Nicht nur die Farbpalette des neuen iPhone wurde um eine neue, grüne Variante erweitert. Auch die Produktion soll grüner werden. Wenn Sie in den letzten Jahren öfter in eine Apple Keynote hereingeschaut haben, wird Ihnen aufgefallen sein, dass das Thema Recycling und umweltfreundliche Produktion immer häufiger einen prominenten Platz in der Präsentation erhält. Gegenüber dem Spiegel hat die für Umweltschutz zuständige Managerin Lisa Jackson ausgeführt, in welcher Rolle sich Apple beim Thema Umweltschutz sieht und welche Schritte konkret unternommen werden, um diesen auch umzusetzen.
Full Circle – Produktion in einem geschlossenen Kreislauf
Die langfristigen Ziele, die Apple sich gesetzt hat, sind durchaus ambitioniert. 2017 hat Apple es sich zum Ziel gemacht, die eigenen Produkte in Zukunft aus recycelten Materialien herzustellen – und zwar komplett. Wann das der Fall sein wird, darauf möchte sich Jackson aber nicht festnageln lassen. Denn die Möglichkeiten des Recyclings hängen, so Jackson, auch vom Markt ab. Wenn sich andere Unternehmen dem Vorgehen anschließen und vermehrt auf Recycling setzen, würde der Markt mehr wachsen und damit auch mehr Möglichkeiten bieten.
Kleine Änderungen mit großer Wirkung
Doch auch kleine Änderungen können bei einem Unternehmen der Größe Apples weitreichende Folgen haben. Apple Manager Greg Joswiak betont: Die Verwendung von recyceltem Zinn sorgt für eine Minderung des Bedarfs an diesem Rohstoff von 34.000 Tonnen, wiederaufbereitetes Aluminium senkt die nötige Menge an Bauxit, dem für die Aluminiumproduktion nötigen Grundstoff, um 280.000 Tonnen.
Zwei Roboter – 2,4 Millionen iPhones
Eine der technischen Innovationen, die Apple entwickelt hat, um das Wiederverwerten von Ressourcen zu optimieren, ist der Roboter Daisy. Es ist ein Recycling-Roboter, von dem es zurzeit lediglich zwei Exemplare auf der Welt gibt. Einer arbeitet in einer Anlange in den Niederlanden, der andere in Texas. Daisy ist der Nachfolger von Apples erstem Recycling-Roboter Liam. Wobei Recycling-Roboter eigentlich der falsche Begriff ist, denn Daisy, wie zuvor schon Liam, zerlegt die iPhones und recycelt sie nicht selber. Durch das Separieren der iPhone-Komponenten ist es dann wesentlich einfacher, die verschiedenen Rohstoffe aus den einzelnen Komponenten zu gewinnen. Daisy schafft bis zu 200 iPhones pro Stunde, das sind aufs Jahr gerechnet 1,2 Millionen Stück. Beide Roboter zusammen schaffen es also, bis zu 2,4 Millionen iPhones jährlich zu zerlegen. Um überhaupt an so viele ausgediente Endgeräte zu kommen, hat Apple in den letzten Jahren das eigene Eintauschprogramm erheblich ausgebaut.