kostet es dann 30 Euro im Monat bzw. 130 Euro im Jahr, inklusive Zugriff auf exklusive Effekte und 50 GB Webspeicher. Die Programmsammlung ist aber weiterhin auch als Komplettpaket ohne Laufzeitbeschränkung für 150 Euro zu haben, die Programme sind einzeln verfügbar. Als eigenständiges Programm kostet Power Director 18 Ultimate 130 Euro, als Abo 70 Euro im Jahr. Mit den Versionen Ultra und Standard gibt es außerdem zwei günstigere Versionen. Ab heute sind die neuen Versionen im Onlineshop oder im Fachhandel verfügbar.