Klage: Der Patenttroll Aftechmobile verklagt Apple am Gerichtsbezirk von Nordkalifornien. Der iPhone-Hersteller soll mit seiner Shortcuts-App das US-Patent No 10,133,558 verletzten, in dem Aftechmobile Methoden beschreibt, vorgefertigte Softwarekomponenten in Applikationen einzubinden. Der Kläger, der selbst keine Software oder Services verkauft, verlangt Lizenzen in angemessener Höhe. Haken an der Sache: Apples Shortcuts, seit iOS 13 und iPadOS 13 fester Systembestandteil und im letzten Jahr noch als separate App erhältlich, basiert auf der im Jahr 2014 erstmals im App Store aufgetauchten Anwendung Workflow, die Apple mitsamt ihren Entwicklern aufgekauft hat. Das Patent jedoch hat Aftechmobile erst im November 2018 gewährt bekommen, eingereicht wurde das Patent im Februar 2016.
Wenn man sich genauer die Beschreibung der neuen Methoden im Patent anliest, merkt man, dass der Autor, Arshad Farooqi, etwas anderes im Sinn gehabt hat. Primär geht es im Patent um spezialisierte Apps im Unternehmensbereich, die auch Nicht-Entwickler zusammenstellen und nach Bedarf an ihre Anforderungen im Arbeitsalltag anpassen können. Dafür sind nach Entwickler vorgefertigte Code-Schnipsel notwendig, die auch für die normalen Nutzer verständlich sind, aber auch die Anbindung an diverse Datenbanken im Unternehmen sowie im Allgemeinen im Netz, die die Daten in der App dynamisch zur Verfügung stellen können.
Eigentlich passt das Angebot von Apples Tochter Filemaker besser auf die Beschreibung in diesem Patent, spezialisiert sich doch das kalifornische Unternehmen auf maßgeschneiderte Anwendungen für Firmen mit der Anbindung an die Datenbanken. Wenn man das Patent breiter fasst, kann man jeden Anbieter der Automatisierungs-Tools wie Automator, Kurzbefehle, oder gar Makros verklagen, handelt es sich doch in jedem dieser Fälle um vorgefertigte Code-Schnipsel, die auch Nicht-Entwickler verwalten und nach ihren Bedürfnissen zu komplexen Arbeitsabläufen zusammenstellen können.